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Walter Kempowski
Er zählte zu den meistgelesenen deutschen Schriftstellern überhaupt und hat sich mit seiner "Deutschen Chronik" und seinem "Echolot" als Geschichts- und Geschichtenschreiber des kleinen Mannes gesehen. Jetzt ist Walter Kempowski im Alter von 78 Jahren verstorben.
Kurzbiografie
Name: | Walter Kempowski |
geboren am: | 29.04.1929 in Rostock |
gestorben am: | 5.10.2007 in Rotenburg/Wümme |
deutscher Schriftsteller |
Er wurde in Rostock als Sohn des Reeders Karl Georg Kempowski und seiner Frau Margarethe geboren. Bis 1945 besuchte er das Realgymnasium, gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde er als Flakhelfer eingesetzt. 1946 begann er eine Lehre als Druckereikaufmann, danach arbeitete er in einer Arbeitskompanie der US-Armee in Wiesbaden. In die SBZ zurückgekehrt, wurde er 1948 von einem sowjetischen Militärtribunal wegen angeblicher Spionage verhaftet und zu 25 Jahren Zuchthaus, abzubüßen in Bautzen, verurteilt. 1956 amnestiert, ließ Kempowski sich in die Bundesrepublik Deutschland entlassen, holte in Göttingen 1957 das Abitur nach und studierte dort anschließend Pädagogik. Bis 1979 arbeitete er als Landschullehrer in Niedersachsen, seit 1980 ist er Gastdozent im Fachbereich Kommunikation/Ästhetik der Universität Oldenburg. Im gleichen Jahr begründete er sein zeithistorisches Archiv, in dem er deutsche Schicksale in Form von Tagebüchern, Briefen, Lebenserinnerungen und Fotos sammelte und welches die Grundlage seiner Werke bildet. Ende Oktober 2005 übergab Kempowski sein literarisches und biografisches Archiv ("Jahrhundert-Archiv") der Berliner Akademie der Künste. Mit insgesamt 500 Metern Regallänge ist es das größte umfassende Einzelarchiv und eines der bedeutendsten Schriftstellerarchive überhaupt.