Germanen: Wanderungen 1.-6. Jh. n. Chr.
Germanen: Wanderungen
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ostgermanisches Volk, ursprünglich im nördlichen Jütland beheimatet. Im 2. Jahrhundert waren sie in die Hauptstämme
Hasdingen und
Silingen geteilt; im 4. Jahrhundert saßen sie in Ungarn an der Theiß als westliche Nachbarn der Westgoten. Anfang des 5. Jahrhunderts wanderten sie westwärts, setzten am 31. 12. 406 bei Mainz über den Rhein, plünderten gemeinsam mit
Alanen und
Sueben drei Jahre lang Gallien, bevor sie 409 mit ihren Bundesgenossen in Spanien einfielen. Vor den Römern, Westgoten und Sueben weichend, setzten 429 die hasdingischen Wandalen, in denen die Reste der geschlagenen Silingen und Alanen aufgingen, mit insgesamt 80
000 Menschen unter ihrem König
Geiserich von Spanien nach Afrika über und gründeten ein rasch aufstrebendes Reich um
Karthago (439 erobert), das 442 von Rom anerkannt wurde. Die wandalische Flotte schlug die römische, beherrschte das Mittelmeer und plünderte die Küstengebiete, 455 sogar 14 Tage lang Rom. Die arianischen Könige der Wandalen unterdrückten die katholische Kirche. Unter Geiserichs Nachfolgern ging die Macht der Wandalen zurück; sie wurden vom oströmischen Feldherrn Belisar 533 besiegt. Ihr letzter König
Gelimer ergab sich im Frühjahr 534.