Lexikon

Burschenschaft

1815 unter dem Eindruck der Freiheitskriege und der Ideen von J. G. Fichte, F. L. Jahn, E. M. Arndt u. a. in Jena gegründete Organisation von Studenten und z. T. auch Professoren, die für die deutsche Einheit gegen Kleinstaaterei und für die politischen Rechte des Bürgertums gegen die absolutistische Herrschaft eintrat. Sie stand anfangs an der Universität Jena unter dem Schutz des Großherzogs Karl August. 1817 wurde von Studenten das Wartburgfest als Gedenktag der Reformation und als Demonstration gegen die Reaktion in Deutschland gefeiert. Nach der Ermordung des Lustspieldichters und Journalisten A. von Kotzebue durch den Burschenschafter Ludwig Sand (1819) wurde die Burschenschaft als revolutionär verfolgt und durch die Karlsbader Beschlüsse 1819 vor allem auf Betreiben Metternichs verboten und unterdrückt. Studentenverbindungen.
Die zunächst geheim weiter bestehenden Burschenschaften traten 1832 beim Hambacher Fest wieder unter ihren Farben Schwarz-Rot-Gold hervor. Nach dem Scheitern der Revolution 1848 zunächst wieder verfolgt, schlossen sich die Burschenschaften später im Allgemeinen der Politik Bismarcks an. Verschiedene Richtungen der Burschenschaften vereinigten sich 1874 und nannten sich ab 1902 Deutsche Burschenschaft. Die Burschenschaften bekannten sich zum studentischen Komment und zum Waffenstudententum (Mensur); 1883 bildeten sich die Reformburschenschaften ohne Bestimmungsmensur.
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