Lexikon
Eidechsen: Autotomie
Autotomie: der rettende Verlust
Viele Vertreter ganz unterschiedlicher Echsenfamilien können in Gefahrensituationen, wenn Feinde ihnen nach dem Leben trachten, einen Teil ihres Körpers opfern, um wenigstens ihr Leben zu retten. Sie amputieren sich selbst, indem sie ihren Schwanz abwerfen, der zudem noch durch intensive Zuckungen die Aufmerksamkeit des Räubers auf sich zieht und so dem Bedrängten die Flucht erleichtert.
Dieser ungewöhnliche Vorgang der Selbstamputation wird in der Zoologie als Autotomie bezeichnet und durch Sollbruchstellen im Bereich einiger Schwanzwirbel ermöglicht: Die Wirbelkörper sind an dieser Stelle durch Bindegewebe oder Knorpelmasse geteilt, und die anliegenden Muskeln und Blutgefäße weisen Schwachstellen auf, die unter Belastung brechen. Damit das Tier nicht verblutet, ziehen sich Muskulatur und Blutgefäße zusammen und verschließen so die Wunde weitgehend.
Die Strategie der Autotomie hat ihren Preis, denn mit dem Schwanz geht auch ein wichtiges Fettdepot verloren, eine Energiereserve für Zeiten, in denen die Nahrung knapp ist. Zwar wächst der Schwanz langsam wieder nach, doch neue Wirbelkörper können nicht wieder angelegt werden. Seine Hilfsfunktionen beim Laufen, Schwimmen und Klettern, bei der Tarnung oder im Sexualverhalten bleiben davon aber unbeeinflusst.
Untersuchungen am Texas-Krallengecko haben gezeigt, dass die Tiere im Zusammenhang mit der Regeneration des Schwanzes sogar andere Prioritäten setzen, wenn es um die Erhaltung der eigenen Art geht: So hat der Energiebedarf für die Fortpflanzung absoluten Vorrang vor dem Wiederaufbau des verloren gegangenen Körperteils.
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