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Roboter und künstliche Intelligenz: Anders als der Mensch

Gibt es schon richtige Roboter?

Ja, insbesondere in der Industrie existieren vielfältige programmierbare Maschinen, die sich mithilfe von Sensoren, Software usw. auf ihre äußere Umgebung einstellen und ohne menschliches Zutun die ihnen übertragene Arbeit verrichten. Solche Industrieroboter findet man etwa beim Schweißen von Blechen, oder allgemein in Situationen, die für den Menschen zu gefährlich – wie das Handhaben von Gütern in radioaktiv verstrahlter Umgebung – oder nicht zugänglich sind, etwa die Oberfläche fremder Planeten.

Was ist eigentlich Intelligenz?

Nach dem »Wahrig«-Wörterbuch die Summe der geistigen Begabungen, eine genauere Beschreibung ließe sich nur schwer finden. Unstrittig ist, dass zur Intelligenz sprachliches Verständnis, Gedächtnis, rechnerisches Denken, räumliches Denken sowie schlussfolgerndes Denken gehört. Ebenso weiß man, dass niemand in allen Aspekten der Intelligenz gleich gut ist, somit etwa Intelligenztests je nach Fragestellung beim gleichen Menschen zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen führen. Völlig ungeklärt sind einige der grundsätzlichen Fragen: Wie funktioniert unser Denken, unsere Kreativität? Ist Intelligenz an biologische oder überhaupt irgendwelche Strukturen gebunden oder kann sie in Robotern, Computern oder gar in immateriellen Wesen verankert sein?

Eng verbunden mit der Frage, was Intelligenz selbst ist, ist die Suche nach dem, was Systeme mit künstlicher Intelligenz können müssen – oder anders herum: Welche Leistungen von Computern oder Robotern kann man als »intelligent« bezeichnen? So gelten gute Schachspieler zwar gemeinhin als intelligente Menschen, doch ein PC-Computerprogramm kann heute den Schachweltmeister besiegen. Unreflektierte emotionale Wutausbrüche werden dagegen meist als dummes Verhalten angesehen, gehören aber wohl zu denjenigen Geistesleistungen, die am schwersten von einem künstlichen System hervorgebracht werden können.

Ist das Gehirn ein Vorbild für künstliche Intelligenz?

Ja, es ist sogar ein wichtiger Ansatz in der Forschung zur künstlichen Intelligenz, die Funktionsweise des Gehirns nachzubilden. Aber: Im Gehirn gibt es etwa 100 Milliarden »Schaltzellen«, sog. Neuronen, und jede von ihnen tauscht ständig mit etwa 1000 anderen Signale aus. Dabei verarbeitet das Gehirn die Informationen nicht wie ein normaler Computer nacheinander, sondern parallel in vielen Einheiten, die sich gegenseitig beeinflussen.

Künstliche neuronale Netze versuchen, diese Eigenschaften nachzuahmen, entweder in Computerprogrammen oder in eigens konstruierten Schaltkreisen. Bislang konnten aber nur wenige Tausend künstliche Neuronen verbunden werden; die Komplexität des menschlichen Gehirns wird so möglicherweise nie erreicht werden. Dennoch können diese rechnenden Netze bei bestimmten Aufgaben schon heute Erfolge aufweisen, etwa bei der Interpretation von Luftbildaufnahmen, in der Spracherkennung oder auch in der Prognose von Wetter- oder Börsendaten.

Was sind Expertensysteme?

Elektronische Ratgeberprogramme, die sowohl auf eine große Basis von gespeicherten Informationen zurückgreifen als auch nach vorgegebenen Regeln eigene Schlüsse ziehen und dem Anwender anbieten können. Dies ist nur in eng begrenzten Problemkreisen möglich. Hier kann solch ein Programm aber sowohl herkömmlicher Software als auch den menschlichen Fähigkeiten überlegen sein.

Wussten Sie, dass …

der Begriff »Roboter« auf das tschechische Wort »robota« zurückgeht, das Fronarbeit bedeutet?

auch Hilfe- und Assistenzsysteme in einem normalen PC auf Ansätze der Künstlichen Intelligenz zurückgehen?

das Computersystem »Deep Blue« das Schachspiel so gut beherrschte, dass es 1997 den damaligen Schachweltmeister Garri Kasparow besiegte?

Science-Fiction-Autoren wie auch Philosophen darüber debattieren, ob intelligente Roboter Menschenrechte haben?

Was ist ein Roboter?

Eine programmierbare Maschine, deren Gestalt von der Aufgabe abhängt, für deren Erfüllung sie konstruiert wurde. Heutige Industrieroboter sind in den seltensten Fällen menschenähnlich. In der Kfz-Fertigung etwa sind sie fest montiert, aber drehbar und besitzen einen oder mehrere bewegliche Arme, in die unterschiedlichste Werkzeuge eingesetzt werden. Haushaltsroboter existieren erst in wenigen Modellen, etwa als selbststeuernde Staubsauger in Form einer flachen Scheibe. Japanische Ingenieure haben auch künstliche Haustiere erfunden, welche in der automatisierten Altenpflege eingesetzt werden sollen.

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