Lexikon

Grabmal

das einem Toten an seiner Beisetzungsstätte errichtete Erinnerungszeichen. Die Totenehrung durch Bestattung und würdige Gestaltung der Grabanlage ist so alt wie die menschliche Kultur. Die Megalithgräber West- und Nordwesteuropas und die Totenhäuser aus Holz unter Erdhügeln waren Grabmalformen der Jungsteinzeit. Die Pyramiden und Felsengräber Ägyptens sowie die Schacht- und Kuppelgräber der ägäischen Kultur in Mykene stehen am Beginn der kolossalen Grabbauten des Orients, die auch der Islam im Mittelalter noch ausführte. Aus dem Orient beeinflusst sind auch die Grabmale der Etrusker, große Erdhügel, Kammer- und Felsgräber. In Griechenland wurden die Erdhügel (tumuli) der archaischen Grabmale durch flache Steinblöcke, Grabtische, ersetzt, von denen im 4. Jahrhundert v. Chr. aller Luxus bis auf die Inschriftstelen (oft mit Flachrelief) verbannt wurde. Die römische Gräberkultur übernahm die schlichte griechische wie auch die monumentale orientalische Form der Grabmale (Hadriansmausoleum [Engelsburg], Konstantinsgrabmal, Grabmale an den Ausfallstraßen Roms und Pompejis). In der frühchristlichen Zeit wurden bestehende Formen der Grabmale weitergenutzt und mit christlichen Symbolen versehen, die Katakomben ausgemalt, Sarkophage seit dem 3. Jahrhundert mit Reliefs geschmückt und Mausoleen für Standespersonen gebaut (Grabmal des Theoderich und der Galla Placidia in Ravenna).
Trichterbecher-Kultur: Steingrab
Großsteingrab der Trichterbecher-Kultur
Großsteingrab der jungsteinzeitlichen Trichterbecher-Kultur; entdeckt bei Rostock.
Im Mittelalter entwickelten sich verschiedene Formen für das Grabmal: ein sarkophagartiger Überbau des Grabes (Tumba), im Freien aufgestellt (Scaligergräber, Verona) oder von einem Baldachin überdeckt (Grabmal Friedrichs II., Palermo); die in den Kirchenboden eingelassene (in späterer Zeit an die Wand gestellte) Grabplatte mit Wappen und Namen; das Wandnischengrab, in der italienischen Renaissance nach dem Muster des Arkosoliums (Katakomben) entworfen (Grabmal der Medici von Michelangelo, Florenz). Für das Grabmal des Barocks sind Werke G. L. Berninis charakteristisch (Grabmal Urbans VII., Alexanders VII., Peterskirche, Rom), die den Toten, glanzvoll über dem Sarg thronend, von allegorischen Figuren umgeben zeigen. Diese Form, wenn auch schlichter gestaltet, wurde im Klassizismus beibehalten (J. G. Schadows Grabmal für den Grafen von der Mark, Berlin).
Die neuzeitliche Grabmalkunst fördert das schlichte Grabmal, das als kleine Einheit zum größeren Ganzen des Friedhofs gehört. Daher gibt es Grabmalbestimmungen, Größenbeschränkung und Materialvorschriften. Mit der Herstellung von Grabmalen beschäftigt sich das Steinmetzgewerbe und die Grabmalindustrie.
hossenfelder_02.jpg
Wissenschaft

Verursacht der Mensch den Klimawandel?

Woher wissen wir, dass der Klimawandel vom Menschen verursacht wird? Als mir diese Frage von jemandem auf X (ehemals Twitter) gestellt wurde, dachte ich mir: Komm schon, das lässt sich doch mit einer simplen Google-Suche beantworten. Ganz so einfach ist es aber offenbar nicht. Als erstes Suchergebnis wurde mir folgendes Zitat von...

Industrie, Roboter, 5G
Wissenschaft

Das Netz für die Fabrik der Zukunft

Der neue Mobilfunkstandard 5G ist besonders in der Industrie gefragt. Mobile Roboter lassen sich damit einfacher einsetzen, sicherer durch Werkshallen bewegen und können neue Aufgaben erledigen. von MARKUS STREHLITZ Das könnte ein Game-Changer für die Industrie sein“, meinte Robert Schmitt in einem Podcast des Vereins deutscher...

Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch

Weitere Artikel aus dem Vornamenlexikon