Lexikon
Klọpstock
Klopstock, Friedrich Gottlieb
Friedrich Gottlieb Klopstock
© wissenmedia
Von literaturgeschichtlicher Bedeutung ist sein biblisches, von J. Milton angeregtes Epos „Der Messias“ (1748–1773), das erste große religiöse Lehrgedicht der neuhochdeutschen Literatur, das er in Prosa begann, dann in Hexametern fortsetzte, und dessen feierlicher Ton und kühne Wortneuschöpfungen seinen Ruhm begründeten. Mit seinem lyrischen Werk (1771 gesammelt in den „Oden“ veröffentlicht) gelang Klopstock die Überwindung der rationalen, von der Regelpoetik bestimmten Aufklärungsliteratur, hin zu einer empfindsamen Erlebnisdichtung, die erhabene Themen wie Freundschaft, Liebe, Natur, Freiheit oder Tod behandelt. Auf griechische und englische Vorbilder zurückgehend, bediente sich Klopstock zunächst antiker Versmaße, dann aber zunehmend freier Rhythmen, um einer enthusiastischen Weltsicht Ausdruck zu verleihen. Sein patriotisches Weihespiel „Hermanns Schlacht“ 1769 zeigt das neu erwachte Interesse an altnordischer Literatur im Rahmen nationaler Identitätsfindung. Mit seiner „Deutschen Gelehrtenrepublik“ 1774, einer zeitkritischen literarischen Utopie, konnte sich Klopstock bei seinen Zeitgenossen nicht durchsetzen.

Wissenschaft
Attacke im All
Erstmals wurde ein Planetoid beschossen, um seine Umlaufbahn zu verändern. Was sind die Hintergründe und Auswirkungen dieser kosmischen Karambolage? von RÜDIGER VAAS Der Tod kam aus dem Weltraum: Vor 66 Millionen Jahren traf ein etwa 10 bis zu 14 Kilometer großer Meteorit die Erde an der Küste der heutigen mexikanischen Halbinsel...

Wissenschaft
Streitbare Theoretiker
Der 1926 in Shanghai geborene und seit seinem neunzehnten Lebensjahr in den USA tätige Physiker Tsung-Dao Lee ist im August 2024 in San Francisco gestorben, ohne dass den Medien dies eine Notiz wert gewesen wäre. Als Lee 1957 den Nobelpreis für Physik erhielt, gehörte er zu den jüngsten Laureaten, die nach Stockholm eingeladen...