Lexikon
Südtirol
im engeren Sinne das von der Etsch, dem Eisack und der Rienz durchflossene, seit 1919 italienische Gebiet Alto Àdige (Oberetsch), mit Ortler und Dolomiten; die heutige Provinz Bozen, der Nordteil der autonomen Region Trentino-Südtirol; im weiteren Sinne das ganze südlich vom Brenner und Reschenscheideck liegende Gebiet des ehemaligen österreichischen Kronlands Tirol.
Geschichte
Nach dem Aufstand A. Hofers (1809) wurde zum ersten Mal der südlich vom Brenner gelegene Teil von Tirol abgetrennt und kam zu Italien (bis 1814/15). Die Angliederung Südtirols gehörte seitdem zu den Forderungen der italienischen Irredenta. Im Frieden von Saint-Germain 1919 kam das überwiegend deutsch besiedelte Land an Italien. Während der faschistischen Herrschaft wurde die Italianisierung Südtirols planmäßig betrieben. Das Umsiedlungsabkommen von 1939 beließ Südtirol bei Italien; es gab der deutschen Bevölkerung die Möglichkeit zur Option für das Deutsche Reich (Umsiedlung). Dieser Vertrag wurde rückgängig gemacht durch das Gruber-de-Gasperi-Abkommen 1946, das Bestandteil des Friedensvertrags der Alliierten mit Italien wurde. Es gestattete den Optanten die Wiedererwerbung der italienischen Staatsangehörigkeit und sollte die völlige Rechtsgleichheit der deutschen und der italienischen Südtiroler sowie die Zweisprachigkeit in Verwaltung, Schule und Gerichten sicherstellen.
Die Zusammenlegung der beiden Provinzen Bozen (überwiegend deutsch) und Trient (rein italienisch) zur autonomen Region Trentino-Alto Àdige und die Übertragung der entscheidenden Befugnisse an die Region statt an die Provinzen ließen das Gruber-de-Gasperi-Abkommen nicht zu befriedigendem Funktionieren kommen, 1961 brachte die österreichische Regierung das Problem vor die UN. Die 1961 eingesetzte „Neunzehnerkommission“ erarbeitete die Grundlagen für das mit Österreich zustande gekommene „Südtirolpaket“, dem am 21. 10. 1969 die Südtiroler Volkspartei, am 4. und 5. 12. 1969 die Häuser des italienischen Parlaments und am 16. 12. 1969 der österreichische Nationalrat zustimmten. 1992 bestätigte Österreich völkerrechtlich verbindlich, dass alle vereinbarten Maßnahmen von der italienischen Regierung durchgeführt seien.
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