Großes Wörterbuch der deutschen Sprache

Wappen:
Der Ausdruck für das Abzeichen einst eines Ritters und heute von Personen oder Gemeinwesen hat germanische Wurzeln. Im Mittelhochdeutschen steht
wafen, wapen
für „Waffe“ und „was zur Bewaffnung gehört“, also auch das „Schildzeichen“. Es kommt vom althochdeutschen
wafan, waffan,
das wiederum aus dem gotischen Wort
wepna
und dem altnordischen
vapn
entstanden ist. Der Begriff
Wappen
wird seit dem 16. Jahrhundert im Deutschen nicht mehr für „Kampfgerät“, sondern nur noch im heutigen Sinn von „Abzeichen“ verwendet. Ebenso hat der Ausdruck sich
wappnen
die einstige Bedeutung von „sich bewaffnen“ verloren und wird heute nur noch übertragen im Sinn von „sich auf etwas gefasst machen“ verwendet.
Die
Wappen
hatten anfangs ganz praktische Bedeutung: Sie dienten vom 12. Jahrhundert an zur Kennzeichnung der Ritter, die in ihren Rüstungen ja unkenntlich waren, und wurden vor allem auf den Schilden angebracht (daher der Begriff
Wappenschild
). Die zunehmend ausgeschmückten Zeichen wurden rasch erblich und danach seit dem 13. Jahrhundert auch außerhalb des Rittertums zum Beispiel von Geistlichen, Bürgern und Frauen übernommen. Seinerzeit nahmen auch Gemeinwesen wie Städte, Klöster und Bistümer Wappen an. Im 14. Jahrhundert folgten die Zünfte der Handwerker mit eigenen Abzeichen. Heute steht die Annahme eines
Familienwappens
jedermann frei. Wollen Städte oder Gemeinden Wappen annehmen, brauchen sie dafür eine staatliche Genehmigung.
Entstehung, Veränderung und Bedeutung von Wappen erforscht die auch „Heraldik“ genannte
Wappenkunde
. Diese Wissenschaft ist im schon im 14. Jahrhundert entstanden. Wappen der Bundesrepublik Deutschland ist seit 1950 ein rotbewehrter schwarzer Adler auf goldenem Grund, der schon zu Zeiten der Weimarer Republik (19191933) gestaltet worden war. Das Adlersymbol ist bis ins Römische Reich zurückzuverfolgen. Die Festlegung, dass ein schwarzer Adler auf goldenem Grund liegen sollte, traf der Stauferkaiser Friedrich II. (12121250); bei seinen Vorgängern waren die Farben umgekehrt.
Wissenschaft

Das molekulare Gedächtnis

Chemische Elemente bilden verschiedene stabile Isotope. Winzige Unterschiede in ihrer Verteilung sind wie ein Fingerabdruck und verraten viel über die Herkunft. So lässt sich etwa der Weg des Wassers verfolgen. von RAINER KURLEMANN Alexander Frank hat ein besonderes Verhältnis zu Seen. In diesem Herbst reist der Biologe zu drei...

Im Experiment „Touching Surfaces“ hat Matthias Maurer ‧verschieden behandelte Oberflächen berührt. Es dient der Entwicklung antimikrobieller Materialien für die Raumfahrt.
Wissenschaft

»Wir stehen am Anfang von etwas Großem«

ESA-Astronaut Matthias Maurer über seine Zeit auf der ISS und die Zukunft der Raumfahrt. Das Gespräch führte SALOME BERBLINGER Herr Dr. Maurer, Sie kommen gerade von der letzten Blutabnahme im Nachgang zu Ihrer Mission Cosmic Kiss. Wie fühlt es sich an, ein Versuchskaninchen zu sein? Ich mag es eigentlich nicht, wenn man mir...

Weitere Artikel aus dem Vornamenlexikon