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Bogart

[
ˈbouga:t
]
Humphrey, US-amerikanischer Schauspieler, * 25. 12. 1899 New York,  14. 1. 1957 Hollywood; ab 1930 beim Film; schrieb Leinwandgeschichte durch seine Verkörperung der Helden der „schwarzen Serie“, z. B. des Detektivs Sam Spade in „Die Spur des Falken“ 1941 und Philip Marlowes in „Tote schlafen fest“ 1946. Weitere Filme: „Casablanca“ 1942; „African Queen“ 1951; „Die Caine war ihr Schicksal“ 1954 und „Schmutziger Lorbeer“ 1956.
Bogart, Humphrey
Humphrey Bogart
  • Deutscher Titel: Die Spur des Falken
  • Original-Titel: THE MALTESE FALCON
  • Land: USA
  • Jahr: 1941
  • Regie: John Huston
  • Drehbuch: John Huston, nach einem Roman von Dashiell Hammett
  • Kamera: Arthur Edeson
  • Schauspieler: Humphrey Bogart, Mary Astor, Peter Lorre, Sidney Greenstreet
John Hustons erster Film »Die Spur des Falken« markiert den Beginn der »Schwarzen Serie«. Für den Hauptdarsteller Humphrey Bogart bringt seine Rolle als Detektiv den internationalen Durchbruch.
Die beiden Detektive Sam Spade (Humphrey Bogart) und Miles Archer (Jerome Cowan) werden von einer Mrs. Wonderly (Mary Astor) mit der Suche nach einem gewissen Fred Thursby beauftragt, der angeblich mit ihrer Schwester verschwunden ist. Archer kommt unter mysteriösen Umständen ums Leben, und auch Thursby wird tot aufgefunden. Der zynische Einzelgänger Spade, der ein Verhältnis mit Archers Frau hat, versucht die Morde allein aufzuklären. Er entdeckt, dass Mrs. Wonderly zu einem internationalen Verbrecherring gehört, der die überaus wertvolle Statue eines Falken sucht. Spade kann den Falken schließlich an sich bringen und den Ring sprengen. Dabei entpuppt sich Mrs. Wonderly als die skrupellose Mörderin von Thursby. Spade liefert sie der Polizei aus, obwohl sie sich ihm geradezu an den Hals wirft.
Der von Bogart überzeugend gespielte Spade verkörpert den rechtschaffenen Mann, der allein gegen alle Widerstände einen komplizierten Fall löst. Er ist die wegweisende Figur für nachfolgende Kriminalfilme der »Schwarzen Serie«.
  • Deutscher Titel: Tote schlafen fest
  • Original-Titel: THE BIG SLEEP
  • Land: USA
  • Jahr: 1946
  • Regie: Howard Hawks
  • Drehbuch: William Faulkner u.a., nach einem Roman von R. Chandler
  • Kamera: Sid Hickox
  • Schauspieler: Humphrey Bogart, Lauren Bacall, John Ridgely
Howard Hawks verfilmt den Roman »Tote schlafen fest« von Raymond Chandler. Obwohl er die Geschichte stark verändert hat, fängt er die Atmosphäre der Vorlage perfekt ein.
Detektiv Philip Marlowe (Humphrey Bogart) wird von einem General gegen einen Erpresser engagiert, der seine exaltierte jüngere Tochter bedrängt. Marlowe ermittelt im Halbweltmilieu und wird von der zweiten Tochter des Generals (Lauren Bacall) unterstützt. Zwischen beiden entwickelt sich ein gespanntes Liebesverhältnis.
Hawks gesteht nach der Uraufführung, dass er die komplizierte Geschichte der Ermittlungen nicht verstanden hat. Die Handlung des Films ist für ihn zweitrangig er interessiert sich nur für die Personen. Sein Film ist ein wichtiges Werk der »Schwarzen Serie«. Jede Szene steht für sich und erlaubt Bogart und Bacall die volle Entfaltung ihrer Darstellungskunst.
  • Deutscher Titel: Casablanca
  • Original-Titel: CASABLANCA
  • Land: USA
  • Jahr: 1942
  • Regie: Michael Curtiz
  • Drehbuch: Julius J. und Philip G. Epstein, Howard Koch
  • Kamera: Arthur Edeson
  • Schauspieler: Humphrey Bogart, Ingrid Bergman, Paul Henreid, Claude Rains, Conrad Veidt, Peter Lorre
  • Auszeichnungen: Oscars 1944 für Film, Regie und adaptiertes Drehbuch
Der Kinostart von Michael Curtiz„ legendärem Filmklassiker »Casablanca« am 27. 11. 1942 verläuft enttäuschend. Nach einigen Wochen kommt der Produktionsgesellschaft Warner Bros. jedoch ein welthistorisches Ereignis entgegen: Die Staatsoberhäupter der Anti-Hitler-Koalition treffen sich zu einer Konferenz in Casablanca der Film wird daraufhin zum Publikumsmagnet.
Im Zentrum der Handlung steht der unpolitische Amerikaner Rick (Humphrey Bogart), der im zu Vichy-Frankreich gehörenden Casablanca »Rick„s Café Americain« leitet. Die Bar ist Treffpunkt für Gauner, Spieler, die örtlichen Honoratioren und Flüchtlinge, die auf ein Ausreisevisum nach Amerika spekulieren. Rick nimmt kaum Anteil am Zeitgeschehen, bis seine frühere Geliebte Ilsa (Ingrid Bergman) mit ihrem Mann Victor Laszlo (Paul Henreid) auftaucht. Laszlo ist ein aus dem Konzentrationslager entflohender Widerstandskämpfer, der von den Nazis gesucht wird. Ilsa hat Rick im Jahr zuvor verlassen, um ihrem Mann beizustehen. Ihre Romanze mit dem zynischen Rick flammt wieder auf, Ilsa will nun endgültig bei Rick bleiben.
Die Handlung spitzt sich dramatisch zu, als die Nazis mit Hilfe des französischen Polizeipräfekten Renault (Claude Rains) die Abreise Laszlos in die USA um jeden Preis verhindern wollen. Rick gelangt zufällig an einige Blanco-Visa, er bestellt Ilsa und Laszlo zum Flughafen und ermöglicht ihnen die Flucht nach Lissabon. Diesmal ist es Rick, der auf ein Leben mit Ilsa verzichtet, weil er ihren Platz an der Seite des beeindruckenden Laszlo sieht. Trotzdem hat sich innerhalb weniger Tage Ricks Leben grundlegend geändert. Aus dem Zyniker ohne Hoffnung ist ein entschlossener Kämpfer geworden.
Viele Kritiker halten »Casablanca« für den besten Film aller Zeiten. Seine Handlung bietet einerseits eine bewegende Romanze, andererseits eine spannende politische Geschichte mit kriminalistischem Einschlag. Die Filmfiguren sind bis in die kleinste Nebenrolle hinein ausgezeichnet besetzt und sorgen durch ihre charakterliche Spannbreite für Pointen und Abwechslung. Peter Lorre glänzt beispielsweise als feiger und vor Angst fast vergehender Gauner. Conrad Veidt personifiziert in seiner Rolle alle negativen Vorurteile gegenüber dem Typus »deutscher Offizier«. Daneben überzeugt der Film durch seine zahlreichen originellen Einfälle. Berühmt wird die Szene, als die Gäste in Ricks Café mit der »Marseillaise« deutsche Soldaten, die die »Wacht am Rhein« angestimmt haben, förmlich niedersingen, berühmt auch der Song »As Time Goes By« und solch legendäre Bogart-Zitate wie »Ich schau dir in die Augen, Kleines«.
  • Deutscher Titel: African Queen
  • Original-Titel: THE AFRICAN OUEEN
  • Land: USA
  • Jahr: 1951
  • Regie: John Huston
  • Drehbuch: James Agee, John Huston
  • Kamera: Jack Cardiff
  • Schauspieler: Humphrey Bogart, Katharine Hepburn, Robert Morley
  • Auszeichnungen: Oscar 1952 für Hauptdarsteller (H. Bogart)
John Hustons »African Queen« ist einer der erfolgreichsten Filme 1952. Die Ausgangssituation ist nicht neu: Ein Paar voller Gegensätze entdeckt nach Umwegen die Liebe. Huston entwickelt daraus eine spritzig-satirische Komödie, die bald zu den Kino-Klassikern zählt.
Nach einem Überfall deutscher Truppen auf eine Eingeborenensiedlung kümmert sich der kanadische Kapitän Charlie Allnut (Humphrey Bogart) um die überlebende Missionarstochter Rose (Katharine Hepburn). Allnut wollte eigentlich eine ruhige Zeit mit Gin und Zigaretten auf seinem Frachtschiff verbringen. Doch die missionarische Rose gewöhnt Allnut Rauchen, Trinken und Fluchen ab und überredet ihn, sich in das Kriegstreiben einzumischen. Sie wollen mit Allnuts Boot ein deutsches Kanonenboot zerstören. Dieser Angriff schlägt allerdings fehl.
Die beiden werden gefangen genommen, aber durch glückliche Fügung verwirklicht sich Roses Plan doch, das Paar entkommt.
Die Spiellust der beiden ist in jeder Sequenz zu spüren. Bogart erhält für die Wandlung vom raubeinigen Trinker zum mutigen Mann seinen einzigen Oscar. Katharine Hepburn glänzt als zimperliche Rose, die durch die Liebe aufblüht.
  • Deutscher Titel: Die Caine war ihr Schicksal
  • Original-Titel: THE CAINE MUTINY
  • Land: USA
  • Jahr: 1954
  • Regie: Edward Dmytryk
  • Drehbuch: Stanley Roberts
  • Kamera: Ray Cory
  • Schauspieler: Humphrey Bogart, José Ferrer, Van Johnson, Fred MacMurray
Edward Dmytryks »Die Caine war ihr Schicksal« wird wegen der hervorragenden schauspielerischen Leistungen allen voran Humphrey Bogart gelobt.
Kapitän Queeg (Humphrey Bogart) wird 1943 Kommandant des Zerstörers »Caine«. Bald fällt er durch sein hysterisches Verhalten in kritischen Situationen auf. Lieutenant Keefer (Fred MacMurray) setzt das Gerücht in Umlauf, daß Queeg paranoid sei. Während eines Taifuns entheben der leitende Offizier Maryk (Van Johnson) und Keefer den Kapitän wegen Unfähigkeit seines Amtes. Später kommt es zum Kriegsgerichtsprozess gegen Maryk, in dem die Beteiligten ihr wahres Gesicht zeigen: Der opportunistische Keefer sagt gegen Maryk aus. Als Queeg in den Zeugenstand tritt, verwandelt er sich in ein stammelndes Wrack. Maryk wird freigesprochen, als wahrer Urheber der Meuterei wird Keefer von seinen Kameraden geächtet.
  • Deutscher Titel: Schmutziger Lorbeer
  • Original-Titel: THE HARDER THEY FALL
  • Land: USA
  • Jahr: 1956
  • Regie: Mark Robson
  • Drehbuch: Philip Yordan, nach einem Roman von Budd Schulberg
  • Kamera: Burnett Guffey
  • Schauspieler: Humphrey Bogart, Rod Steiger, Jan Sterling, Mike Lane
In seiner letzten Filmrolle vor seinem Tod ( 1957) überzeugt der schon von seiner Krebserkrankung gezeichnete Schauspieler Humphrey Bogart noch einmal als romantischer Held, der sich entschließt, Unrecht zu bekämpfen.
Er spielt den Sportjournalisten Willis, der im Auftrag des korrupten Boxsyndikat-Chefs Benko (Rod Steiger) den unbekannten Boxer Moreno durch Artikel über dessen Kämpfe bekannt machen soll. Der einfältige und unfähige Moreno gewinnt einige, von dem Syndikat manipulierte Kämpfe. Schließlich soll er den Kampf um den Weltmeisterschaftstitel antreten, bei dem er jedoch keine Chance hat. Er verliert, und dennoch ist wieder das Syndikat der Sieger, weil es nun den dicken Gewinn des Gegners einstreichen kann. Willis kommt jedoch hinter diese üblen Machenschaften: Er überlässt Moreno seinen eigenen Anteil des Geldes und beschließt, eine Artikelserie über das Syndikat zu verfassen.
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