Wahrig Herkunftswörterbuch
1. Zimt
ein aus der Rinde des Zimtbaumes auf Sri Lanka gewonnenes Gewürz
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aus
[Info]mhd.
zimet, zinemin, auslat.
cinnamum, ausgriech.
kinnamon, aushebr.
qinnamôn in ders. Bed.; vielleicht besteht ein Zusammenhang mit dem Namen einer ind. Gewürzpflanze,griech.
anomon; die Deutung ausmal.
kayumanis (mal.
kayu „Holz“ undmal.
manis „süß“, also „Süßholz“) ist unzutreffend, da Süßholz mit dem Zimtbaum nichts zu tun hat2. Zimt
1.
Kram, Tand, Plunder, Trödel, wertloses Zeug
2.
Unsinn
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aus
[Info]rotw.
zimt „Goldwaren, Geld“; in verschiedene deutsche Mundarten gelangt und dort mit negativer Bedeutung versehenZimt: Zimt reden
Aus dem
Rotwelschen
stammt die Fügung red keinen Zimt „erzähl keinen Unsinn“, die mit dem Gewürz Zimt nichts gemein hat. Zimt hatte im Rotwelschen ursprünglich die Bedeutung „Goldwaren“ oder „Geld“, doch als es in die deutschen Mundarten gelangte, büßte das Wort seine alte Bedeutung ein und bezeichnete fortan „Kram, wertloses Zeug, Plunder“. Die Frage was kostet der ganze Zimt? heißt daher so viel wie „was kostet der Kram?“. Auch wenn man jemanden als Zimtziege tituliert, bezieht man sich – in der Regel ohne es zu wissen – auf dieses rotwelsche Wort, das die deutsche Volksetymologie vom Gold zum Tand abgewertet hat. Eine Zimtziege ist der landläufigen Vorstellung zufolge „eine affektierte Person“ oder „unangenehme Vorgesetzte“.