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Wellness: Die Kunst des Saunierens

In der kalten Jahreszeit zieht es viele in die kuschelige Wärme der Sauna. Die heißen Temperaturen heizen dem Körper nicht nur richtig ein und entspannen – ein Aufenthalt in der Schwitzkammer kann auch richtig gesund sein. Doch gerade Anfänger können beim Saunieren einiges falsch machen. Eine Saunameisterin erklärt, worauf es beim Schwitzen ankommt und wie Körper und Seele am besten vom Saunabesuch profitieren.
Wilde & Partner Public Relations, 31.01.2018

Neulinge sollten sich ausreichend Zeit für den Saunaaufenthalt nehmen und die Saunaregeln studieren, um sich mit den jeweiligen Bedingungen vertraut zu machen.

iStock, Ridofranz

In den meisten Wellnesseinrichtungen gibt es unterschiedliche Saunen, die sich zum Beispiel in Bezug auf die vorherrschende Temperatur deutlich voneinander unterscheiden. Wie weiß ich als Anfänger- oder Gelegenheitssaunist, wie ich das Angebot nutzen kann, sodass ich für mich und meinen Körper das ideale Wohlgefühl erziele?

Saunameisterin Michaela Stromsikova vom Travel Charme Fürstenhaus-Hotel am Achensee: Insbesondere Neulinge sollten sich ausreichend Zeit für den Saunaaufenthalt nehmen und die Saunaregeln lesen, um sich mit den jeweiligen Bedingungen vertraut zu machen. Für Anfänger würde ich immer eine milde Sauna, zum Beispiel eine Kräuter- oder Biosauna, empfehlen. Je höher die Sitzbank in der Sauna ist, desto höher ist übrigens auch die Temperatur. Und bitte keinen falschen Ehrgeiz entwickeln: Entscheidend beim Saunieren ist ganz allein das persönliche Wohlbefinden.

Ganz wichtig ist es auch immer, den Trinkplan einzuhalten. Die ausgeschwitzte Flüssigkeit sollte sofort in gleicher Menge ersetzt werden. Nach dem Saunagang sollte sich der Gast zudem Zeit nehmen, um zu Ruhen. Diese Phase sollte mindestens so lang sein wie der Saunagang, damit sich der Körper gut regenerieren kann. Dabei unbedingt darauf achten, dass der Körper nicht auskühlt. Ein Bademantel oder eine Decke leisten hier gute Dienste.

Welche Rolle spielen Aufgüsse beim Saunagang?

Bei einem Aufguss wird die Mischung aus Wasser und den gewünschten Saunadüften mit einer speziellen Saunakelle gleichmäßig auf die heißen Steine des Saunaofens gegossen. Die Luftfeuchtigkeit in der Kabine steigert sich langsam von circa zehn auf bis zu 40 Prozent. Dann beginnt das sogenannte Fächeln oder Wedeln. Der Saunameister verwirbelt dabei sowohl den Dampf als auch den Duft der ätherischen Zusätze im Raum und schichtet dabei die angereicherte Luft in der Sauna um.

Die jetzt feuchtere Saunaluft empfinden wir als heißer, was das Schwitzen intensiviert. Durch die Nutzung von Düften wird das Saunieren deutlich verträglicher. Minze, Tannennadel, Mandarine, Orange oder Eukalyptus beispielsweise sind sehr beliebte Aromen.

Der Saunagang wird leicht auf das Schwitzen reduziert. Welche Rolle spielen die anderen Sinne?

Bestimmte Düfte sorgen für gute Laune, erfrischen und stimulieren die Sinne. Manche Kräutermischungen können aber auch beruhigen und zur Entspannung während des Saunagangs beitragen. In der Regel ist in der Sauna außerdem Ruhe gewünscht, was zusätzlich entspannt.

Nicht weniger wichtig ist das visuelle Umfeld. Viele Gäste empfinden eine abgedunkelte Sauna als angenehm und das Dämmerlicht als beruhigend. Außerdem wirkt ein dunklerer Raum privater, was speziell Erstbesuchern die gewünschte Intimität gewährleistet. Andere hingegen erleben die Hitze und den geschlossenen Raum lieber in einer luftigen Atmosphäre. Für sie ist der Besuch einer Panoramasauna mit Blick in die Natur ideal.

Viele Gäste empfinden eine abgedunkelte Sauna als angenehm und das Dämmerlicht als beruhigend.

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Wann sollte ich auf einen Saunabesuch lieber verzichten?

Wer unter Bluthochdruck, Erkältungen, Entzündungen, Fieber, Epilepsie, Herzproblemen, Lungen- oder Hauterkrankungen leidet, für den ist ein Saunabesuch ungeeignet. Auch in den ersten drei Monaten einer Schwangerschaft ist von einem Saunabesuch abzuraten. Für eine geübte Saunagängerin ist ein Besuch nach dieser Zeit in der Regel jedoch kein Problem. Im Zweifel sollte vor dem Gang in die Sauna immer der Arzt befragt werden.

Für Menschen mit niedrigem Blutdruck ist es in der Sauna übrigens günstiger zu liegen statt zu sitzen. Dabei bitte darauf achten, die Beine nicht hängen zu lassen. Am Ende dann aufsetzen und kurze Zeit warten, bis sich der Blutdruck stabilisiert hat.

Welche Dauer wird für einen Saunagang empfohlen und wie viele Gänge sollte ich machen? Sollte ich mich langsam steigern oder mit der höchsten Temperatur beginnen und dann nach und nach reduzieren?

Die Dauer ist abhängig von der Sauna und der individuellen "Saunakondition". Bei einer leichteren Sauna würde ich 15 bis 20 Minuten empfehlen, bei einer finnischen Sauna acht bis zwölf. Wichtig ist dabei immer, gut auf die Signale seines Körpers zu achten.

Ein Saunagang reicht vollkommen aus um Entspannung zu schaffen. Klassisches Saunieren impliziert drei Gänge. Sehr fortgeschrittene Saunagänger können auch bis zu fünf Gänge machen. Die Steigerung ist individuelle Geschmackssache. Meine Empfehlung ist, mit einer leichten Sauna anzufangen und dann die Temperatur zu steigern.

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