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Osttimor: Junger Staat mit großen Problemen

Osttimor
Amtlicher Name:
Demokratische Republik Timor-Leste
Fläche:
18 889 km²
Einwohner:
820 000
Hauptstadt:
Dili
Amtsprache(n):
Portugiesisch, Tetum
Währung:
1 US-Dollar = 100 Cent

Landesnatur

Wo liegt Osttimor?

Der noch junge Staat nimmt den östlichen Teil der Kleinen Sundainsel Timor ein und gehört somit zum indonesischen Archipel. Zu Osttimor gehören auch die Exklave Oecussi-Ambeno im Westen Timors sowie die Inseln Atauro und Jaco. Der zentrale Gebirgszug erreicht im Ramelan 2960 m Höhe.

Es herrscht tropisches Monsunklima. Die ehemals weit verbreiteten tropischen Regenwälder wurden vor allem durch Brandrodungsfeldbau stark dezimiert. Heute wird der Großteil des Landes von Savannen eingenommen.

Bevölkerung

Wer lebt im Land?

Die Bewohner sind überwiegend römisch-katholische Malaien. Zahlreiche Menschen flüchteten 1999 aus Furcht vor den Unabhängigkeitskämpfen.

Geschichte

Warum ist Osttimor erst seit kurzem unabhängig?

2002 erhielt das Land die volle staatliche Unabhängigkeit. Der Weg zur Souveränität war lang. Im Zweiten Weltkrieg war Timor von Japan besetzt, danach fiel der Westteil an Indonesien. Der Ostteil wurde seit 1951 als portugiesische Überseeprovinz von einem Gouverneur verwaltet. Seit 1975 zog sich Portugal schrittweise aus Osttimor zurück.

Was ist die »Fretilin«?

Die »Revolutionäre Front für ein unabhängiges Osttimor« ist eine Befreiungsbewegung, die in den 1970er Jahren u. a. von José Ramos Horta (* 1949) gegründet wurde. Sie proklamierte 1975 die Unabhängigkeit Osttimors, das jedoch von Indonesien annektiert wurde. Horta, der sich im Exil um die Unabhängigkeit Osttimors bemühte, erhielt zusammen mit dem osttimoresischen Bischof Carlos Felipe Ximénes Belo 1996 den Friedensnobelpreis.

1999 votierte die Bevölkerung für die Unabhängigkeit. Die UNO entsandte eine multinationale Friedenstruppe, um die Lage zu stabilisieren. Die »Fretilin« gewann 2001 die Wahlen zu einer verfassunggebenden Versammlung. Der langjährige »Fretilin«-Führer »Xanana« Gusmão wurde 2002 zum ersten Präsidenten des Landes gewählt.

Im April 2006 brachen die schwersten Unruhen seit der Unabhängigkeit des Landes aus. Hintergrund der Ausschreitungen war u. a. ein Machtkampf zwischen Präsident Gusmão und Premierminister Mari Alkatiri. Im Zuge der Regierungskrise legte José Ramos Horta sein Amt als Außenminister nieder. Ende Juni 2006 beugte sich Alkatiri dem Druck und gab seinen Rücktritt bekannt.

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