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Das gehört alles in die Reiseapotheke
Endlich im Urlaub: Zeit, viele Ausflüge zu unternehmen und zu entspannen. Doch dann machen uns eine Erkältung, Durchfall oder eine Verletzung einen Strich durch die Rechnung. Gerade bei Urlauben im Ausland und besonders in weniger industrialisierten Ländern kann es schwer sein, schnell an die richtigen Medikamente zu kommen. Urlauber sollten daher zumindest eine Grundausstattung an Medikamenten und Verbandsmaterial in ihrem Gepäck mitführen.
Checkliste für die Reiseapotheke
Konkret sollte eine Reiseapotheke auf jeden Fall Folgendes beinhalten:
- Antiallergika
- Desinfektionsmittel
- Fieberthermometer
- Insektenschutz sowie eine Salbe gegen Insektenstiche und -bisse
- Medikamente gegen Erkältung, Halsschmerzen, Husten und Schnupfen wie Hustenlöser und abschwellendes Nasenspray
- Medikamente gegen Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall, Verstopfung oder Übelkeit
- Pflaster für Wunden, Blasen und Verbrennungen
- Pinzette für Splitter und Zecken
- Schmerz- und Fiebermittel
- Sonnenschutzmittel, After-Sun-Produkte und eine kühlende Salbe gegen Sonnenbrand
- Verbandsmaterial bestehend aus Verbänden, Wundkompressen und Klebeband
Wer im Urlaub viel Sport treiben will, sollte außerdem eine schmerzlindernde Salbe für Verstauchungen, Zerrungen und Quetschungen dabeihaben. Für den Tauch- oder Schnorchelurlaub können zusätzlich Ohrentropfen nützlich sein. Fahren Kinder mit in den Urlaub, bietet es sich außerdem an, kindergerechte Mittel gegen Durchfall, Schmerzen und Fieber wie Zäpfchen und Fiebersaft, einzustecken. Menschen, die regelmäßig Medikamente einnehmen, sollten diese in ausreichender Menge mitnehmen, damit sie auch dann noch genügend Medikamente haben, sollte sich die Rückreise verschieben.
Medikamente richtig transportieren
Genauso wichtig wie die Medikamente selbst ist auch ihre Lagerung. Denn werden sie durch falsches Aufbewahren beschädigt, können sie schnell unbrauchbar werden. „Arzneimittel sollten stets vor Hitze, direkter Sonneneinstrahlung, Feuchtigkeit und Staub geschützt werden – am besten in der Originalverpackung“, erklärt Chemiker Elmar Kroth von Pharma Deutschland. Wer mit dem Auto oder Zug in den Urlaub fährt, kann temperaturempfindliche Medikamente wie beispielsweise Insulin in einer Kühltasche mitnehmen.
Bei Flugreisen sollten Urlauber ihre Medikamente im Handgepäck statt im Aufgabegepäck transportieren, denn im Frachtraum können Minusgrade herrschen, die die Wirksamkeit von Medikamenten und insbesondere von Insulin einschränken können. Und sollte der Koffer verloren gehen, dann ist wenigstens die Reiseapotheke noch bei uns. Diabetiker und alle, die ein flüssiges Medikament mit ins Flugzeug nehmen müssen, sollten sich allerdings vorher ein ärztliches Attest ausstellen lassen, das sie bei den Kontrollen am Flughafen vorzeigen können.
Auch wichtig: Wegen der Druckveränderungen im Flugzeug sollten Flüssigkeiten und Cremes in gut verschlossenen, dichten Behältern verstaut werden, damit sie nicht auslaufen.
Woran Urlauber außerdem denken sollten
Während man eine Reiseapotheke auch noch relativ kurzfristig zusammenstellen kann, muss man sich um nötige Reiseimpfungen, etwa gegen Denguefieber, Hepatitis oder Tollwut, schon deutlich vor Urlaubsbeginn kümmern. Manche Impfungen müssen mehrmals gespritzt werden oder brauchen einen gewissen Vorlauf, um ihren vollen Schutz zu entfalten. Eine Grundimmunisierung gegen Denguefieber umfasst zum Beispiel zwei Impfungen, die im Abstand von mindestens drei Monaten verabreicht werden.
Auch wer keine Reiseimpfung braucht, sollte für alle Fälle trotzdem seinen Impfpass mit sich führen. Gleiches gilt für die Europäische Krankenversicherungskarte – auf der Rückseite der nationalen Versicherungskarte –, Notfallkontaktdaten der Krankenversicherung und je nach Bedarf ein Wörterbuch mit medizinischen Begriffen. Oft empfiehlt es sich außerdem, eine Auslandskrankenversicherung abzuschließen, da die normale Krankenversicherung meist nicht alle Kosten – zum Beispiel bei einem Arztbesuch oder einem Rücktransport aus dem Urlaubsland – übernimmt. Ist all das erledigt, steht einer sicheren und sorgenfreien Urlaubszeit nichts mehr im Weg.