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Abraham Lincoln und der Beginn eines modernen Amerikas
Als vor genau 200 Jahren in einer ärmlichen Blockhütte in Hodgenville im Bundesstaat Kentucky der Farmersohn Abraham Lincoln geboren wurde, konnte noch niemand ahnen, dass dieser Junge einmal als 16. Präsident der USA die Sklaverei in Amerika abschaffen würde. Das sollte ihm jedoch erst nach einem blutigen Bürgerkrieg zwischen Nord- und Südstaaten gelingen.
Lincolns Wahl zum Präsidenten und ihre Folgen
Zwar wollte Lincoln, ein vor seiner Ernennung zum Präsidenten weitgehend unbekannter Republikaner, die Sklaverei nicht völlig aufheben. Sein Bestreben war es lediglich, den Sklavenhandel zu unterbinden und eine weitere Ausdehnung der Sklaverei zu verhindern. Dennoch wurde seine Wahl zum neuen US-amerikanischen Präsidenten als Nachfolger des Demokraten James Buchanan im November 1861 zum Auslöser im Konflikt um die Sklavenfrage.
Jeder einzelne der 180 Wahlmänner, die für Lincoln votiert hatten, stammte aus den sklavenfreien Nordstaaten. Die Südstaaten, die sich von Lincolns angekündigter Politik stark benachteiligt fühlten, lehnten den Republikaner dagegegen geschlossen ab. So kann es nicht verwundern, dass die Wahl Lincolns umgehend scharfe Proteste in mehreren Südstaaten auslöste. Ein Konvent South Carolinas in Columbia beschloss einstimmig am 20. Dezember 1860 den Austritt aus der Union der amerikanischen Staaten. Noch zwischen Januar und Mai 1861 folgten die anderen Baumwollstaaten Mississippi, Florida, Alabama, Georgia, Louisiana, Texas, Virginia, Arkansas und Tennessee sowie North Carolina. Diese Staaten werden Sezessionsstaaten genannt, da sie die Absonderung bzw. Trennung (Sezession) von der Union vollzogen.
Am 4. Februar 1861 schlossen sich die Delegierten der ersten sieben Sezessionsstaaten in Montgomery (Alabama) zu den "Konföderierten Staaten von Amerika" zusammen. Sie wählten vier Tage später Jefferson Davis zu ihrem Präsidenten. Am 11. März 1861 gaben sie sich eine eigene Verfassung, die sich weitestgehend an der Konstitution der Vereinigten Staaten orientierte. Auch Lincoln konnte weder mit seiner Antrittsrede vom 4. März 1861, in der er sich bemühte, die Einheit der Union und der Nation zu beschwören, noch mit seiner um Vermittlung bemühten Politik diese Entwicklung aufhalten.