Lexikon

PKK

Abkürzung für Partia Karkaren Kurdistan (Arbeiterpartei Kurdistans), von A. Öcalan 1978 in der Türkei gegründete linksnationalistische Organisation, die mit terroristischen Mitteln für die Schaffung eines unabhängigen Kurdenstaates kämpft.
Seit 1984 führte die PKK in Südostanatolien einen Guerillakrieg gegen die türkische Armee. Die türkische Regierung verhängte den Ausnahmezustand in den kurdischen Provinzen und führte zahlreiche militärische Strafaktionen durch, auch in den Norden des Irak, den die PKK als Rückzugsraum nutzte. Zahlreiche kurdische Dörfer im Grenzgebiet wurden zerstört, Hunderttausende flohen aus den umkämpften Regionen. Die Auseinandersetzungen forderten weit über 30 000 Todesopfer. Die PKK betrieb auch außerhalb der Türkei Propaganda für ihre Ziele und führte Anschläge gegen türkische Einrichtungen durch. In Deutschland wurde 1993 ein Betätigungsverbot gegen die Organisation erlassen.
1999 wurde Öcalan vom türkischen Geheimdienst aus Nairobi in die Türkei verschleppt, wegen Hochverrats angeklagt und zum Tode verurteilt (später zu lebenslanger Haft). Aus diesem Grund verkündete die PKK das Ende des bewaffneten Konfliktes. Viele ihrer Kämpfer zogen sich in den Nordirak zurück. Die PKK vollzog danach mehrere Umbenennungen und Umorganisationen (u. a. Freiheits- und Demokratiekongress Kurdistan, Kadek; Volkskongress Kurdistans, Kongra-Gel). Trotzdem wurde sie von der Türkei, der EU und den USA weiterhin als terroristische Organisation eingestuft. 2004 kehrten Teile der PKK zum bewaffneten Kampf zurück. Danach nahmen auch die Auseinandersetzungen mit der türkischen Armee wieder zu. Das türkische Parlament fasste angesichts dieser Entwicklung 2007 einen Beschluss, der der Armee freie Hand für Militäroperationen gegen PKK-Stützpunkte im Nordirak gab (Luftangriffe im Dezember 2007; Bodenoffensive Februar 2008). Nachdem bei einem PKK-Angriff auf Grenzposten in der Provinz Hakkari am 19. 10. 2011 mindestens 24 türkische Soldaten bzw. Polizisten getötet wurden, führte die türkische Armee im Nordirak erneut massive Luft- und Bodenangriffe gegen PKK-Stellungen durch.
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