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Woher stammt die deutsche Nationalflagge?

Der Ursprung der drei Farben der deutschen Flagge liegt in der deutschen Einheitsbewegung im 19. Jahrhundert. Anstoß gaben Uniformen des Lützowschen Freikorps. Diese hatten in den Befreiungskriegen gegen Napoleon gekämpft. Ihre Jacken waren schwarz, die Samtaufschläge hatten eine rote Farbe und die Knöpfe leuchteten golden.

Auf dem Wartburgfest im Jahr 1817 schwang die Jenaer Burschenschaft ihre Nationalflagge in Schwarz-Rot-Gold und erinnerte an die Taten des Lützow-Korps. Daraufhin wurden die drei Farben zum Symbol der Republik. 1848/49 erklärte das Paulskirchenparlament Schwarz-Rot-Gold zu den Farben des künftigen Nationalstaates. Der Norddeutsche Bund und später das Deutsche Reich wählten die Farben Schwarz-Weiß-Rot, gebildet aus den Farben Preußens (Schwarz-Weiß) und denen der Hansestädte (Weiß-Rot).

Am 18. Februar 1919 wählte Staatenausschuss der deutschen Nationalversammlung in Weimar Schwarz-Rot-Gold als Reichsfarben der neu entstandenen Weimarer Republik, die Handelsflagge war ab 1919 aber wieder Schwarz-Weiß-Rot. Nach Ende des 2. Weltkrieges entschlossen sich die Väter der Bundesrepublik im Mai 1949, Schwarz-Rot-Gold als Nationalfarben zu wählen und verankerten dies im Grundgesetz (Art. 22).

Zusätzlich zu der Flagge symbolisiert der Bundesadler, der seit 1100 Symbol der Deutschen ist, das Land. Im Laufe der Jahrhunderte und verschiedener Regierungen änderte der Adler mehrmals sein Aussehen. Die Nazis beispielsweise verlängerten seine Flügel, damit er das Hakenkreuz »tragen« konnte. Die Bundesrepublik stellte den Adler zunächst wieder nüchterner dar. Nach einigen Jahren hatte das Federtier aber wieder beträchtlich an Form gewonnen. Böse Zungen bezeichnen den Bundesadler übrigens als »Pleitegeier«.

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