Wahrig Herkunftswörterbuch
Spießbürger
Heutzutage häufiger in der abgekürzten Form Spießer verwendet, bezeichnete das Wort Spießbürger ursprünglich einen wehrhaften Städter. Im 10. Jahrhundert, als Kaiser Heinrich I. viele Stadtgründungen vorgenommen hatte, wurde zu Burg das Wort Bürger gebildet. Um ihre Stadt zu verteidigen, verwendeten diese Bürger Spieße, während die Soldaten Hellebarden trugen. Die abwertende Bedeutung „engstirniger, antiquiert denkender Mensch“, die das Wort Spießbürger heute hat, entstand erst, als die Kleinstädter, die nie über ihre Stadt hinausgekommen waren, an diesen Spießen als Verteidigungswaffen festhielten, während andernorts längst Feuerwaffen eingesetzt wurden. Natürlich waren sie mit den überholten Spießen hoffnungslos unterlegen. Zum Spottnamen für Menschen, die sich dem Fortschritt verschließen und geistig rückständig sind, machten den Begriff die Studenten im 17. Jahrhundert, die sich selbst für weltoffen hielten. Im 19. Jahrhundert wurde die Abkürzung Spießer geprägt, die auch heute noch – nicht nur unter Studenten – als Schimpfname für Kleinbürger verwendet wird.
Wissenschaft
Das Geheimnis der Gedächtniszellen
Moderne Analysemethoden können Moleküle und Zellen sortieren und erlauben erstaunliche Einblicke in das Immunsystem. von RAINER KURLEMANN Das Immunsystem erinnert sich an Erkrankungen, die unser Gedächtnis längst vergessen hat. Denn in unserem Knochenmark wird die individuelle Geschichte der Infektionen unseres Lebens gespeichert...
Wissenschaft
Assistent, Baukasten, Chamäleon
An pfiffigen Ideen, wie das Autofahren zu einer ganz neuen Form von Erlebnis werden kann, mangelt es den Forschern nicht. Sie setzen dabei unter anderem auf intelligente Systeme, feinfühlige Technik und eine Rundumvernetzung. von HEIKE STÜVEL Mobilitätsforscher sind überzeugt: Die Autobranche wird sich in den nächsten Jahren und...
Weitere Lexikon Artikel
Mehr Artikel zu diesem Thema
Weitere Artikel aus dem Wahrig Synonymwörterbuch
Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch
Weitere Artikel aus dem Großes Wörterbuch der deutschen Sprache
Weitere Artikel auf wissenschaft.de
Eine für alle
Der Körper trauert mit
Heureka auf Helgoland
Bakterien – zum Fressen gern
Ein neues Meer im Sonnensystem
Heimischer „Mini-Skorpion“ mit Medizin-Potenzial