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Zins und Zinseszins

aus der wissen.de Redaktion / Quelle: Der Brockhaus Wirtschaft

Zins und Zinseszins – diese Begriffe sind uns spätestens seit dem ersten Sparbuch vertraut. Und hinter Zins und Zinseszins kann sich etwas Vorteilhaftes oder eben auch der saurer Apfel, in den es zu beißen gilt, verbergen.

Große Geldbeträge, die man sich für eine teure Anschaffung aufheben möchte, sind am besten bei der Bank aufgehoben – etwa auf einem Sparkonto. Ein Beispiel: 2000 Euro Konfirmationsgeld, wovon später einmal der Führerschein bezahlt werden soll. Man vertraut nun also der Bank dieses Vermögen, bzw. Kapital an, und diese zahlt dafür eine Vergütung – so genannte Zinsen.

Die Zinsen orientieren sich meist sowohl an der Höhe des Kapitals als auch an dem Zeitraum, über welchen das Geld angelegt wird. Der Betrag des Zinses ergibt sich aus dem Zinssatz, der vorher mit der Bank vereinbart wird.

Der Zinssatz wird in Prozent pro Zeitintervall errechnet. Das heißt: Zu den 2000 Euro Kapital bekommt man pro Jahr zum Beispiel 5 Prozent Habenzinsen, also im ersten Jahr 100 Euro, dazu. Das Kapital steigt folglich an. Dadurch gibt es im zweiten Jahr schon mehr als 100 Euro hinzu. Hier spricht man von Zinseszinsen.

Banken werben mit der "Vermehrung des Geldes". Mit der Anlage dieses Geldes erteilt man der Bank aber auch die Erlaubnis, mit diesem Geld zu "arbeiten": Sie stellt es zum Beispiel anderen Kunden als Leihgabe zur Verfügung, investiert es und legt es selbst an, damit es sich wiederum "vermehrt".

Bezahlt man nun nach einigen Jahren mit einem Teil des angelegten Vermögens den Führerschein, belässt man den Rest auf dem Sparkonto und erhält weiterhin Zinsen, um sich später beispielsweise einmal ein Auto anschaffen zu können. Kostet dies dann aber mehr, als man bis dahin angespart hat, gibt es die Möglichkeit einer Leihgabe seitens der Bank: einen Kredit! Für die Bereitstellung eines Kredits fordert die Bank Sollzinsen – sozusagen als Leihgebühr.

Dazu muss vorab festgelegt werden, wie hoch die Kreditsumme und der jährliche Zinssatz sind. Daraus ergibt sich auch die Dauer der Abzahlung. Die Höhe des zu zahlenden Zinses berechnet sich nach folgender Formel:

Kapital mal Zinssatz mal Jahre geteilt durch hundert.

Anders als bei Habenzinsen werben Banken bei Sollzinsen mit niedrigen Zinssätzen. Gemeint ist dann allerdings meist nur der Normalzins. Um Kreditangebote verschiedener Banken vergleichen zu können, ist es notwendig, den Effektivzins zu kennen. Der Effektivzins berücksichtigt nämlich auch die Kontonebenkosten, die bei der Kontobearbeitung anfallen.

Ein Zins ist eine Sicherheit für die zeitlich begrenzte Überlassung von Geld sowie von anderen wertvollen Sachgütern wie Immobilien, Grundstücken oder Autos. Hier spricht man von Miet-, bzw. Pachtzins – kurz Miete oder Pacht!

 

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