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Ist Quijote ein Ritter?
Er möchte jedenfalls einer sein. Unter dem Eindruck der Geschichten über kühne Recken, schöne Edelfräulein, Riesen und Drachen fasst er den Entschluss, selbst ein fahrender Ritter zu werden. Schon bei den Vorbereitungen wird das Lächerliche und Unzeitgemäße des Unterfangens offenbar: Als klangvollen Heldennamen wählt er das Wort für Beinharnisch (quijote), weitere Rüstungsutensilien bastelt er sich mühsam aus altem Plunder zusammen. Der Name seines Pferdes, Rosinante, ist von augenzwinkernder Bedeutung: »allen Rossen vorangehend« bzw. »vorher war's ein Gaul« (rocín, »Gaul«, antes, »vorher«). Als Knappen verpflichtet er den fresslustigen Bauern Sancho Pansa (panza, »Bauch«), den Ritterschlag erhält er von einem Burgfräulein, das in Wahrheit eine Prostituierte ist.
Dieser Widerspruch von verblendeter Weltsicht und tatsächlichen Verhältnissen verursacht die meisten Abenteuer des Don Quijote: Wie schon die Windmühlen hält er ein anderes Mal Weinschläuche für Riesen oder wütet mit dem Schwert in einer Schafherde, die in seiner Einbildung zum feindlichen Heer wird. Nach dem Muster der Ritterbücher verpflichtet er sich zum Dienst an einer Dame und stilisiert eine Dorfschöne zur Idealgeliebten. Die Gestalt der Dulcinea del Toboso wurde legendär.

Exotisches Teilchen
Am CERN und am Fermilab wurde das lang gesuchte Odderon nachgewiesen, das ein Phänomen der stärksten Kraft im All ist. von DIRK EIDEMÜLLER Die Welt der kleinsten Teilchen ist seltsam – und die jüngste Entdeckung der Teilchenphysiker trägt diese Eigenartigkeit sogar im Namen: Zwei internationale Forschergruppen haben den Nachweis...

Neandertaler-Linie war 50.000 Jahre isoliert
In der Endzeit der Neandertaler gab es in Europa offenbar mindestens zwei genetisch voneinander getrennte Linien. Das legen DNA- und Isotopen-Analysen eines Neandertalers nahe, der 2015 in der Grotte Mandrin in Frankreich entdeckt wurde. Das Individuum, dem die Forschenden den Spitznamen „Thorin“ gaben, lebte demnach vor etwa 42....