Lexikon
Syrakụs
italienisch Siracusaitalienische Hafenstadt an der Südostküste Siziliens, Hauptstadt der Provinz Syrakus (2109 km2, 392 000 Einwohner), 121 000 Einwohner; antike Ruinen der Griechen- und Römerzeit, griechisches Theater (4.–3. Jahrhundert v. Chr.), römisches Amphitheater (3. Jahrhundert n. Chr.), Castello Maniace (11. Jahrhundert), Dom (im 17. Jahrhundert erneuert); die Altstadt liegt auf vorgelagerter Insel; archäologische Museen; Erdölraffinerie, Wasserkraftwerk, Zement-, Maschinen- u. a. Industrie; Weltkulturerbe seit 2005.
Geschichte
Syrakus wurde um 733 v. Chr. von Korinthern gegründet und von dem Tyrannen Gelon von Gela seit 485 v. Chr. zur mächtigsten Stadt Siziliens gemacht. Unter seinem Bruder und Nachfolger Hieron I. (478– 468 v. Chr.) erlebte Syrakus seine Glanzzeit (Seesieg über die Etrusker bei Cuma 474 v. Chr.); sein Nachfolger Trasybulos wurde 466 v. Chr. vertrieben. Nach athenischem Vorbild bekam Syrakus eine demokratische Verfassung. Schwere innere Kämpfe und Streitigkeiten mit den anderen Griechenstädten Siziliens folgten und führten zur erfolglosen Sizilischen Expedition der Athener (415– 413 v. Chr.). Das Vordringen Karthagos auf Sizilien verhinderten Dionysios I. (405–367 v. Chr.), Dionysios II. (367–344 v. Chr.) und Hieron II. (268–214 v. Chr.), unter deren Herrschaft Syrakus die bedeutendste Handelsstadt Siziliens blieb. Im 1. Punischen Krieg (264–241 v. Chr.) auf Seiten der Römer behielt Syrakus seine Unabhängigkeit, die es im 2. Punischen Krieg (218–201 v. Chr.) auf Seiten Karthagos verlor. 212 v. Chr. wurde Syrakus erobert, wobei Archimedes den Tod fand, und kam zur römischen Provinz Sizilien. 535 eroberte Belisar die Stadt und machte sie zum Sitz der byzantinischen Statthalter. 878 wurde Syrakus von den Arabern erobert und weitgehend zerstört, 1085 von den Normannen eingenommen, 1194–1266 staufisch, dann als Stadt des Königreichs Sizilien lange Zeit dem Verfall überlassen.
Archimedes
Archimedes
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