Wissensbibliothek
Können Tiere von anderen lernen?
Ja. Eines der berühmtesten Beispiele für die Tradierung einer »erfundenen« Verhaltensweise ist das Öffnen der Stannioldeckel von Milchflaschen durch Meisen, das in den 1920er Jahren erstmals beobachtet wurde. Die Technik tauchte zunächst bei Meisen in London auf und breitete sich danach sehr schnell über ganz England aus. Lange Zeit glaubte man, dass hinter dieser Tradition ein Lernen durch Nachahmen steckte, dass also unerfahrene Meisen anderen Artgenossen beim Flaschenöffnen zusahen und dies dann nachahmten. Heute weiß man jedoch, dass Meisen für die Übernahme dieser Verhaltensweise noch nicht einmal andere Meisen bei dieser Tätigkeit beobachten müssen. Es genügt, wenn sie das Ergebnis, also die geöffnete Flasche mit dem Inhalt, sehen.
In den 1970er Jahren wurde an einer süddeutschen Vogelwarte eine Reihe von Greifvögeln abgegeben, die alle durch ein total mit Kot verschmutztes Gefieder flugunfähig geworden und deshalb offensichtlich verhungert waren. Man fand heraus, dass die Wacholderdrosseln (Turdus pilaris) im Oberallgäu eine neue Verhaltensweise entwickelt hatten: Sie griffen gemeinschaftlich Greifvögel an und bespritzten sie dabei mit Kot. Die von einem Einzeltier gemachte »Erfindung« war dabei von anderen übernommen worden.
Gewitzte Gebäudehüllen
Fassaden sind inzwischen weit mehr als nur ein Schutz vor Wind und Wetter. Die Forscher statten sie mit immer mehr Aufgaben aus. von HARTMUT NETZ Wie die Fassade einem Gebäude zu einer klimapositiven Bilanz verhelfen kann, zeigt beispielhaft der Erweiterungsbau des Umweltbundesamts (UBA) in Dessau-Roßlau. Dreifach verglaste...
»Agentische KI entscheidet und handelt autonom«
Der 6. KI-Kongress der Konradin Mediengruppe und des Fraunhofer IPA steht unter dem Motto: „Agentische KI trifft Robotik – vom Denken zum Handeln“. Die IPA-Experten Marco Huber und Werner Kraus erläutern, was dahintersteckt. Das Gespräch führte Armin Barnitzke „Agentische KI“ ist gerade in aller Munde. Auch der KI-Kongress Anfang...