Lexikon

Kros II.

Kyros der Große
König der Perser 559530 v. Chr. aus dem Geschlecht der Achämeniden; Sohn des Kambyses I., Vater von Kambyses II.; Begründer der Vormachtstellung der Perser im Vorderen Orient, unterwarf Medien; eroberte 546 v. Chr. Lydien und kurz darauf das übrige Kleinasien. 539 v. Chr. wurden Babylonien und das Reich der Chaldäer Persien eingegliedert. Kyros fiel im Kampf gegen die Massageten.
Göttlicher Auftrag von Kyros II.
Göttlicher Auftrag von Kyros II.
Eine Tonzylinderinschrift in Babylon zeigt, dass Kyros II. die Eroberung der Stadt als Auftrag des Stadtgottes Marduk hinstellt, dessen Kult vom babylonischen König Nabonid (555-539 v. Chr.) aus innenpolitischen Gründen (Marduk-Priester) zugunsten des Mondgottes Sin bekämpft wurde. Kyros erhofft sich von der Verbreitung seines angeblich göttlichen Auftrages höhere Akzeptanz in Babylon:

Marduk, der große Herr, der Schützer seiner Menschen, blickte freudig auf seine [Kyros II.] Taten und sein gerechtes Herz; nach seiner Stadt Babylon zu ziehen befahl er ihm, ließ ihn einschlagen die Straße nach Babylon, indem er wie ein Freund und Genosse ihm zur Seite ging. Seine weitausgebreiteten Truppen, deren Zahl gleich den Wassern des Stromes nicht bekannt ist, zogen waffengerüstet ihm zur Seite. Ohne Kampf und Schlacht ließ er ihn einziehen in Babylon, seiner Stadt. Babylon bewahrte er vor Drangsal. Nabonid, den König, der ihn [Marduk] nicht verehrte, lieferte er ihm [Marduk] in seine Hände. Die Leute von Babylon allzumal, ganz Sumer und Akkad, die Großen und Statthalter, beugten sich unter ihn, küssten seine Füße, freuten sich seiner Herrschaft, es leuchtete ihr Antlitz. Den Herrn, der durch seine Macht Tote zum Leben gebracht, ... segneten sie freudig, bewahrten seinen Namen. Ich bin Kyros, der König des Alls, der große König, der mächtige König, König von Babylon, König von Sumer und Akkad, König der vier Weltgegenden, Sohn des Kambyses, des großen Königs, Königs der Stadt Anschan, ... der ewige Spross des Königtums, dessen Dynastie Bel [=Marduk] und Nabu [Gott der Weisheit und Schreibkunst] lieben, dessen Königtum sie zur Erfreuung ihrer Herzen wünscht. Als ich friedlich in Babylon eingezogen war, unter Jubel und Freude im Palaste der Fürsten den Wohnsitz der Herrschaft aufschlug, machte mir Marduk, der große Herr, das weite Herz der Babylonier [geneigt], während ich täglich auf seine Verehrung bedacht war."

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