Lexikon
Strịndberg
[
-bɛrj
]August, schwedischer Schriftsteller, * 22. 1. 1849 Stockholm, † 14. 5. 1912 Stockholm; Schöpfer eines umfangreichen Werkes, das alle Literaturgattungen umfasst und von größtem Einfluss auf die schwedische Literatur war. Viele Entwicklungsphasen des Welttheaters wurden von Strindberg vorweggenommen (Naturalismus, Symbolismus, Expressionismus, Surrealismus, absurdes Theater). In vielen seiner Dramen, vor allem in „Der Vater“ 1887, deutsch 1888, und in „Fräulein Julie“ 1888, deutsch 1892, finden sich Darstellungen von Eheproblemen. Aus anderen Werken sprechen selbstquälerischer Bekenntnisdrang (besonders in den Autobiografien „Sohn einer Magd“ 1886–1909, deutsch 1912; „Die Beichte eines Toren“ 1893, deutsch 1912), skeptische Bindungslosigkeit, aber auch mystische Religiosität. Strindbergs geistige und religiöse Krise der 1890er Jahre fand in „Inferno“ 1897, deutsch 1909, und „Legenden“ 1898, deutsch 1899, ihren Niederschlag; in dem Roman „Die gotischen Zimmer“ 1904, deutsch 1904, lassen sich Anzeichen von Verfolgungswahn erkennen. Das dreiteilige Drama „Nach Damaskus“ 1898, deutsch 1916, ist die dichterische Bewältigung der Krise. Eine Reihe von Kammerspielen („Wetterleuchten“ 1907, deutsch 1908; „Gespenstersonate“ 1907, deutsch 1908; „Der Scheiterhaufen“ 1907, deutsch 1908) schrieb Strindberg für das von S. und A. Falck gegründete Intime Theater. In dem Wanderdrama in sieben Stationen „Die große Wanderung“ 1909, deutsch 1912, zieht er die Summe seines Lebens und Schaffens.
Strindberg, August
August Strindberg
© Corbis/Bettmann
- Erscheinungsjahr: 1904
- Veröffentlicht: Schweden
- Verfasser:
- Deutscher Titel: Die gotischen Zimmer. Familienschicksale vom Jahrhundertende
- Original-Titel: Götiska rummen. Släktöden från sekelslutet
- Genre: Roman
In Stockholm erscheint der Roman »Die gotischen Zimmer« von August Strindberg (* 1849, † 1912). Das Werk schildert das Schicksal zweier grundverschiedener Brüder – »Gustav arbeitete an der Erneuerung des Alten, aber Henrik wirkte für die Zukunft« – und ist Strindbergs Abrechnung mit der »perversen Zeit des Humbugs«, den kulturellen und politischen Strömungen der Jahrhundertwende. Ergebnis ist ein kulturgeschichtlich-zeitkritischer Bilderbogen in brillanter Sprache.
Die deutsche Übersetzung erscheint 1904.
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