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Wie entwickelte sich die Gesangsform weiter?

Seit dem 9. Jahrhundert legte sich über die Choräle mit ihrem verbindlichen Regelwerk (Initium, Tenor, Meditatio, Tenor, Finis) gleichsam eine zweite Schicht: Die traditionelle Struktur wurde bewahrt, gleichzeitig aber durch Ausschmückungen und Paraphrasierungen ergänzt – ein Verfahren, das einem so genannten Tropus (»Wendung«, »Weise«) gleichkommt. Dabei werden Melismen, also textlose Melodieteile, einem Choral vorangestellt, eingeschaltet oder angehängt.

Ebenso bedeutend wurde die Sequenz, die ebenfalls auf der Idee des Tropus beruht. Diese auch als »Melodia« oder »Neuma« bezeichnete Gesangsform erweitert das Schlussmelisma des liturgischen Alleluja; die Melodie wird wiederholt, aber ein anderer, gleichsilbiger Vers unterlegt. Von der Kirche wurden diese Neuerungen zwar nicht offiziell abgesegnet, aber geduldet. Im 9. Jahrhundert hatte die Gregorianik eine solche Dominanz erreicht, dass für andere kirchenmusikalische Traditionen kaum mehr Platz blieb. Neben dem gregorianischen Gesang hat sich allein der ambrosianische bis heute erhalten.

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Wissenschaft

Wenn die Sonne in der Nase kitzelt

Warum einige Menschen niesen müssen, wenn sie plötzlich in helles Sonnenlicht schauen, erklärt Dr. med. Jürgen Brater. Schon den griechischen Universalgelehrten Aristoteles beschäftigte im vierten Jahrhundert vor Christus die Frage, warum manche Menschen beim plötzlichen Blick ins Licht niesen müssen, andere aber nicht. Er machte...

Zucker
Wissenschaft

Wie frühkindlicher Zuckerkonsum unser Erkrankungsrisiko beeinflusst

Hoher Zuckerkonsum ist ein Risikofaktor für zahlreiche chronische Erkrankungen. Doch wie wirkt es sich aus, wenn schon kleine Kinder Zuckerhaltiges zu sich nehmen? Aufschluss geben Daten aus einem einzigartigen natürlichen Experiment: Nach dem Zweiten Weltkrieg rationierte Großbritannien noch bis ins Jahr 1953 den Zucker für die...

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