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Geschichte-Tunesien
Wer besiegte Karthago?
Die Römer. Die im Altertum bedeutende Stadt, etwa 12 km nordöstlich vom heutigen Tunis gelegen, wurde 814 v. Chr. von Phöniziern als Kolonie zur Sicherung der Schifffahrt gegründet. Karthago besaß gute, sichere Häfen und später eine mächtige Burganlage. Ab dem 5. Jh. v. Chr. beherrschte Karthago den Handel im westlichen Mittelmeer vollständig. Als die Römer Süditalien eingenommen hatten, begann schließlich der Kampf mit Rom um die Vorherrschaft über das Mittelmeer (Punische Kriege). 146 v. Chr. wurde Karthago vollständig zerstört und der Restbestand des Hinterlands zur römischen Provinz (Africa) gemacht.
In der Folgezeit wurde Tunesien von Wandalen (439–533 n. Chr.), seit 533 von Byzanz beherrscht. Ende des 7. Jh. eroberten die islamischen Araber das Land; es herrschten verschiedene Dynastien. 1574 fiel Tunesien an die Türken. 1871 erkannte die Türkei die Unabhängigkeit Tunesiens an. 1881 zwang Frankreich den Bei (Statthalter des Sultans), Tunesien der französischen Schutzherrschaft zu unterstellen.
Wer herrschte im unabhängigen Tunesien?
Habib Bourguiba (1903–2000) war der einflussreichste Politiker nach der Unabhängigkeit, die das Land 1956 erlangte. Er wurde Ministerpräsident, setzte 1957 den Bei ab und übernahm das Amt des Staatspräsidenten. Aufgrund des Widerstands der Bauern musste 1969 die Kollektivierung der Landwirtschaft abgebrochen werden. Nach mehrmaliger Wiederwahl ließ sich Bourguiba das Präsidentenamt 1975 auf Lebenszeit übertragen. 1981 ließ er weitere Parteien zu. Im Jahr 1987 wurde er wegen krankheitsbedingter Amtsunfähigkeit abgesetzt.
Neuer Staatspräsident wurde daraufhin Zine al Abidine Ben Ali (* 1936). Bei den Wahlen 1994, 1999 und 2004 wurde er in seinem Amt bestätigt. Die außenpolitische Orientierung nach Westen und soziale Spannungen stärkten die Position des islamistischen Fundamentalismus.
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