Lexikon
Aussterben
Aussterben
Aussterben
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das gänzliche Verschwinden von Tier- und Pflanzenarten infolge mangelnden Anpassungsvermögens an veränderte Umweltbedingungen (Klimaänderungen, Änderung der Verteilung von Wasser und Land, Parasiten und Krankheiten, Verdrängung durch Nahrungskonkurrenten, Vernichtung durch Raubtiere oder Ausrottung durch den Menschen). Im Laufe der Erdgeschichte sind die meisten Arten irgendwann ausgestorben, um neuen, besser angepassten Arten Platz zu machen. In diesem Sinne ist das Aussterben ein wesentliches Merkmal der Evolution. Auch Zeiten gehäuften Aussterbens, die als Faunenschnitt bezeichnet werden, traten in der Erdgeschichte mehrfach auf. So konnte sich erst nach dem Aussterben von Ammoniten, Belemniten, Dinosauriern, Pterosauriern, Ichthyosauriern, Plesiosauriern u. a. an der Wende vom Mesozoikum zum Känozoikum die heutige Artenvielfalt von Vögeln und Säugetieren entwickeln. Durch den Einfluss des Menschen ist es jedoch zu einer bisher nie da gewesenen Beschleunigung des Aussterbens gekommen. So wurden durch Bejagung und Veränderung der Lebensräume seit Anfang des 17. Jahrhunderts über 200 Säugetier- und Vogelarten ausgerottet (u. a. Steller’sche Seekuh, Auerochse, Quagga). Vor allem natürlicherweise seltene und spezialisierte Arten mit begrenztem Verbreitungsgebiet (stenöke Arten) sind gefährdet, wobei neben der direkten Verfolgung das Einführen fremder Tiere durch den Menschen (Faunenverfälschung) eine wichtige Rolle spielt. So haben eingeschleppte Ratten, Hunde und Katzen zahlreiche flugunfähige inselbewohnende Vogelarten (15 Rallenarten, 8 von 21 Kleidervögelarten auf Hawaii) ausgerottet. Nach der Besiedlung durch Europäer sind in Australien und den umliegenden Inseln mehrere Beuteltierarten (Tasmanischer Beutelwolf, Streifenbeuteldachs, zwei Känguruarten) ausgestorben.
Archaeopteryx
Archaeopteryx
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Beutelwolf
Beutelwolf
© RCS Libri & Grandi Opere SpA Milano/Il mondo degli animali
Man unterscheidet zwischen regionalem und weltweitem Aussterben. So ist der Braunbär in Mitteleuropa zwar ausgestorben, hat sich jedoch in weniger dicht besiedelten Gebieten Ost- und Nordeuropas halten können. Heute ist in erster Linie die Zerstörung naturnaher Lebensräume für das Aussterben verantwortlich.
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