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Wie kommt das Meeresrauschen in die Muschel?

Diesen Effekt hat fast jeder schon mal bemerkt: Halten wir uns eine große Muschel- oder Schneckenschale ans Ohr, dann hören wir ein leises Rauschen – als wenn das Meer im Strand-Souvenir weiterrauscht. Aber woher kommt dieses Rauschen? Ist es bloß unser eigenes Adernrauschen? Oder der Wind? Wir gehen der Sache auf den Grund.
NPO, 15.06.2016

Hält man ein geeignetes Schneckengehäuse ans Ohr, klingt es wie Meeresrauschen.

Ingram / thinkstock

Die großen gewundenen Gehäuse tropischer Muscheln und Meeresschnecken wecken in uns die Erinnerung an Sonne, Meer und Strand. Doch die auch als Deko-Objekt beliebten Schalen dieser Meerestiere bringen uns nicht nur optisch den Ozean ins Haus, sie tun dies auch akustisch. Halten wir uns die längliche Öffnung dieser Gehäuse ans Ohr, hören wir Meeresrauschen - und dies auch dann, wenn wir meilenweit von jedem Ozean entfernt sind.

Erfahrene Strandgutsammler wissen, dass die besten "Rauscher" dabei nicht Muschelschalen sind, sondern große Gehäuse von Meeresschnecken. Denn nur sie besitzen einen ausreichend großen Hohlraum, damit dieser Rauscheffekt auftritt - bei den meisten Muscheln ist das nicht der Fall. Umgekehrt kann sogar ein leeres Glas oder eine Tasse dieses Geräusch hervorbringen, wenn wir sie ans Ohr halten.

Es rauscht auch mit Mikrophon

Aber egal ob Muschel, Schnecke oder Tasse: Woher kommt dieses Rauschen? Und was genau hören wir da eigentlich? Das Meer kann es ja nicht sein. Lange Zeit glaubte man, das seltsame Rauschen wäre nichts anderes als das Geräusch unseres eigenen Blutes. Das Gehäuse wirkt wie ein Verstärker, der das leise pulsierende Rauschen in den Adern unseres Kopfes hörbar macht.

Dass das so nicht stimmen kann, lässt sich einfach ausprobieren: Halten wir ein Mikrophon an die Öffnung eines auf dem Tisch liegenden Schneckengehäuses, zeichnet es ebenfalls das typische Rauschen auf. Und das, obwohl wir das Schneckengehäuse gar nicht am Ohr haben und daher auch keine unserer Blutadern in der Nähe ist.

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