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Was ist drin in der Cannabis-Pflanze?

In der Cannabis-Pflanze stecken viele einzigartige und wertvolle Inhaltsstoffe, die noch gar nicht alle richtig erforscht sind.

Pixabay,  7raysmarketing (CC0)

In der Cannabis-Pflanze stecken viele einzigartige Wirkstoffe, die bislang noch nicht hinreichend erforscht sind. Schon vor 5000 Jahren kannten die Chinesen die heilende Wirkung von Cannabis. Es kam bei Schmerzen, Schlafproblemen, Migräne, Depressionen, Kopf- und Unterleibschmerzen oder als Aphrodisiakum zum Einsatz. In Europa half die Pflanze im 19. Jahrhundert bei der Behandlung von Tetanus und Cholera. Im 20. Jahrhundert war dann Schluss. Cannabis kam auf die schwarze Liste. Damit wurden die Wirkstoffe der Pflanze fast auf der ganzen Welt illegal. Selbst in der Medizin fand es keinen Eingang mehr. Erst im Jahr 1964 entdeckten Forscher, dass das in der Pflanze enthaltende THC die Rauschzustände verursacht. Daraufhin waren sie in der Lage, den Wirkstoff CBD zu isolieren. Dieser Wirkstoff hat eine beruhigende, antiepileptische und schmerzlindernde Wirkung, ohne dabei zu berauschen.

CBD-Öl enthält nur sehr geringe Mengen an THC. Manche Öle entahlten gar keine psychedelischen Substanzen.

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Cannabis – wirkstoffreich und einzigartig

Die Cannabis-Pflanze enthält über 480 aktive Substanzen. 80 davon haben Forscher bisher in noch keiner anderen Pflanze gefunden. Bei diesen 80 Substanzen handelt es sich um Cannabinoide, die im Gehirn und im Nervensystem Reaktionen auslösen und mit dem menschlichen Körper in Wechselbeziehung treten. Ein Inhaltsstoff der Pflanze löst Rauschzustände aus und fällt damit in Deutschland unter das Betäubungsmittelgesetz. Diese Stoffe können Patienten legal nur unter strenger ärztlicher Überwachung erwerben. Viele Produkte aus Cannabis, insbesondere Öle, enthalten kein THC oder nur in sehr geringen Mengen. Diese Produkte sind dann frei verkäuflich. Dass diese Produkte oft ein großes Wirkungspotenzial haben, ist vielen nicht bekannt.

Diese Wirkstoffe stecken in der Cannabispflanze

  • Tetra-Hydro-Cannabiniol – THC – ist der Hauptbestandteil der Pflanze. THC ist auch der bekannteste Wirkstoff. Es ist psychoaktiv und löst Wohlbefinden und Euphorie aus. Die Substanz stimuliert bestimmte Teile des Gehirns, die Dopamin freisetzen. Dopamin ist das Hormon, das für Euphorie verantwortlich ist. Außerdem wirkt THC schmerzlindernd, entzündungshemmend und entspannend. Wissenschaftliche Studien konnten sogar nachweisen, dass THC das Tumorwachstum bei Krebserkrankungen verlangsamt.
  • Cannabidiol – CBD – kommt ebenfalls in hoher Menge in Marihuana vor. Aus medizinischer Sicht hat es viele Auswirkungen, die nicht psychoaktiv sind. Forscher vermuten, dass diese Substanz die Wirkung von THC reguliert und auch reduziert. Enthält Marihuana viel CBD, kommt es bei der Anwendung ebenfalls zu einem Rauschzustand. Allerdings bleibt der Kopf klarer als bei Sorten, die nur sehr wenig dieser Substanz enthalten. CBD soll bei verschiedenen Erkrankungen die Schmerzen lindern: Migräne, Arthritis, Entzündungen, Epilepsie, Krämpfe oder Schizophrenie.
  • Cannabigerol – CBG – ist ein Wirkstoff mit antibakteriellen Eigenschaften. Es ist etwa zu einem Prozent in der Cannabispflanze anzutreffen, also lange nicht so häufig wie CBD oder THC. Neuesten Forschungen zufolge ist CBG eine Art Vorstufe für die beiden wichtigen Inhaltsstoffe. THC und CBD basieren also auf CBG. Forscher konnten nachweisen, dass durch CBG die Aufnahme einiger Stoffe gehemmt ist, die Entspannung im menschlichen Körper auslösen. Cannabigerol ist als Substanz noch nicht sehr gut erforscht. Wissenschaftler gehen davon aus, dass das medizinische Potenzial dieses Wirkstoffes enorm ist.
  • Cannabinol – CBN – ist ein Analgetikum, das entsteht, wenn der Körper THC abbaut. In frischen Pflanzen ist von dieser leicht psychoaktiv wirkenden Substanz nur eine sehr geringe Menge enthalten. Wenn frisch geerntetes Marihuana an einem dunklen Ort lagert, sinkt der CBN-Gehalt immer weiter. Diese Substanz ist nicht so wirksam wie THC. In hoher Konzentration kann es ein Gefühl von Abgeschlagenheit auslösen. Das CBN wirkt angstreduzierend und es verringert den Augeninnendruck.
  • Cannabichrom – CBC – ist noch nicht gut erforscht. Neuesten Forschungen zufolge könnte es eine Rolle bei der Zellerneuerung im Gehirn spielen. Zudem hat es schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung.
  • Tetrahydrocannabivarin – THCV – wirkt der psychoaktiven Wirkung von THC entgegen. Forscher vermuten, dass THCV bei metabolischen Störungen helfen könnte, die Übergewicht verursachen. Möglicherweise zügelt es den Appetit.
  • Tetrahydrocannabinolsäure – THCA – ist die Säure von THC. Es handelt sich um einen Rohzustand. So kommt THC in der frischen Cannabispflanze vor. Erst unter Hitzeeinwirkung wird aus THCA THC. Wahrscheinlich handelt es sich bei THCA nicht um eine aktive Verbindung, so die ersten Forschungsergebnisse zu dieser Substanz.
  • Cannabidiolsäure – CBDA – ist die Säure von CBD. Einigen Studien zufolge wirkt die Substanz gegen Übelkeit und könnte wirksam gegen Brustkrebs sein. Hier besteht noch weiterer Forschungsbedarf.

CBD in der Medizin

CBD hat sich mittlerweile in einigen medizinischen Bereichen einen Platz erobert. So wirkt die Substanz bei der Behandlung bestimmter Epilepsie-Arten. Unter CBD haben die Patienten seltener Krampfanfälle. Insgesamt verbessert sich der Gesundheitszustand der Patienten, wenn sie CBD langfristig einnehmen. Bei der Posttraumatischen Belastungsstörung und bei Angstzuständen konnten Forscher einen positiven Effekt nachweisen.

Der Stoff lindert auch verschiedene Symptome, die bei einer Schizophrenie auftreten. In Tierversuchen gibt es erste Hinweise, dass CBD Psychosen vorbeugen kann.

Chronische Schmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität vieler Menschen und sind ein wichtiges Thema in der Medizin. Die Ursachen sind vielfältig, von schweren Erkrankungen bis hin zu Unfällen. Es gibt zwar Schmerzmittel, die die Schmerzen lindern. Nehmen Patienten sie langfristig ein, gehen sie mit einer Reihe von zum Teil sehr schwerwiegenden Nebenwirkungen einher, wie etwa der Schädigung des Magens. Die Wirkung von Cannabisöl bei Schmerzen ist Studien zufolge mit der Wirkung von Opiaten vergleichbar. Es stillt die Schmerzen und hemmt Entzündungen, ohne das Nervensystem in seiner Funktion einzuschränken.

CBD liegt in der Blüte in einer sehr hohen Konzentration vor.

Pixabay, JRByron 

CBD-Öl herstellen

CBD-Öl lässt sich auf mehrere Arten herstellen. Die Cannabinoide kommen vor allem in den Blüten vor. Deshalb ist es sinnvoll, in erster Linie diese Pflanzenteile zur CBD-Öl-Gewinnung zu verwenden. Am sichersten ist die Hochdruck-Extraktion mithilfe von CO2. Um die Cannabidiole zu isolieren, sind entweder besonders hohe oder besonders niedrige Temperaturen notwendig. Dabei entsteht ein reines Öl, das sehr angenehm im Geschmack ist, weil es auch kein Blattgrün mehr enthält. Dieses Verfahren ist sehr aufwendig und lohnt sich nur, bei der Herstellung von großen Mengen.

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