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Meerwasser: Eine salzige Mixtur

Wie viel Salz ist im Meer?

Der mittlere Salzgehalt von Meerwasser beträgt 3,47 % – das sind 34,7 g Salz in jedem Kilogramm Wasser. Etwa 78 % entfallen allein auf die Verbindung Natriumchlorid (NaCl), also reines Kochsalz.

In verschiedenen Meeresgebieten weicht der Salzgehalt vom Durchschnittswerts deutlich ab. Den statistischen Mittelwert zeigen großflächig nur der Südatlantik und der Südpazifik. Im Roten Meer steigt der Wert wegen der hohen Verdunstung auf 4,1 %, im Bottnischen Meerbusen der Ostsee liegt er bei 1 %, im Mündungsbereich großer Flüsse kann er auf fast 0 % zurückgehen.

Welche Gase sind im Meer gespeichert?

Zu den natürlichen Stoffbestandteilen gehören gewaltige Mengen gelöster Gase, neben Stickstoff (N2) vor allem Kohlendioxid (CO2) und Sauerstoff (O2). Sie wickeln den für das Leben auf der Erde wichtigen Gasaustausch zwischen Atmosphäre und Hydrosphäre ab.

Sauerstoff gelangt durch die Atmosphäre und durch die Photosynthese der Meerespflanzen in das Wasser und wird durch die Atmung sowie Zersetzungsprozesse wieder verbraucht. Oberflächenwasser ist mit Sauerstoff übersättigt, während es in der Tiefe zu einem Sauerstoffdefizit kommt.

Der Rolle des treibhauswirksamen Kohlendioxids widmet man gegenwärtig viel Aufmerksamkeit, denn die Ozeane spielen als Kohlendioxidspeicher eine wichtige Rolle im globalen Klimageschehen. Meerwasser enthält 45-mal soviel CO2 wie in der gesamten Atmosphäre vorkommt. Die riesige Zahl von Meeresorganismen benötigt das Gas, um Körpersubstanz aufzubauen.

Wo ist es am wärmsten?

Das wärmste Wasser wird an der Oberfläche des Meeres gemessen. In den Tropen werden bis zu 30 °C erreicht, in manchen Randmeeren, etwa im Roten Meer, oder an Küstengebieten sogar bis zu 40 °C.

In den gemäßigten Meeren liegen die Oberflächentemperaturen etwa zwischen 10–20 °C. Die warmen Oberflächenwasser der tropischen und gemäßigten Meere schwimmen als dünne Schicht auf den Meeren. In einer Tiefe von 200–1000 m fällt überall die Temperatur rapide ab – dies ist die sog. Sprungschicht oder Thermokline. Ab etwa 1000 m Tiefe herrschen fast konstante Temperaturen von etwa 0–5 °C. Durch die Sprungschicht ist das Wasser sehr stabil geschichtet, ein Austausch zwischen dem leichten, warmen Oberflächenwasser und dem schweren, kalten Tiefenwasser findet kaum statt.

Wo ist es am kältesten?

In den Polargebieten, denn hier liegt die Wassertemperatur der oberen Wasserschichten auch im Sommer stets unter 10 °C, im Winter meist zwischen –2 °C und 5 °C.

Die Oberflächentemperaturen unterscheiden sich kaum von denen des Tiefenwassers, und eine Thermokline bildet sich nicht aus. Ohne eine stabile Temperaturschichtung kann das Wasser auch bis in größere Tiefen umgewälzt werden, so dass die Oberflächenregionen stets mit mineralischen Nährstoffen aus der Tiefe versorgt werden.

Bei welcher Temperatur gefriert Meerwasser?

Während der Gefrierpunkt von Süßwasser bei 0 °C erreicht wird, gefriert Meerwasser mit einem mittleren Salzgehalt von 3,47 % erst bei –1,91 °C , bevor es seine maximale Dichte erreicht hat. Bei einem Salzgehalt von 2,47 % liegt der Gefrierpunkt bei –1,35 °C. Also: je höher der Salzgehalt, desto niedriger der Gefrierpunkt.

Sind Eisberge aus Süß- oder Salzwasser?

»Richtige« Eisberge schwimmen zwar im Meer, bestehen aber aus Süß- und nicht aus Salzwasser, da sie entweder vom antarktischen Schelfeis oder von arktischen Gletschern abgebrochen sind.

Doch kann sich Eis auch im Meer bilden. Bei Abkühlung der Meeresoberfläche sinkt das Oberflächenwasser ab, bevor es gefrieren kann und wird so lange durch aufsteigendes, wärmeres Tiefenwasser ersetzt, bis der Gefrierpunkt erreicht ist. Erst wenn die Wassertemperatur auch in größeren Tiefen unter den Gefrierpunkt absinkt, kann Meerwasser gefrieren. Beim Gefrieren wird nur reines Wasser zu Eis verfestigt. Daher erhöht sich in der Umgebung der Salzgehalt. Eis in den Ozeanen bildet sich fast ausschließlich in den Polargebieten oder in flachen Küstenmeeren der gemäßigten Breiten.

Wussten Sie, dass …

sich nahezu alle chemischen Elemente im Meerwasser nachweisen lassen, wenn teilweise auch nur in winzigen Mengen?

1000 m³ Meerwasser rd. 6 g reines Gold enthalten? Allein in der Nordsee beträgt der Goldvorrat etwa 220 000 t.

der salzige Geschmack des Meerwassers vom Kochsalz und der bittere von den Magnesiumsalzen herrührt?

eine rd. 60 cm dicke Salzschicht auf der Gesamtoberfläche der Erde zurückbleiben würde, wenn alles Wasser verdampfen würde?

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