Lexikon
Eislauf
Schlittschuhlaufdas Laufen (Gleiten) mit Schlittschuhen auf dem Eis; schon in vorgeschichtlicher Zeit mit Knochenschlittschuhen betrieben, in Deutschland durch Klopstocks „Eislaufoden“ bekannt geworden und durch Goethe in Weimar als öffentliche Lustbarkeit gefördert; seit dem 18. Jahrhundert, besonders aber in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts zum Sport entwickelt. – Man unterscheidet Eiskunstlauf und Eisschnelllauf.
Eiskunstlauf
Form des Eislaufs mit choreografischer Durchführung von Sprüngen, Schrittfolgen und Pirouetten. Der erste internationale Wettkampf nach einem geregelten System fand 1882 in Wien statt. Er umfasst die Disziplinen: Einzellauf Damen und Herren, Paarlauf, Eistanz und Synchroneiskunstlauf. National wird in Leistungsklassen unterschieden, wobei einige Klassen Alterslimitierungen haben. Es gibt Anfänger-, Neulings-, Nachwuchs-, Jugend-, Junioren- und Meisterklasse. International unterscheidet man lediglich Juniorenklasse (Mindestalter für Wettbewerbe 10 und für Meisterschaften 12 Jahre, Höchstalter bei Damen 16, Herren, Paare und Eistänzer 18 Jahre) und Seniorenklasse (Mindestalter für Wettbewerbe 12, für Meisterschaften 14 Jahre; keine Höchstaltersbegrenzung).
Eistanz
Eistanz: Jayne Torvill und Christopher Dean
© Corbis/Bettmann/UPI
Eislauf: Paarlauf
Paarlauf
© wissenmedia
Einzellauf
und Paarlaufen
besteht ein Wettbewerb aus zwei Teildisziplinen: dem Kurzprogramm und der Kür. Im Kurzprogramm
sind innerhalb von 2:50 min acht Elemente in beliebiger Reihenfolge nach frei gewählter Musik zu absolvieren, wobei im Einzellaufen drei Sprünge, drei Pirouetten und zwei Schrittfolgen und im Paarlaufen ein Einzelsprung, zwei Hebungen, eine Einzel- und eine Paarlaufpirouette, eine Todesspirale und zwei Schrittfolgen zu absolvieren sind. Das
Kürlaufen
besteht aus bis zu acht Sprüngen, Sprungkombinationen oder Sprungsequenzen, mindestens vier Pirouetten und höchstens zwei Schrittfolgen, die in einem ausgewogenen Verhältnis innerhalb der vorgeschriebenen Zeit nach frei gewählter Musik choreografisch zur Kür zusammengestellt werden (sog. Well Balanced Program). Im Paarlaufen sind zusätzlich Hebungen, Wurfelemente, Paarlaufpirouetten und Todesspiralen in einer Kür enthalten. Rodnina, Irina
Irina Rodnina
© Corbis/Bettmann/UPI
Die Dauer der Kürprogramme ist gestaffelt: Neulingsklasse 2 min, Nachwuchs- und Jugendklasse 3 min (Paare 3:30 min), Juniorenklasse Damen 3:30 min, Herren und Paare 4 min, Meisterklasse Damen 4 min sowie Herren und Paare 4:30 min.
Die Benotung in einer Skala von 0–6 Punkten (mit Zehntelabstufungen) wurde seit der Saison 2004/2005 durch ein neues, objektiveres Wertungssystem ersetzt (ISU Judging System). Hiernach besitzt jedes technische Element einen in einer Wertetabelle festgelegten Basiswert, von dem je nach Ausführung Punkte abgezogen oder hinzugefügt werden können. Zusammen mit den Punkten für die Programmbestandteile (Eislauffertigkeit, Verbindungselemente, Präsentation, Choreografie, Interpretation und Timing) wird eine Durchschnittspunktzahl ermittelt. 12 Preisrichter vergeben die Punkte; die Wertungen von neun von ihnen werden per Zufallsgenerator ausgelost, zudem die höchste und die niedrigste Wertung gelöscht; aus den verbleibenden Punkten wird das Mittel errechnet. Seit 1989 ist das Pflichtlaufen, das das exakte Nachlaufen bestimmter Figuren beinhaltete, aus dem Wettbewerbsprogramm national und international gestrichen.
Eisschnelllauf
Beim Eisschnelllauf werden Strecken über 500 m, 1000 m, 1500 m, 3000 m, 5000 m und 10 000 m gelaufen auf einer elliptischen Bahn von 400–500 m Länge, gewöhnlich einer Doppelbahn mit 2 Bahnen von je 5 m Breite.
Bei den Olympischen Spielen werden für Männer 500 m, 1000 m, 1500 m, 5000 m und 10 000 m, für Frauen 500 m, 1000 m, 1500 m, 3000 m und 5000 m ausgeschrieben. Bei Europa- und Weltmeisterschaften wird ein Vierkampf, bestehend aus 4 dieser Disziplinen, ausgetragen.
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