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Auf, auf und davon - Auswanderung richtig gemacht!

Es ist so weit. Die Entscheidung ist gefallen. Die heimischen Zelte werden abgebrochen. Wer sich dazu entschieden hat, der Heimat den Rücken zu kehren und in die große weite Welt auszuwandern, steht vor einer großen Herausforderung. Viele kleine Details möchten beachtet werden, bevor die Reise letztendlich angetreten wird.

Nachdem ein passender Nachfolger für die heimischen vier Wände gefunden ist, folgt die Haushaltsauflösung. Von den einen Gebrauchsgegenständen trennt man sich ohne Mühe, bei den Anderen bricht es einem ein wenig das Herz. Oftmals zählt zur letzteren Kategorie das geliebte Auto. Das treue Gefährt, das einen möglicherweise jahrelang sicher von einem Ort zum nächsten gebracht hat. Nun trennen sich die Wege und das Bedürfnis, einen gebührenden Käufer zu finden, ist groß. Damit der Besitzerwechsel nicht unter Wert erfolgt, ist jedem Verkäufer dazu geraten, genau zu prüfen, welcher Betrag tatsächlich gefordert werden kann. Lassen Sie Ihr Auto bewerten, und zwar von einem Fachexperten, der sich sowohl mit den optischen als auch mit den technischen Voraussetzungen bestens auskennt. Bei frei eingeschätzten Verkaufspreisen ist die Gefahr von finanziellen Einbußen zu groß. Gerade bei einem bevorstehenden Neustart in einem fremden Land trägt ein gutes finanzielles Polster zum allgemeinen Sicherheitsgefühl bei.

Bei überhasteten Verkäufen ist die Gefahr von finanziellen Einbußen groß.

pixabay.com, Kurios / Public Domain

Gibt es eine optimale Versicherung für Auswanderer?

Meist hängen die Versicherungsoptionen von den Beweggründen zum Heimatwechsel ab. Liegt hier ein beruflicher Wechsel zugrunde - sprich: die Versetzung ins Ausland erfolgt durch ein deutsches Unternehmen - so kann teilweise das deutsche Recht geltend gemacht werden. Es lohnt sich mit Sicherheit, hierauf einmal den Arbeitgeber anzusprechen. Laut des DIA Deutsche im Ausland e.V. bestehen individuelle Abkommen zwischen deutschen Krankenkassen und deren Partner in vielen internationalen Ländern. Es macht sicherlich auch Sinn, zusätzlich proaktiv die eigene Krankenkasse einmal anzufragen, um einen detaillierten Überblick zu möglichen Optionen zu erhalten. Viele Großkonzerne greifen heutzutage auch auf die Unterstützung von sogenannten Relocation Dienstleistern zurück. Diese sind einzig darauf spezialisiert, für einen reibungslosen Umzug der Expatriates (Mitarbeiter, die aus beruflichen Gründen ins Ausland entsandt werden) zu sorgen. Dies inkludiert unter anderem die Recherche nach einem geeigneten Versicherungsunternehmen.

Basiert die Entscheidung auf persönlichen bzw. familiären Gründen, greift generell das Sozialversicherungsrecht des jeweiligen Ziellandes. Anlaufstellen, wie der Bund der Auslands-Erwerbstätigen (BDAE e.V.), können bei der Planung des Auslandsaufenthaltes von großer Hilfe sein. Wer sich der Langfristigkeit des Auslandsaufenthaltes noch nicht sicher ist, kann auch zunächst einmal auf eine klassische Reiseversicherung zurückgreifen. Voraussetzung hierfür ist, dass eine deutsche Kontaktadresse sowie eine deutsche Bankverbindung vorhanden ist. Die Dauer der Gültigkeit unterscheidet sich von Versicherung zu Versicherung.

Die finanzielle Absicherung in der neuen Heimat

Wer sich für ein neues Leben im Ausland entscheidet, sollte sich vorab über die wirtschaftliche Lage des Ziellandes genau informieren. Diese ist oft maßgebend für mögliche Währungsschwankungen. Für die Anfangsphase in der neuen Heimat ist es ratsam, sowohl ein deutsches als auch ein lokales Konto zu führen. Auf diesem Wege bleibt ein gewisses Maß an Flexibilität bestehen bis sich das neue Leben und das damit verbundene Einkommen gefestigt haben. Sobald die Gewissheit besteht, dass die neue Heimat langfristig die richtige Entscheidung ist, kann eine Kontoschließung in Deutschland jederzeit nachträglich erfolgen. Aus Erfahrungsberichten anderer Auswanderer ergeben sich wichtige Grundsatz-Richtlinien, die den Umgang mit den eigenen Finanzen im Ausland erleichtern.

  1. Vermeidung von Währungsschwankungen, besonders bei der Abbuchung von Bargeld. Hier macht es Sinn, sich bei der in Deutschland basierten Bank einmal bezüglich möglicher Partnerbanken im Zielland zu informieren. Oft kann man bei der jeweiligen Partnerbank unentgeltlich Bargeld abheben. Um zu vermeiden, dass die heimische EC-Karte im Ausland nicht funktioniert, lohnt sich ein Girokonto mit Kreditkarte.
  1. Sofern es das eigene Budget erlaubt, sollte die Option einer möglichen finanziellen Rücklage auf dem deutschen Konto überdacht werden. Für den Fall, dass der Auswanderungsplan nicht aufgeht, erleichtert ein gewisses Finanzpolster eine mögliche Rückkehr.
  1. Bei Eröffnung eines ausländischen Kontos sollte beachtet werden, dass keine versteckten Gebühren vorhanden sind. Idealerweise erfolgen sowohl die Kontoführung als auch Zusatzleistungen wie Online-Banking, Inlands-Überweisungen oder die simple Bargeld-Abbuchung ebenfalls unentgeltlich.

 

Australien zählt neben Kanada zu den bevorzugten Auswanderungszielen der Deutschen.

pixabay.com, Fuzz / Public Domain

Die Jobsuche im Ausland

Die berufliche Situation im Zielland richtet sich selbstverständlich danach, ob eine Versetzung durch ein deutsches Unternehmen organisiert wird oder der Umzug unabhängig erfolgt. Für Einzelpersonen ohne vorhandenen Arbeitsvertrag stellt sich zunächst einmal die Frage des passenden Visums. Je nach Zielland gibt es hier unterschiedliche rechtliche Vorgaben.

 

Im Folgenden wird beispielhaft auf Australien eingegangen. Der rote Kontinent zählt neben Kanada zu den bevorzugten Auswanderungszielen der Deutschen. Hier wird die Motivation zur Einwanderung besonders akribisch durchleuchtet. Dementsprechend gibt es die unterschiedlichsten Visa-Typen wie:

 

  1. Das Working Holiday Visum, dass sich als Einstieg für Interessenten im Alter zwischen 18 und 30 Jahren eignet. Allerdings kann dieses Visum in der Regel nur einmalig abgerufen werden.
  2. Das Bildungsvisum, welches sich sowohl für Schüler und Studenten aber auch für deren Betreuer eignet.
  3. Das Arbeitsvisum, dem wiederum mehrere Untergruppen zugeteilt sind. Diese hängen von Faktoren wie Qualifikationen und Fachkenntnissen ab. Des Weiteren kann bei der Vergabe dieses Visums auch ausschlaggebend sein, ob in Australien bereits ein potenzieller neuer Arbeitgeber, ein sogenannter Sponsor, wartet.

Info-Portale wie www.in-australien.com liefern einen detaillierten Überblick zu den jeweiligen Visa-Optionen.

Die richtige Kommunikation ist das A und O.

Genauso wie in deutschen Unternehmen legen auch australische Unternehmen Wert auf eine adäquate Ausdrucksweise. Hier ist es jedem Auswanderer selbst überlassen, wie er beispielsweise seine eigenen Englischkenntnisse einstuft. Entsprechende Wissenstests verhelfen schnell zu einem groben Überblick. Selbstverständlich gibt es auch hier eine Vielfalt an Sprachtests mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, wie beispielsweise dem TOEFL Test. Es versteht sich von selbst, dass sich die Chancen auf einen passenden Arbeitsplatz erhöhen, je besser man die Landessprache beherrscht.

Ebenfalls am Beispiel Australien lassen sich diverse Anknüpfungspunkte bei der Jobsuche aufzeigen. So bietet etwa die Deutsch-Australische Industrie und Handelskammer eine spezielle Plattform, auf der aktuelle Jobangebote für Deutsche in Australien ausgeschrieben sind. Wer sich online erst mal einen Überblick verschaffen möchte, ist mit den führenden Plattformen Careerone und Seek gut beraten.

Fazit:

Je besser eine Auswanderung im Vorfeld vorbereitet ist, desto geringer ist die Gefahr von bösen Überraschungen - seien sie finanzieller, gesundheitlicher oder organisatorischer Natur.

 

26.05.2015

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