Lexikon

Obodrten

Obotriten; Abodriten
Völkerschaft der Elb- und Ostseeslawen ab ca. 600 n. Chr. im (späteren) Ostholstein, Lauenburg und Westmecklenburg; untergliedert in Wagrier, Polaben, Obodriten im engeren Sinne und Warnower (Gebiet der oberen Warnow). Erstmals erwähnt sind die Obodriten Ende des 8. Jahrhunderts anlässlich von Feldzügen Karls des Großen gegen die ebenfalls slawischen Wilzen sowie gegen die Sachsen. Nach Zeiten wechselnder Abhängigkeit der Obodriten vom Frankenreich bzw. von den Dänen, erkämpften die deutschen Könige Heinrich I. und Otto I. die deutsche Oberhoheit auch über sie, die jedoch durch große Aufstände 983 wieder abgeworfen wurde. Die Aufstände richteten sich ebenfalls gegen die Christianisierung. Mit Pribislaw und Niklot ( 1160) endete das freie Obodritentum: Niklot fiel im Kampf gegen Heinrich den Löwen. Die Obodriten gingen nach der deutschen Ostsiedlung in der neuen Bevölkerung auf.
Illustration eines pinken, runden Virus mit Augen, umkreist von einem schwarzen Band mit der Aufschrift
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