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Karlsbader Beschlüsse

Aufregung über die Karlsbader Beschlüsse
Aufregung über die Karlsbader Beschlüsse
Ein Gymnasialdirektor beschreibt Angst und öffentliche Erregung angesichts der Karlsbader Beschlüsse:

...In Kreuznach kam ich mitten in die Aufregungen hinein, welche durch die heimlichen Beschlüsse des Aachener und durch die veröffentlichten des Karlsbader Kongresses in der Rheinprovinz hervorgerufen wurden. So allgemeine und so leidenschaftliche Äußerungen politischen Unwillens hätte ich nicht für möglich gehalten; selbst die heftigsten Schmähungen auf einzelne Bundesfürsten und ihre Minister waren an der Tagesordnung ... Man wünschte Exekutionstruppen herbei, indem man daran die Hoffnung einer allgemeinen Erhebung der Nation knüpfte, welche sich die beabsichtigte Verwandlung in ein Sklavenvolk gewiss nicht werde gefallen lassen ... Ruhigere Leute bedachten die Folgen, welche diese Beschlüsse für ihre besonderen Verhältnisse haben könnten, und da waren es vorzüglich Väter und Mütter, die Söhne auf Gymnasien oder Universitäten hatten, in deren Herzen beunruhigende Sorgen aufstiegen. Wie leicht konnte ein junger Mensch in leichtsinnigem Übermut zu einem Fehltritt kommen, der ihm Ausweisung oder Relegation zuzog! Dann war er auf immer verloren. Schrecken ergriff den ganzen Lehrstand ... Kurz, die Beunruhigungen ... waren außerordentlich und für die hohen Urheber derselben nicht ungefährlich ..."

die Beschlüsse, die 1819 als Reaktion auf die Burschenschaftsbewegung und aus Anlass der Ermordung A. von Kotzebues im Deutschen Bund gefasst wurden. Metternich bat Preußen und einige „zuverlässige“ Staaten nach Karlsbad zu einer Konferenz (6.31. 8. 1819), die eine verschärfte Überwachung der Universitäten, Zensur von Büchern und Zeitschriften und die Einsetzung einer Zentraluntersuchungskommission zur Verfolgung „demagogischer Umtriebe“ in Mainz beschloss. Die Beschlüsse wurden erst 1848 nach der Märzrevolution aufgehoben.
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