Lexikon

Steinzeug

aus einer Masse mit 5080% Ton, 20 40% Quarz und 110% Feldspat gebrannte Tonware; als Steinzeugtone sind Westerwälder Tone bekannt. Der Scherben besteht überwiegend aus kieselsäurereicher, glasiger Masse mit Nestern aus Mullitnadeln (chemische Formel: 3Al2O3· 2SiO2). Der dichte, nicht durchscheinende Scherben hat einen matt glänzenden, muscheligen Bruch.
Seinem Charakter nach steht das Steinzeug in der Mitte zwischen Steingut und Porzellan. Neben weißbrennendem Steinzeug (für Geschirr, aber auch Isolatoren, Destillierkolonnen), das mit weißbrennenden Kaolinen erhalten wird, gibt es auch gelbes, braunes und graues Steinzeug. Das nicht weißbrennende Steinzeug wird für Fliesen und Klinker u. a. verwendet. Die dem Steinzeug eigentümliche Glasur ist die Salzglasur.

Geschichte

Steinzeug wurde in China bereits unter der Zhou-Dynastie (um 1100249 v. Chr.) hergestellt, zunächst unglasiert, dann mit z. T. farbigen Glasuren als sog. Protoporzellan. Künstlerisch besonders wertvoll sind Steinzeugerzeugnisse aus Töpfereien der Dynastien Han (206 v. Chr.220 n. Chr.) und Sung (9601279). Das erste europäische, mit Salzglasur überzogene Steinzeug stammt aus Siegburg, um 1350. Die Rheinlande bildeten seitdem das größte deutsche Fertigungszentrum (Rheinisches Steinzeug aus Aachen, Köln, Frechen, Raeren, Langerwehe). Zu einer Neuentwicklung kam es im 17. Jahrhundert durch eine Nachformung des asiatischen Steinzeugs durch A. J. de Milde und J. F. Böttger sowie durch die englische Manufaktur Wedgwood.
Die Entdeckung des schönen Scheins
Wissenschaft

Die Entdeckung des schönen Scheins

Das Phänomen der Fluoreszenz bei Meerestieren wurde lange kaum beachtet. Mit der erstmaligen Beobachtung leuchtender Landlebewesen aber ist es zum Trendthema geworden. Wozu die Fluoreszenz gut ist, darüber rätseln die Zoologen noch immer. von TIM SCHRÖDER Manchmal braucht es etwas länger, bis ein wissenschaftliches Thema...

Satellitenbild zeigte fünf Wirbelstürme über dem Atlantik
Wissenschaft

Hurrikans treten im Nordatlantik immer öfter in Gruppen auf

Tropische Wirbelstürme wie Taifune oder Hurrikans können in Gruppen vorkommen und dann kurz nacheinander auf dieselbe Küstenregion treffen. Das macht sie besonders zerstörerisch und gefährlich. Im Nordatlantik sind solche Cluster in den letzten Jahrzehnten häufiger geworden, im Nordwestpazifik hingegen seltener, zeigt eine neue...

Weitere Lexikon Artikel

Weitere Artikel aus dem Wahrig Fremdwörterlexikon

Mehr Artikel zu diesem Thema

Weitere Artikel aus dem Großes Wörterbuch der deutschen Sprache

Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch