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Haustiere vor dem Silvesterfeuerwerk schützen

Viele Haustiere haben Angst vor dem lauten und grellen Silvesterfeuerwerk. Manche rennen sogar weg, wenn sie sich vor den Böllern erschrecken. Tierhalter sollten ihre Lieblinge deshalb am besten in der Wohnung behalten und ihnen während des Feuerwerks Gesellschaft leisten. Genügend Rückzugsorte und Fernsehgeräusche zur Ablenkung können ebenfalls helfen. Beruhigende Medikamente sollten nur im Extremfall und nach Absprache mit dem Tierarzt zum Einsatz kommen.
AMA, 29.12.2022
Hund und Feuerwerk

© sanjagrujic, GettyImages

Hunde und Katzen können viel besser hören als wir Menschen und nehmen das Knallen der Silvesterböller deshalb umso lauter wahr. Ihre Instinkte schlagen Alarm und treiben das Tier dazu, sich möglichst schnell in Sicherheit zu bringen. Die grellen Lichtblitze und der Schwefelgeruch verstärken die wahrgenommene Gefahr. Die Tiere werden oft panisch, verkriechen sich  oder  rennen davon. Der Stress löst bei ihnen manchmal auch körperliche Symptome wie Zittern oder Durchfall aus. Vier Tipps, wie wir unseren liebsten Vierbeinern durch die stressigste Nacht des Jahres helfen können.

Tipp 1: Tiere nicht nach draußen lassen

Wenn Haustiere panisch vor dem Silvesterfeuerwerk davonlaufen, können sie im schlimmsten Fall vor ein Auto rennen oder sich verirren, sodass sie am nächsten Morgen nicht mehr zum Besitzer zurückfinden. Es empfiehlt sich deshalb, jegliche Art von Haustier – auch Freigänger-Katzen – am Silvestertag in der Wohnung zu behalten und Türen und Fenster zu schließen. Dabei auch die Katzenklappe nicht vergessen. Am besten sollten die Tiere schon einige Stunden vor Jahreswechsel in die Wohnung geholt werden, da manche Feierwütigen bereits früh am Tag Böller zünden.

Bei Hunden empfiehlt es sich, bereits morgens eine große Gassirunde einzulegen und nachmittags nur noch kurz rauszugehen – in jedem Fall gut angeleint, damit der Vierbeiner nicht weglaufen kann. Sollte es doch einmal passieren, dass ein Haustier als Reaktion auf den Silvesterkrach flüchtet, ist es hilfreich, wenn es einen Mikrochip trägt, mit dem das Tier wiedergefunden werden kann. Ebenfalls empfehlenswert ist ein Halsband mit Marke, auf dem die Kontaktdaten des Besitzers vermerkt sind.

Tipps 2: Rückzugsorte schaffen

Sind die Tiere sicher in der Wohnung untergebracht, sollten Rollläden oder Vorhänge geschlossen werden, um Lärm und Helligkeit zu mindern. Zusätzlich brauchen Tiere Rückzugsorte, an denen sie sich sicher fühlen. Dafür eignen sich Räume, die nicht direkt zur Lärmquelle hinzeigen. Die Käfige von Nagetieren und Vögeln sollten außerdem mit einem luftdurchlässigen Tuch abgedeckt werden und möglichst weit vom Fenster entfernt stehen. Bei Nagern kann eine zusätzliche Schicht Einstreu ebenfalls beruhigend wirken, weil sich die Tiere dadurch noch besser vor dem Geschehen verstecken können.

Tiere, die sich frei in der Wohnung bewegen, also zum Beispiel Katzen oder Hunde, sollten die Rückzugsorte aufsuchen dürfen, an denen sie sich sicher fühlen. Das kann hinter dem Sofa, unter dem Bett oder im Kleiderschrank sein.

Tipp 3: Bei dem Tier bleiben

In einer ungewohnten Stresssituation hilft es den Haustieren, wenn eine Bezugsperson an ihrer Seite ist. Wenn das Tier bei uns nach Trost und Schutz sucht, können wir es mit Streicheln und gutem Zureden beruhigen. Brauchen Hund und Katze keine Streicheleinheiten, sollte das aber ebenso respektiert werden. In jedem Fall ist es förderlich, wenn man selbst Ruhe und Gelassenheit ausstrahlt und dem Tier so zeigt, dass alles in Ordnung ist, statt es noch in seiner Angst zu bestärken. Es kann außerdem helfen, mit dem Tier zu spielen und es dadurch abzulenken. Beruhigende Musik oder Fernsehgeräusche können einen ähnlichen Effekt haben.

Tipp 4: Hilfe beim Tierarzt suchen

Ist die Feuerwerksangst des Haustieres extrem, dann kann ein Besuch beim Tierarzt helfen. Im Notfall kann er beruhigende Medikamente verordnen, die Hund, Katze und Co beim Entspannen helfen. Diese sollten aber ausschließlich auf ärztlichen Rat hin verabreicht werden. Womöglich empfiehlt der Arzt außerdem ein sogenanntes Desensibilisierungstraining. Damit versucht man, das ängstliche Haustier über Monate hinweg langsam an den Silvesterkrach zu gewöhnen. Der Anfang könnten etwa Feuerwerksgeräusche sein, die man dem Tier zunächst leise vorspielt, und dann schrittweise lauter stellt. Löst das Training starken Stress aus, sollte es abgebrochen werden.

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