Lexikon
Bundeswehr
Bundeswehr: Zeittafel zur Geschichte
Gründungsphase: | |
11. 8. 1950 | Beratende Versammlung des Europarates stimmt Bildung einer europäischen Armee unter Einbeziehung deutscher Kontingente zu. In die gleiche Richtung zielt der Pleven-Plan vom 24. 10. 1950, auf dem der spätere Vertrag zur Gründung der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG, 27. 5. 1952) fußt |
26. 10. 1950 | Ernennung des Bundestags-Abgeordneten Blank zum „Beauftragten des Bundeskanzlers für die mit der Vermehrung der alliierten Truppen zusammenhängenden Fragen“. Die „Dienststelle Blank“ erarbeitet die Planung der Verteidigung unter Einsatz der in der BR Deutschland stationierten alliierten Truppen einerseits und eines eigenen deutschen Verteidigungsbeitrages andererseits |
19. 3. 1953 | Billigung des EVG-Vertrags durch den Deutschen Bundestag |
30. 8. 1954 | Ablehnung des EVG-Vertrags durch die Französische Nationalversammlung. Danach verändert sich die Planung für den Einbau deutschen Streitkräfte in das westliche Verteidigungssystem |
28. 9.– 3. 10. 1954 | Londoner Neunmächtekonferenz (USA, Großbritannien, Frankreich, Kanada, Italien, Benelux-Staaten, BR Deutschland) beschließt den Beitritt der BR Deutschland zur NATO und zum Brüsseler Pakt, der am 7. 5. 1955 zur Westeuropäischen Union (WEU) geändert wird |
23. 10. 1954 | Pariser Verträge über die Errichtung der WEU und den Beitritt der BR Deutschland zur NATO |
5. 5. 1955 | Inkrafttreten der Pariser Verträge |
9. 5. 1955 | Aufnahme der BR Deutschland in die NATO |
7. 6. 1955 | Umwandlung der „Dienststelle Blank“ in das Bundesministerium für Verteidigung |
24. 7. 1955 | In-Kraft-Treten der ersten Wehrgesetze in der BR Deutschland (Freiwilligengesetz und Personalgutachterausschussgesetz) |
12. 11. 1955 | Ernennung der ersten 101 freiwilligen deutschen Soldaten |
1. 4. 1956 | Soldatengesetz tritt in Kraft; damit wird die Bezeichnung „Bundeswehr“ für die Streitkräfte der BR Deutschland eingeführt. Gemäß dem 2. Gesetz über den Bundesgrenzschutz vom 30. 5. 1956 werden große Teile dieser Truppe in die Bundeswehr übernommen, aus denen am 1. 7. 1956 die ersten drei Grenadier-Divisionen (1., 2. und 4.) gebildet werden |
Umstrukturierung nach der Wiedervereinigung: | |
15./16. 7. 1990 | Vereinbarung zwischen dem Präsidenten der Sowjetunion, Gorbatschow, und Bundeskanzler Kohl über die Reduzierung der Bundeswehr auf 370 000 Soldaten bis Ende 1994 |
30. 8. 1990 | Das Bundeswehrkommando Ost soll während einer Übergangszeit von mindestens 6 Monaten als zentrale Führungseinrichtung der Truppenteile auf dem Gebiet des beigetretenen Teils Deutschlands arbeiten und die Auflösung der Nationalen Volksarmee (NVA) durchführen |
3. 10. 1990 | Der Verteidigungsminister übernimmt die Befehls- und Kommandogewalt über die gesamten deutschen Streitkräfte |
1. 7. 1991 | Das Bundeswehrkommando Ost wird außer Dienst gestellt, seine Verbände treten unter das Kommando der Teilstreitkräfte |
15. 12. 1992 | Der Verteidigungsminister gibt die Bundeswehrplanung bis 2006 bekannt. Zukünftig soll die Truppe 50 000 Mann rasch verfügbare Krisenreaktionskräfte (KRK) neben den teilweise mobilmachungsabhängigen Hauptverteidigungskräften (HVK) umfassen |
8. 7. 1994 | Das Bundeskabinett verabschiedet die „Konzeptionelle Leitlinie zur Weiterentwicklung der Bundeswehr“, die seit dem 1. 1. 1996 in Kraft ist (u. a. Reduzierung der Bundeswehr auf 340 000 Soldaten) |
12. 7. 1994 | Das Bundesverfassungsgericht entscheidet, dass deutsche Soldaten ohne Einschränkung an internationalen Friedensmissionen außerhalb des Bündnisgebietes der NATO teilnehmen können. Auch Kampfeinsätze sind nach dem Grundgesetz zulässig. Voraussetzung ist die Zustimmung des Bundestages in jedem einzelnen Fall mit einfacher Mehrheit |
1. 10. 1994 | Die Großverbände der deutschen Landstreitkräfte werden dem Heeresführungskommando unterstellt; die Bundeswehr erhält damit eine einheitliche nationale Führungsfähigkeit außerhalb der NATO-Strukturen |
1. 11. 1995 | NATO-Assignierung der Verbände der Bundeswehr in den neuen Bundesländern |
1995 | Seit Januar hat die Bundeswehr mit dem neu eingerichteten Führungszentrum erstmals ein teilstreitkraftübergreifendes Planungs- und Führungsinstrument |
24. 3. 1999 | Beginn von NATO-Luftangriffen auf Jugoslawien unter Beteiligung der Bundeswehr mit Flugzeugen vom Typ „Tornado“ |
10. 6. 1999 | Ende der NATO-Luftangriffe auf Jugoslawien nach Einlenken der jugoslawischen Staatsführung. Mit der multinationalen Friedenstruppe KFOR rücken daraufhin auch deutsche Truppenteile in das Kosovo ein und sichern den Großraum Prizren |
29. 8. 2001 | Beteiligung deutscher Soldaten am NATO-Einsatz zur Entwaffnung der albanischen Rebellen in Makedonien |
16. 11. 2001 | Bereitstellung von bis zu 3900 deutschen Soldaten für den internationalen Anti-Terror-Einsatz Operation „Enduring Freedom“ (dauerhafte Freiheit) |
22. 12. 2001 | Beteiligung an der UN-Friedensmission ISAF (Internationale Sicherheitsunterstützungstruppe in Afghanistan) |
10. 2. 2003 | Deutschland u. die Niederlande übernehmen die militärische Verantwortung für die internationale ISAF-Friedenstruppe in Afghanistan mit Hauptquartier in Kabul |
27. 12. 2004 – 18. 3. 2005 | Humanitärer Hilfseinsatz in Indonesien nach der Flutkatastrophe im Indischen Ozean |
28. 9. 2005 | Der Bundestag verlängert und erweitert das Mandat für die ISAF-Friedenstruppe in Afghanistan |
1. 6. 2006 | Der Bundestag beschließt den Einsatz von bis zu 780 Soldaten zur Absicherung der Wahlen in der DR Kongo |
9. 3. 2007 | Der Bundestag erteilt das Mandat für den Einsatz von Tornado-Aufklärungsjets in Afghanistan |
12. 10. 2007 | Der Bundestag verlängert das Mandat der ISAF-Friedenstruppe in Afghanistan um weitere zwölf Monate |
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