Lexikon
Monroe
Marilyn, eigentlich Norma Jean Mortenson, US-amerikanische Filmschauspielerin, * 1. 6. 1926 Los Angeles, † 5. 8. 1962 Brentwood bei Los Angeles (Selbstmord); ab 1948 beim Film; 1956–1961 mit A. Miller verheiratet; Sexidol Hollywoods der 1950er Jahre; Filme u. a.: „Niagara“ 1952; „Blondinen bevorzugt“ 1953; „Das verflixte siebente Jahr“ 1955; „Bus Stop“ 1956; „Manche mögen’s heiß“ 1959; „Misfits – nicht gesellschaftsfähig“ 1961.
- Deutscher Titel: Niagara
- Original-Titel: NIAGARA
- Land: USA
- Jahr: 1953
- Regie: Henry Hathaway
- Drehbuch: Charles Brackett, Walter Reisch, Richard Breen
- Kamera: Joseph MacDonald
- Schauspieler: Marilyn Monroe, Joseph Cotten, Richard Allen, Jean Peters, Casey Adams
George (Joseph Cotten), gemütskranker Heimkehrer aus dem Korea-Krieg, will seine Erinnerungen bei einem Urlaub an den Niagara-Fällen vergessen. Seine Frau Polly (Marilyn Monroe) turtelt derweil mit der Männerwelt, bis sie in Patrick (Richard Allen) einen gefügigen Geliebten findet, mit dem sie den Gattenmord noch am Urlaubsort plant. Doch es kommt ganz anders: Bei dem Zweikampf der beiden Männer stirbt ihr Geliebter, und Polly wird von ihrem rasenden Ehemann erwürgt.
Marilyn Monroe, bis dahin nur Nebenrollendarstellerin, zeigt in dem spannenden Melodram erstmals, dass sie als Schauspielerin zu weitaus mehr in der Lage ist, als immer nur die dümmliche Sexbombe zu spielen. Trotz ihrer nun beginnenden Star-Karriere bleibt sie aber auch weiterhin auf das Sex-Image festgelegt.
- Deutscher Titel: Das verflixte siebente Jahr
- Original-Titel: THE SEVEN YEAR ITCH
- Land: USA
- Jahr: 1955
- Regie: Billy Wilder
- Drehbuch: Billy Wilder, nach dem Bühnenstück von George Axelrod
- Kamera: Milton Krasner
- Schauspieler: Marilyn Monroe, Tom Ewell, Oskar Homolka, Sonny Tufts
Billy Wilder setzt mit seiner Erotikkomödie »Das verflixte siebente Jahr« der Hauptdarstellerin Marilyn Monroe ein Denkmal. Das erreicht er dadurch, dass sie als Objekt der Begierde lediglich bewundert, nicht aber wirklich angetastet wird. Letztlich bleibt sie in seinem Film genau das, was sie für das Kino repräsentiert: Ein Traum von Frau – beglückend schön, aber unerreichbar.
Der Durchschnitts-Familienvater Richard Sherman (Tom Ewell) schickt seine Familie in den Sommerurlaub, während er im schwülheißen New York bleibt. Entschlossen, sein Strohwitwer-Dasein gerade im siebten Ehejahr nicht auszunutzen, zieht er sich in seine Wohnung zurück – bis ihm in Gestalt der neuen Nachbarin (Marilyn Monroe) die personifizierte Seitensprung-Versuchung begegnet. Es entwickelt sich bald ein erotisches Geplänkel zwischen den beiden, bei dem Richard sich von seiner besten Seite zeigt. Doch als er aufs Ganze gehen will, läuft natürlich alles schief. Dank dieser »Nicht-Erfahrung« fährt er als geläuterter Ehemann seiner Frau hinterher.
Wilders Film manövriert sich geschickt um die Zensur herum, obwohl jeder weiß, um was es in den frivolen Dialogen geht.
- Deutscher Titel: Bus Stop
- Original-Titel: BUS STOP
- Land: USA
- Jahr: 1956
- Regie: Joshua Logan
- Drehbuch: George Axelrod, nach einer Komödie von William Inge
- Kamera: Milton Krasner
- Schauspieler: Marilyn Monroe, Don Murray, Arthur O„Connell
Der ungestüme Cowboy Bo (Don Murray) trifft in einem Nachtclub die überaus erotische Sängerin Cherie (Marilyn Monroe) und ist fortan entschlossen, sie zu seiner Braut zu machen. Cherie hofft aber insgeheim auf ihre Chance, Karriere zu machen. Bo lässt jedoch nicht locker: Er wirbt mit so viel Nachdruck und letztlich mit echtem Gefühl um sie, dass er Cherie schließlich für sich gewinnt.
Die Verfilmung eines Broadway-Erfolgstücks gelingt Joshua Logan spritzig und humorvoll. Marilyn Monroe ist dabei in ihrer »typischen« Rolle zu sehen, die sie jedoch, von ihrer Ausbildung im »actor„s studio« profitierend, mit darstellerischer Überzeugungskraft ausfüllt. Deshalb zählen Experten diese Rolle als eine der bedeutendsten ihrer Karriere.
- Deutscher Titel: Manche mögen„s heiß
- Original-Titel: SOME LIKE IT HOT
- Land: USA
- Jahr: 1959
- Regie: Billy Wilder
- Drehbuch: Billy Wilder, I.A.L. Diamond, nach einer Erzählung von R. Thoeren und M. Logan
- Kamera: Charles Lang
- Schauspieler: Marilyn Monroe, Tony Curtis, Jack Lemmon, George Raft
- Auszeichnungen: Oscar 1960 für Kostüme (Orry-Kelly)
Billy Wilder gelingt mit seiner Komödie »Manche mögen„s heiß« sein bislang größter Erfolg: Das Publikum strömt in die Kinos, und auch die Kritik lobt den Film in höchsten Tönen.
Saxophonist Joe (Tony Curtis) und der Bassist Jerry (Jack Lemmon) schlagen sich in den späten 20er Jahren mehr schlecht als recht als Jazz-Musiker durch. Zufällig werden sie Zeugen eines Mafia-Massakers, woraufhin sich die Bande von Gamaschen-Colombo an ihre Fersen heftet. In ihrer Not verkleiden sich die beiden als Damen und kommen so unerkannt bei einer Mädchenkapelle unter, die zu Auftritten nach Florida reist. Joe alias Josephine verliebt sich in die attraktiv-naive Sugar Kane (Marilyn Monroe). Um sich ihr zu nähern schlüpft Joe in eine weitere Rolle: Als Multimillionär versucht er, ihr Herz zu erobern.
Auch Jerry, alias Daphne ist die Liebe hold: Der Millionär Osgood Fielding III entflammt für die vermeintlich weibliche Bassgeige. Mit seiner Hilfe können die Verfolgten erneut vor der Bande fliehen: Dann enthüllt Joe zu Sugars Freude sein wahres Ich. Als sich Jerry auf Osgoods Heiratsantrag hin auch demaskiert kommentiert der unerschütterlich, »Nobody„s perfect …«
Aus dem Verkleidungsspiel ergeben sich wunderbare Dialog-Doppeldeutigkeiten. Gestik und Mimik tragen zur erfolgreichen Unterhaltung ebenso bei wie Monroes Persiflage auf ihr eigenes Image. Immer wieder steht die Entlarvung unmittelbar bevor – doch ebenso oft nimmt das temporeiche Geschehen kurz vor der Katastrophe eine vorerst rettende Wendung. So reiht sich bis zum furiosen Finale ein Gag an den anderen – ein Geniestreich von Billy Wilder.
- Deutscher Titel: Misfits – nicht gesellschaftsfähig
- Original-Titel: THE MISFITS
- Land: USA
- Jahr: 1961
- Regie: John Huston
- Drehbuch: Arthur Miller
- Kamera: Russell Metty
- Schauspieler: Marilyn Monroe, Clark Gable, Montgomery Clift
John Hustons »Misfits – nicht gesellschaftsfähig« kommt 1961 in die US-Kinos. Für zwei der größten Hollywoodstars, Marilyn Monroe und Clark Gable, wird es der letzte Leinwand-Auftritt.
Auch die Geschichte des Films handelt vom Tod und der Zerstörung von Mythen und Gefühlen durch ein Dasein, mit dem die Protagonisten nicht fertig werden: Roslyn (Marilyn Monroe) hat sich in Reno scheiden lassen und sucht Ablenkung und Trost bei drei Außenseitern, die eine Wildpferdjagd vorbereiten. Sie verliebt sich in den älteren Rodeo-Reiter Gay (Clark Gable). Doch die Romantik endet mit dem Beginn der großen Jagd. Das Selbstbild der drei Männer als ungebundene Helden erweist sich als mühsam aufrechterhaltene Verklärung eines Daseins ohne Würde: Den Jägern geht es einzig darum, möglichst viele Pferde zusammenzutreiben, um sie an eine Futterfabrik zu verhökern. Nur Perce (Montgomery Clift), der jüngste der Gruppe, erkennt, wie sehr Roslyn von ihrem Tun abgestoßen wird. Aus Bewunderung für sie lässt er die gefangenen Pferde frei. Gay verliert darauf die Beherrschung. In einem dramatischen Versuch, sein Selbstbild zu erhalten, fängt er den Leithengst wieder ein. Doch es ist zu spät: Die Gruppe ist ebenso zerbrochen wie Roslyns Hoffnung auf ein besseres Leben.
John Huston und Drehbuchautor Arthur Miller geht es um die Demontage amerikanischer Heldenmythen und um eine Anklage gegen das Kommerzdenken. Kritiker weisen auf Unschlüssigkeiten in der Story hin, doch die Leistungen der Schauspieler und Hustons Regiearbeit lassen den schwierigen Film zum Welterfolg werden.
Im Juli 1956 heiratete Marilyn Monroe den Dramatiker Arthur Miller (»Tod eines Handlungsreisenden«). Die Ehe der Sexbombe mit dem Intellektuellen wird zum großen Thema der Illustrierten. Trotz der Zusammenarbeit bei dem Film »Misfits« wird die Ehe während der Dreharbeiten geschieden.
Wissenschaft
Auch Krabben fühlen Schmerz
Schalentiere wie Krebse und Krabben dürfen bislang lebendig zerlegt oder gekocht werden, um sie zu essen. Denn im Gegensatz zu Kühen und Schweinen fühlen die Krebstiere angeblich keinen Schmerz. Nun haben Forscher bewiesen, dass das nicht stimmt. Im Gehirn von Strandkrabben treten durchaus Schmerzsignale auf, wenn ihre Weichteile...
Wissenschaft
Eine Portion Entengrütze, bitte!
So manches neue Lebensmittel ist nachhaltiger oder gesünder als das, was wir normalerweise essen. Aber das Ungewohnte schreckt viele Menschen ab. Ein Plädoyer für mehr Erlebnishunger. von RAINER KURLEMANN Europas Kochbücher enthalten keine Rezepte für die neuen Zutaten, die demnächst ins Supermarktregal kommen. Ein kleiner...
Weitere Artikel aus der Wissensbibliothek
Weitere Lexikon Artikel
Weitere Artikel aus dem Wahrig Fremdwörterlexikon
Weitere Artikel aus dem Kalender
Weitere Artikel aus den Daten der Weltgeschichte
Weitere Artikel aus dem Großes Wörterbuch der deutschen Sprache
Weitere Artikel auf wissenschaft.de
Transport in die Tiefe
Kein Ende für Öl und Gas
Licht und Schatten
Ein neues Meer im Sonnensystem
Urzeit-Raubtier aus Namibia
Training für eine starke Psyche