Lexikon
Kaurismäki
Aki, finnischer Filmregisseur, * 4. 4. 1957 Helsinki; entwirft in seinen Filmen melancholisch-ironisch gebrochene Außenseiterporträts: „Schatten im Paradies“ 1986; „Ariel“ 1988; „Leningrad cowboys go America“ 1990; „Das Mädchen aus der Streichholzfabrik“ 1990; „Das Leben der Bohème“ 1992; „Wolken ziehen vorüber“ 1995; „Juha“ 1999; „Der Mann ohne Vergangenheit“ 2002; „Lichter der Vorstadt“ 2006.
- Deutscher Titel: Juha
- Original-Titel: JUHA
- Land: Finnland
- Jahr: 1999
- Regie: Aki Kaurismäki
- Drehbuch: Aki Kaurismäki, nach dem Roman von Juhani Aho
- Kamera: Timo Salminen
- Schauspieler: Sakari Kuosmanen, Kati Outinen, Andé Wilms, Elina Salo
- Auszeichnungen:
Eine Hommage an die Frühzeit des Films ist Aki Kaurismäkis in Schwarzweiss gedrehter Film »Juha«, dessen sparsam eingesetzte Dialoge wie in Stummfilmzeiten als Schrift eingeblendet werden. Er erzählt eine Dreiecksgeschichte, die in ihrer einfachen Wucht an »Sonnenaufgang« von Friedrich Wilhelm Murnau aus dem Jahr 1926 erinnert. Gerät dort ein junger Bauer in die Fänge eines Vamps aus der Stadt und wird so von seiner Frau entfremdet, so bricht bei Kaurismäki das Unglück über den alternden Bauer Juha, gespielt von Sakari Kuosmanen, und seine Frau Marja (Kati Outinen) herein, als der Städter Shemeikka (André Wilms) mit seinem Sportwagen ausgerechnet vor Juhas Hof eine Panne hat. Er weckt in Marja Sehnsucht nach einem anderen, interessanteren Leben, und sie geht nach und nach zu ihrem Mann mit dem steifen Bein und der langsamen Art auf Distanz. Marja folgt Shemeikka irgendwann in die Stadt, doch der schenkt ihr nur eine Nacht und steckt sie danach ins Bordell. Juha spürt seinen Widersacher auf und erschlägt ihn, rettet Marja und ihr mittlerweile geborenes Kind. Kritiker rühmen insbesondere den zärtlichen Blick des Regisseurs für seine Figuren.
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