Lexikon
Zweikammersystem
im klassischen Konstitutionalismus des 19. Jahrhunderts der Grundsatz, dass das Parlament aus zwei unterschiedlich zusammengesetzten Kammern bestehen soll, die aufgrund ihrer verschiedenen Struktur ein politisches Gleichgewicht bei der Gesetzgebung herstellen (so schon Montesquieu). Die eine Kammer ist entweder die Versammlung der Notabeln, des Adels, des Klerus (so das britische Oberhaus, House of Lords), oder sie ist in der Form eines Senats eine mehr oder weniger paritätische Vertretung der Berufsstände einschließlich Kunst und Wissenschaft. In föderalistischen Staaten wird die eine Kammer aus Vertretern der Gliedstaaten gebildet (Senat der USA, Ständerat der Schweiz; der deutsche Bundesrat der Kaiserzeit und der Bundesrepublik Deutschland war bzw. ist keine parlamentarische Kammer, weil er aus weisungsgebundenen Regierungsvertretern bestand bzw. besteht). Die andere Kammer besteht aus den aus allgemeinen und freien Wahlen hervorgegangenen Volksvertretern (z. B. Abgeordnetenhaus in Preußen im Gegensatz zum Herrenhaus, House of Commons, in England, Chambre des députés bzw. Assemblée nationale in Frankreich). Ursprünglich bestand zwischen beiden Kammern Gleichberechtigung in dem Sinn, dass die Zustimmung beider für den Erlass eines Gesetzes erforderlich war. Im 20. Jahrhundert hat die Volkskammer das Schwergewicht erlangt. In vielen Staaten setzte sich das Einkammersystem durch, so auch (trotz des Bundesrats) in der Bundesrepublik Deutschland.
Wissenschaft
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Meteoriten sind Archive der Vergangenheit. Neue Untersuchungen an ihnen legen nahe: Die Entstehung des Riesenplaneten Jupiter sorgte für die Trennung des Sonnensystems in einen inneren und einen äußeren Bezirk. von THOMAS BÜHRKE Im Dezember 2020 landete in der australischen Wüste eine diskusförmige Kapsel an einem Fallschirm. Sie...
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Brauchen wir ein Quanteninternet?
Quantentechnologien sind seit einigen Jahren ein sehr aktives Forschungsfeld – und das zurecht. Denn die Nutzung von Quanteneffekten für neue Rechenverfahren, präzisere Messtechnik oder maßgeschneiderte Quantenmaterialien bietet viel praktisches Anwendungspotenzial. Ganz anders sieht es dagegen beim sogenannten Quanteninternet...