Lexikon

Lemmon

[
ˈlɛmən
]
Jack, eigentlich John Uhler Lemmon, US-amerikanischer Schauspieler, * 8. 2. 1925 Boston,  27. 6. 2001 Los Angeles; besonders erfolgreich in komischen Filmrollen, oftmals unter der Regie von B. Wilder, u. a. in „Manche mögens heiß“ 1959 und „Das Apartment“ 1960; weitere Filme: „Save the Tiger“ 1973 (Oscar); „Das China-Syndrom“ 1978; „Vermisst“ 1981; „Ein verrücktes Paar“ 1993; „Immer noch ein seltsames Paar“ 1998.
Lemmon, Jack
Jack Lemmon
  • Deutscher Titel: Manche mögen„s heiß
  • Original-Titel: SOME LIKE IT HOT
  • Land: USA
  • Jahr: 1959
  • Regie: Billy Wilder
  • Drehbuch: Billy Wilder, I.A.L. Diamond, nach einer Erzählung von R. Thoeren und M. Logan
  • Kamera: Charles Lang
  • Schauspieler: Marilyn Monroe, Tony Curtis, Jack Lemmon, George Raft
  • Auszeichnungen: Oscar 1960 für Kostüme (Orry-Kelly)
Billy Wilder gelingt mit seiner Komödie »Manche mögen„s heiß« sein bislang größter Erfolg: Das Publikum strömt in die Kinos, und auch die Kritik lobt den Film in höchsten Tönen.
Saxophonist Joe (Tony Curtis) und der Bassist Jerry (Jack Lemmon) schlagen sich in den späten 20er Jahren mehr schlecht als recht als Jazz-Musiker durch. Zufällig werden sie Zeugen eines Mafia-Massakers, woraufhin sich die Bande von Gamaschen-Colombo an ihre Fersen heftet. In ihrer Not verkleiden sich die beiden als Damen und kommen so unerkannt bei einer Mädchenkapelle unter, die zu Auftritten nach Florida reist. Joe alias Josephine verliebt sich in die attraktiv-naive Sugar Kane (Marilyn Monroe). Um sich ihr zu nähern schlüpft Joe in eine weitere Rolle: Als Multimillionär versucht er, ihr Herz zu erobern.
Auch Jerry, alias Daphne ist die Liebe hold: Der Millionär Osgood Fielding III entflammt für die vermeintlich weibliche Bassgeige. Mit seiner Hilfe können die Verfolgten erneut vor der Bande fliehen: Dann enthüllt Joe zu Sugars Freude sein wahres Ich. Als sich Jerry auf Osgoods Heiratsantrag hin auch demaskiert kommentiert der unerschütterlich, »Nobody„s perfect «
Aus dem Verkleidungsspiel ergeben sich wunderbare Dialog-Doppeldeutigkeiten. Gestik und Mimik tragen zur erfolgreichen Unterhaltung ebenso bei wie Monroes Persiflage auf ihr eigenes Image. Immer wieder steht die Entlarvung unmittelbar bevor doch ebenso oft nimmt das temporeiche Geschehen kurz vor der Katastrophe eine vorerst rettende Wendung. So reiht sich bis zum furiosen Finale ein Gag an den anderen ein Geniestreich von Billy Wilder.
  • Deutscher Titel: Das China Syndrom
  • Original-Titel: THE CHINA SYNDROME
  • Land: USA
  • Jahr: 1978
  • Regie: James Bridges
  • Drehbuch: Mike Gray, T. S. Cook, James Bridges
  • Kamera: James Crabe
  • Schauspieler: Jane Fonda, Jack Lemmon, Michael Douglas, Scott Brady
  • Auszeichnungen: Goldene-Palme Filmfestspiele Cannes 1979 für Darsteller (Jack Lemmon)
Der rätselhafte Titel von James Bridges„ Film »Das China-Syndrom« spielt auf die Theorie an, dass sich bei einem Reaktorunfall der Urankern durch die Erde bis nach China schmelzen könnte.
Die Reporterin Kimberly Wells (Jane Fonda) dreht gerade einen Dokumentarfilm über ein Atomkraftwerk, als sich ein Zwischenfall ereignet. Die Kraftwerksgesellschaft unterdrückt alle Versuche, die dubiose Angelegenheit aufzuklären. Doch dann findet Kimberly einen Verbündeten, der Beweise hat für die Sicherheitsmängel der Anlage. In einer Mischung aus Thriller, Melodram und Satire kritisiert der Film den leichtfertigen Umgang mit Atomenergie, die Allmacht der Konzerne und die Beeinflussbarkeit der Medien, ohne gegen die Atomkraft an sich zu polemisieren. Drei Wochen nach der Uraufführung wird er von der Wirklichkeit überholt, als im Atomkraftwerk Three Mile Island bei Harrisburg ein weit schlimmerer Unfall passiert.
  • Deutscher Titel: Vermisst
  • Original-Titel: MISSING
  • Land: USA
  • Jahr: 1982
  • Regie: Constantin Costa Gavras
  • Drehbuch: Constantin Costa Gavras, Donald Stewart, nach einem Roman von Thomas Hauser
  • Kamera: Ricardo Aronovich
  • Schauspieler: Jack Lemmon, Sissy Spacek, Melanie Mayron
  • Auszeichnungen: Oscar 1983 für Drehbuch; Goldene Palme Filmfestspiele Cannes 1982 für Film
Constantin Costa Gavras, seit »Z« (1968) als Spezialist für Polit-Thriller anerkannt, dreht mit »Vermisst« seinen ersten Hollywood-Film. Er befasst sich mit dem authentischen Fall des Journalisten Charles Horman, der 1973 während des von den USA gestützten Putsches gegen die demokratisch gewählte Regierung von Salvador Allende in Chile spurlos verschwand.
Charles (John Shea) wurde laut den Erzählungen seiner Nachbarn von einer Militärpatrouille abgeholt. Seine Frau Beth (Sissy Spacek) und sein Vater Edmund (Jack Lemmon), der aus New York angereist ist, beginnen mit der Suche nach dem Vermissten. Die beiden unterschiedlichen Menschen kommen sich nur allmählich näher, sie wissen aber, dass sie bei ihren Recherchen aufeinander angewiesen sind. Edmund ist ein konservativer Geschäftsmann mit festen moralischen und christlichen Grundsätzen. Anfangs ist er deshalb der festen Überzeugung, dass sein Sohn durch eigenes Verschulden in Haft geraten sein muss.
Als sie aber bei der Spurensuche zunächst auf eine Mauer des Schweigens bei den Militärs, auf falsche Hinweise und Lügen von US-Regierungsvertretern stoßen, glaubt Edmund nicht mehr daran, seinen Sohn lebend wiederzusehen. Es gelingt den beiden aber, näheres über die Rolle der Amerikaner beim Militärputsch in Chile zu erfahren. Die Leiden der Zivilbevölkerung setzen bei Edmund einen Bewußtseinswandel in Gang, der ihn nunmehr zum scharfen Kritiker seiner eigenen Regierung und des von ihr gestützten Regimes in Chile macht.
Costa Gavras„ spannender Polit-Thriller führt zu Verstimmungen mit der US-Regierung unter Präsident Ronald Reagan, da in dem Film eine deutliche Anklage gegen die Vereinigten Staaten und ihre Haltung während des Putsches sowie ein unmissverständliches Plädoyer für die Einhaltung der Menschenrechte formuliert werden. Auf der anderen Seite verdeckt die glatte Hollywood-Dramaturgie und die Konzentrierung auf das Einzelschicksal über weite Strecken diese politische Botschaft.
Bereits in früheren Filmen setzte sich Costa Gavras kritisch mit Diktaturen auseinander: In »Z« (1968) mit den Putschisten in Griechenland und in »Das Geständnis« (1969) mit den sozialistischen Machthabern in der ČSSR.
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