Am 30. April kommt der Film “Die Gärtnerin von Versailles” in unsere Kinos. Alan Rickmans Kostümfilm spielt am Hofe von “Sonnenkönig” Ludwig XIV. Für den soll die verwitwete Landschaftsgärtnerin Sabine De Barra in Versailles einen Barockgarten anlegen. Der Auftrag kommt vom königlichen Gartenarchitekten André Le Nôtre. Die von Kate Winslet gespielte Titelfigur ist fiktiv, doch den Gartenbaumeister André Le Nôtre hat es tatsächlich gegeben.

Historisch
Wer Frankreichs berühmte Gärten besucht, kommt an André Le Nôtre nicht vorbei. Seine Garten- und Parkanlagen - allen voran Versailles - wurden zum Vorbild für prächtige Gärten in ganz Europa. Ein deutsches Beispiel ist die heute zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende Gartenanlage des Schlosses Augustusburg zu Brühl bei Köln. Er gilt bis heute als einer der berühmtesten Landschaftsgärtner der Weltgeschichte.
Außergewöhnlich bescheiden
Der im Jahr 1613 in Paris geborene Le Nôtre wuchs in relativ bescheidenen Verhältnissen auf. Schon sein Vater und Großvater standen als Gärtner in den Tuilerien-Gärten in Paris im Dienst des französischen Königshauses. Doch er stieg nicht nur zum obersten Gartenarchitekten Ludwigs XIV. auf, sondern wurde auch zum persönlichen Freund des Königs.
Es ist schwer ein genaues Bild des Menschen André Le Nôtre zu zeichnen: Er hinterließ kein Tagebuch, keine persönlichen Schriften, keine theoretischen Abhandlungen. Doch den Erzählungen seiner Zeitgenossen zufolge zeichnete er sich durch seine außergewöhnliche Bescheidenheit aus. Als der König ihn 1675 für seine Dienste mit einem Adelstitel belohnte, wurde sein Wappen nach seinen Vorstellungen gestaltet: ein nach oben weisender Sparren mit drei Weinbergschnecken und einem Kohlkopf.