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Das Damoklesschwert
San Francisco zählt wegen seiner Lage am San Andreas Fault (San-Andreas-Graben) zu den erdbebengefährdetsten Städten der Welt. Immer wieder kommt es in der Region zu schweren Erdstößen.
Der San Andreas Fault ist eine über 1100 km lange Verwerfungszone, deren starke Vertikal- und Horizontalverschiebungen auch an der Erdoberfläche sichtbar sind.
Von 1769, als die ersten Spanier an der San Francisco Bay eintrafen, bis zum Jahr 1888 wurden 417 Erdstöße verzeichnet. Allein im Jahr 1857 bebte die Erde 17mal, im Jahr 1865 sogar 23mal. Die meisten Erdstöße richteten jedoch kaum Schaden an. 1839 bildete sich hingegen eine ungeheure Spalte, die von Redwood bis San José reichte.
Am 17. Oktober 1989 wird Nordkalifornien und die Bucht von San Francisco von der schwersten Katastrophe seit 1906 heimgesucht. Über 60 Menschen kommen bei dem Beben der Stärke 7 auf der Richterskala ums Leben, die meisten von ihnen beim Einsturz eines 1,5 km langen Abschnitts des zweistöckigen Interstate 880 in Oakland, wo zahlreiche Fahrzeuge mit ihren Insassen von Betontrümmern verschüttet werden. Auch die 53 Jahre alte Bay Bridge zwischen San Francisco und Oakland bricht auf einer Länge von mehr als 10 m ein.
Seitdem wartet San Francisco auf ein weiteres großes Beben, denn eins ist klar: Dieses Beben wird auf Grund der geologischen Gegebenheiten irgendwann kommen - mit Auswirkungen, die womöglich noch viel schwerwiegender sind als das Erdbeben 1906.