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Sternenhimmel Juni 2018
Doch nicht nur die Tage sind momentan besonders lang, auch die Dämmerung hält länger an als sonst. Es kann nach Sonnenuntergang bis zu drei Stunden dauern, bis wirklich dunkle Nacht herrscht. Umgekehrt beginnt auch die Morgendämmerung schon kurz nach Mitternacht. Als Folge sind die Nächte extrem kurz: In Bayern ist es nur zwischen Mitternacht und etwa 02:00 Uhr morgens richtig dunkel, in Norddeutschland bleibt sogar dann noch ein schwaches Restlicht erhalten. Trotz der kurzen Dunkelheit können wir nun viele typische Sommersternbilder beobachten, darunter die kreuzähnlichen Konstellationen Adler und Schwan oder die Leier mit ihrem hellen Stern Wega.
Venus und Jupiter gegenüber, Saturn in Opposition
Trotz kurzer Nacht sind im Moment besonders viele Planeten am Himmel zu sehen. In der Abenddämmerung scheinen dabei die helle Venus und der wenig lichtschwächere Jupiter um die Wette. Beide Planeten stehen einander dabei am Himmel fast gegenüber: Die Venus leuchtet als "Abendstern" im Westen, der Jupiter im Südosten. Während jedoch die Venus kurz nach der Sonne untergeht, bleibt uns der Jupiter fast die gesamte Nacht hindurch erhalten. In der zweiten Nachthälfte bekommt er Gesellschaft vom rötlich schimmernden Mars.
Relativ gut zu beobachten ist in diesem Monat auch der Saturn. Denn der Ringplanet steht am 27. Juni in Opposition – die Erde wandert dann genau zwischen ihm und der Sonne hindurch, so dass der Planet von uns aus gesehen voll vom Sonnenlicht angestrahlt wird. Er ist in dieser Zeit heller als alle Sterne um ihn herum und leuchtet fast die gesamte Nacht hindurch über den Südhorizont.