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Greifvögel: Verehrt und verfolgt

Weshalb sind Greifvögel für ein Ökosystem so wichtig?

Weil sie erheblich zur Gesunderhaltung des Wildbestandes in ihrem Lebensraum beitragen. Denn sie sprechen vor allem auf Tiere an, die in ihren Bewegungen behindert sind, so dass ihnen überwiegend kranke und alte Tiere zum Opfer fallen. Dank ihrer sprichwörtlichen scharfen »Adleraugen« sind Greifvögel in der Lage, ihre Beute oft aus großer Höhe zu erspähen. Mit der Nahrung nehmen sie oft unverdauliche Bestandteile wie Federn und Haare auf; sie ballen sich im Magen zusammen und werden von den Vögeln als Speiballen oder Gewölle ausgeschieden, die genaue Auskunft über ihr Nahrungsspektrum geben.

Greifvögel sind auch für den Laien eindeutig an ihrem kurzen, hakig gebogenen Schnabel und den starken, langzehigen Füßen mit den scharfen Krallen zu erkennen. Allen gemeinsam ist die Fähigkeit, lebende Beutetiere, meistens Zugvögel, zu erjagen. Weihen und Wanderfalken z. B. legen jedes Jahr Tausende von Kilometern zurück, um in ihre Überwinterungsgebiete und im Frühling wieder zu ihren Brutplätzen zu gelangen. Bei ihren Flügen nutzen sie geschickt die Thermik, also die warmen, aufwärts gerichteten Luftströme, mit deren Hilfe sie sich in weiten Kreisen immer höher schrauben, um dann im Gleitflug vorwärts zu fliegen. Vor allem die Geier haben die Kraft sparende Kunst des Gleitens zu höchster Perfektion entwickelt und bleiben stundenlang in der Luft.

Welcher Vogel ist der König der Lüfte?

Der Steinadler (Aquila chrysaetos), der mit seiner imposanten Spannweite von bis zu 2,30 m zu den größten Vögeln Europas gehört. Die langen, breiten Schwingen mit den leicht nach oben gebogenen Spitzen charakterisieren ihn als hervorragenden Segler, der bei der Suche nach Futter oft stundenlang am Himmel kreist. Dennoch ist der Steinadler für seine Größe ein wendiger Flieger. Besonders eindrucksvolle Flugmanöver zeigen die Adler während der Balz: Sie lassen sich beim sog. Girlandenflug mit der Thermik hoch hinauftragen, um dann mit kurzen Abschwüngen eine Reihe von Bögen zu fliegen; oder sie machen Sturzflüge auf den tiefer fliegenden Partner, der sich dann auf den Rücken dreht und den Herannahenden mit vorgestreckten Fängen abwehrt.

Wie viele Steinadler brüten in den Alpen?

In den letzten Jahren wurden im gesamten Alpengebiet wieder etwa 1100 Brutpaare gezählt. Obwohl der Steinadler als Lebensraum einsame felsige Gegenden mit steilen Felswänden bevorzugt, hat ihm der Mensch stark zugesetzt. Anfang des 20. Jahrhunderts in den Alpen fast völlig ausgerottet, scheinen sich die Bestände inzwischen wieder langsam zu erholen. Dieser Erfolg ist vor allem den strengen Schutzbestimmungen und dem rückläufigen Einsatz von Pestiziden zu verdanken.

Übrigens: Steinadler können recht große Tiere wie Hasen, Füchse, Marder und Rehkitze erbeuten, ihre Hauptnahrung sind jedoch Murmeltiere; im Winter verschmähen sie auch Aas nicht. Berichte, denen zufolge Steinadler auch kleine Kinder schlagen, stammen indes aus unseriösen Quellen und gehören ins Reich der Fantasie.

Welche Adler fangen Fische?

Der heute selten gewordene Fischadler (Pandion haliaetus) sowie der Seeadler (Haliaetus albicilla).

Der Fischadler ist der einzige Greifvogel, der sich ausschließlich von Fischen ernährt. Als Fangtechnik bedient er sich des Stoßtauchens: Aus einer Höhe von 10 bis 50 Metern stürzt er sich nach kurzem Rüttelflug mit angewinkelten Flügeln und vorgestreckten Fängen in einem Winkel von 45 bis 90 Grad ins Wasser, greift sich den Fisch und erhebt sich mit schweren Flügelschlägen wieder in die Luft, während er sich das Wasser aus dem Gefieder schüttelt. Da er häufig kranke Fische erbeutet, ist er für Fischzüchter eher von Nutzen als eine Last.

Auf der Speisekarte des Seeadlers stehen neben Fischen auch Wasservögel. Ein kurzer, keilförmiger Schwanz, ein mächtiger gelber Schnabel und eine Flügelspannweite von bis zu 2,5 Metern kennzeichnen den größten Greifvogel Europas. Als Küstenvogel war er einst im Norden Eurasiens weit verbreitet und sogar an der Ostsee anzutreffen. Aber Pestizide und Schwermetalle, die sich in den Fischen anreichern, ließen die Bestände ebenso zurückgehen wie »Liebhaber«, die seine Eier aus den Nestern entfernten und ihn trotz Verbots als begehrte Trophäe weiterhin abschossen. Im Jahr 2000 wurden in Deutschland etwa 360 Brutpaare gezählt.

Ist der Weißkopfseeadler vom Aussterben bedroht?

Heute zum Glück nicht mehr. Aber wie dem europäischen Seeadler, erging es seinem nordamerikanischen Vetter: Vor allem die starke Bejagung und Umweltgifte wie DDT brachten den Weißkopfseeadler (Haliaetus leucocephalus) an den Rand der Ausrottung, bis er 1973 unter Schutz gestellt wurde und sich der Bestand des amerikanischen Wappenvogels wieder erholen konnte.

Übrigens: Bei den nordamerikanischen Indianern genoss der Weißkopfseeadler hohes Ansehen. Stammesmitglieder, die sich besonders ausgezeichnet hatten, durften Adler töten und sich als Zeichen der Tapferkeit mit ihren Federn schmücken.

Was ist ein Terzel?

Ein männlicher Habicht, der etwa ein Drittel leichter ist als das bis zu 120 Gramm schwere Weibchen. Der bevorzugte Lebensraum des Habichts (Accipiter gentilis) ist der Nadelwald. Da er ein sehr wendiger, auf kurzen Strecken sogar außerordentlich schneller Flieger ist, kann er seine Beute auch noch in dichtem Gebüsch mühelos verfolgen. Zu seinen Beutetieren zählen Rebhühner, Elstern, Kaninchen, Ringeltauben und Rabenkrähen. Dass er auch Haushühner und anderes Zuchtgeflügel nicht verschmäht, hat ihm seinen schlechten Ruf als Hühnerdieb und die erbitterte Verfolgung durch den Menschen eingebracht, so dass er unter Schutz gestellt werden musste. Andererseits ließ seine Wendigkeit den Habicht bereits im Mittelalter zu einem begehrten Vogel für die Beizjagd werden.

Am besten sind Habichte im zeitigen Frühjahr zu beobachten, wenn sich die Paare zur Balzzeit in die Lüfte schrauben, immer wieder hinabgleiten und erneut aufsteigen. Ansonsten führen sie als Waldbewohner ein eher unbemerktes Leben.

Übrigens: Zur Gattung Habichte (Accipiter) gehört auch der Sperber (Accipiter nisus), ein schneller Überraschungsjäger, der die gleichen Lebensräume wie sein großer Vetter besiedelt. Er bevorzugt als Beute kleinere Vögel wie Finken, Ammern, Stare und Sperlinge, das Weibchen kann auch Vögel bis Taubengröße schlagen. Im Vorderen Orient werden Sperber auch heute noch vor allem für die Beizjagd auf Wachteln eingesetzt.

Wie gut kann ein Bussard sehen?

So gut, dass er noch aus drei Kilometern Entfernung erkennen kann, ob ein Kaninchen mit den Ohren zuckt – einem Menschen mit sehr guten Augen gelingt dies lediglich auf eine Entfernung von 100 Metern! Mäusebussarde (Buteo buteo) sind häufig am Himmel zu sehen, wenn sie sich in ruhigem Segelflug von Aufwinden immer höher tragen und dabei ihren charakteristischen miauenden Schrei ertönen lassen, denn für die Jagd sind sie auf offenes Gelände angewiesen. Wie der Habicht ist der Bussard eigentlich ein Ansitzjäger: Von einer erhöhten Warte wie Bäumen, Zäunen und Pfosten an Straßenrändern aus hält er nach Beutetieren Ausschau, die er dann im Stoßflug fängt. Wie sein Name schon sagt, hat er es vor allem auf Feldmäuse abgesehen.

Wie schnell ist ein Jagdfalke im Sturzflug?

Bis zu 300 Stundenkilometer. Damit sind die Falken (Familie Falconidae) zweifellos die schnellsten und geschicktesten Jäger unter den Greifvögeln. Und so verwundert es nicht, dass sie zu den begehrtesten Beizvögeln gehören – und das seit Jahrtausenden. Vor allem der Gerfalke (Falco rusticolus) aus der Gattung der Edelfalken oder Echten Falken (Falco) gilt seit alters als wertvollster und edelster Jagdfalke, der seinem Besitzer nicht nur Jagderfolg, sondern auch einen hohen Prestigegewinn garantierte.

Gerfalken besiedeln Tundren und Gebirge. Sie sind im Norden Russlands ebenso anzutreffen wie in Island und Skandinavien. Ihre wichtigsten Beutetiere sind Schneehühner, aber sie schlagen auch Lemminge und gelegentlich Schneehasen.

Beherrschen auch andere Falken den Sturzflug?

Ja. Kennzeichnend für die Edelfalken, zu denen auch Wanderfalke (Falco peregrinus), Turmfalke (Falco tinnunculus), Baumfalke (Falco subbueto) und Merlin (Falco columbarius) zählen, ist ihr außerordentlich schneller Flug, vor allem der rasende Sturzflug bei der Jagd. Unangefochtener Spitzenreiter im Langstreckenflug ist der Wanderfalke, der bei seinem Zug in die Winterquartiere mehr als 10 000 Kilometer zurücklegt. Er erbeutet in der Regel nur fliegende Vögel wie Tauben, Stare und Lerchen, die dem im Sturzflug bis zu 300 Stundenkilometer schnellen Jäger nur schwer entrinnen können. Auch der Baumfalke fängt seine Beute in der Luft. Dem schnellen Flieger entkommen auch Mauersegler und Libellen nicht, die er noch im Flug verspeist.

Eine andere Technik des Beutefangs hat dagegen der Turmfalke entwickelt. Er beobachtet seine Beutetiere, überwiegend Feldmäuse, im charakteristischen Rüttelflug, um dann in einem günstigen Moment auf sie herabzustoßen. Turmfalken, die zu den häufigsten europäischen Greifvögeln gehören, sind äußerst anpassungsfähig. In der freien Natur brüten sie bevorzugt in alten Krähennestern, nehmen aber auch mit Kirchtürmen und Hochhäusern vorlieb, so dass sie sich auch die Stadt als neuen Lebensraum erobern konnten.

Weshalb sind Kopf und Hals bei Geiern fast nackt?

Damit sie möglichst wenig verschmutzen, wenn die Vögel sie tief in Kadaver hineinstecken. Denn Geier haben sich, wie viele andere Tierarten auch, auf die Beseitigung von Aas spezialisiert und übernehmen damit eine wichtige Rolle als Gesundheitspolizei. Ihr kräftiger Hakenschnabel ist perfekt dazu geeignet, um Haut und Bauchdecke toter Tiere zu öffnen. Und ihr dehnbarer Magen erlaubt es ihnen, sehr große Mengen auf einmal, sozusagen auf Vorrat, zu fressen. Da ihre Verdauungssäfte sogar mit Giftstoffen fertig werden, können Geier – anders als die meisten Tiere – auch faulendes Fleisch fressen. Den scharfen Augen der Geier entgeht auch nicht die kleinste Beute: Getragen von warmen Aufwinden, ziehen die Vögel hoch am Himmel ihre Kreise und halten Ausschau nach verendeten Tieren. Sobald sich ein Geier absinken lässt, folgen ihm die anderen, bis die ganze Schar um das Aas versammelt ist.

Was ist der Unterschied zwischen Altweltgeiern und Neuweltgeiern?

Während die Altweltgeier zur Ordnung der Greifvögel gehören, werden die Neuweltgeier den Schreitvögeln (Ordnung Ciconiiformes) zugesellt, sind also mit Reihern und Störchen verwandt. Wie die Namen schon andeuten, kommen Altweltgeier in Asien, Europa und Afrika vor, Neuweltgeier sind auf dem amerikanischen Kontinent zu Hause. Der bekannteste und größte Neuweltgeier ist der Andenkondor (Vultur gryphus). Er lebt in den Küstengebirgen des südamerikanischen Kontinents, wo er bis in Höhen von 3300 Metern zu finden ist. Zu seinem Nahrungsspektrum zählen kranke und verletzte Vögel und andere Tiere wie Lamas, aber auch Aas. Seine großen Flügel, die eine Spannweite von bis zu 3,60 Metern erreichen können, weisen ihn als sehr guten Segler aus, der mit einer Flughöhe von bis zu 7000 Metern jeden anderen Vogel weit hinter sich lassen kann.

Welcher Geier benutzt Werkzeuge?

Der Schmutzgeier (Neophron percnopterus); er öffnet die harte Schale der begehrten Straußeneier, indem er Steine darauf fallen lässt. Mit einer Körperlänge von 60 Zentimetern erreicht er etwa die Größe eines Raben und ist damit der kleinste Vertreter der Geier. Schnabel und Gesicht sind gelb, das Gefieder schmutzig weiß. Sein Name bezieht sich allerdings auf die Tatsache, dass er nicht nur Aas, sondern auch Abfälle aller Art frisst; sie findet er zuhauf in menschlichen Siedlungen, in deren Nähe er sich gerne aufhält. Damit leisten Schmutzgeier einen nicht unerheblichen Beitrag zur Eindämmung von Krankheiten.

Übrigens: Auch wenn sie keine Steine schleppen, sind die stärksten Geier der Alten Welt die Mönchsgeier (Aegypius monachus) und die Ohrengeier (Torgos tracheliotus). Ersterer ist in den Mittelmeerländern sowie in West- und Innerasien zu Hause. Seinen Namen verdankt er seiner Halskrause, die an einen Mönchskragen erinnert. Der Ohrengeier ist der größte afrikanische Vertreter der Sippe und bewohnt Halbwüsten und Steppen. Er kann bis zu 1,15 Meter groß und 9,5 Kilogramm schwer werden und eine Flügelspannweite von etwa 2,80 Metern erreichen.

Warum wird der Bartgeier auch »Knochenbrecher« genannt?

Weil er vorzugsweise Knochen frisst. Der Bartgeier (Gypaetus barbatus), der neben Europa auch in Nord- und Südafrika sowie in Ost- und Zentralasien heimisch ist. Mit seinem befiederten Kopf, dem kurzen Hals und dem schwarzen »Spitzbart« unterscheidet er sich bereits äußerlich sehr stark von seinen Verwandten. Auch seine Ernährungsweise ist einzigartig, denn er frisst Knochen. Um an das begehrte Knochenmark heranzukommen, lässt er die Knochen aus großer Höhe auf Felsen fallen, so dass sie zerschellen. In Spanien hat ihm dieses eigentümliche Verhalten den Namen »Knochenbrecher« eingetragen.

In Europa gehört er zu den seltensten Greifvögeln und ist bis auf wenige Bestände, unter anderem in den Pyrenäen, ausgerottet. Vor allem in den Alpen wurde ein regelrechter Vernichtungsfeldzug gegen die »Lämmergeier« geführt, da sie nicht nur Ziegen und Schafe mit Flügelschlägen angriffen und in Abgründe trieben, sondern angeblich auch kleine Kinder raubten.

Übrigens: Häufigster europäischer Geier ist der Gänsegeier (Gyps fulvus), den man vor allem noch in Spanien antreffen kann. Sein Hals ist ungewöhnlich lang und kann bis auf etwa 40 Zentimeter ausgestreckt werden. Damit erreicht er auch Teile tief im Inneren eines Kadavers. Eine weiße, pelzartige Halskrause verhindert, dass bei der Mahlzeit das Körpergefieder beschmutzt wird. Gänsegeier waren bis etwa 1890 auch in den bayerischen Alpen verbreitet, wurden dann aber ausgerottet. In den österreichischen Alpen können sie heute wieder beobachtet werden: Jedes Jahr versammeln sich bis zu 30 Vögel nach der Brutsaison in den Hohen Tauern. Mithilfe von Auswilderungsprojekten versucht man, die imposanten Vögel in Österreich und Frankreich wieder dauerhaft anzusiedeln.

Töten Greifvögel ihre Beute mit dem Schnabel?

Nur die sog. Bisstöter, zu denen beispielsweise auch die Falken gehören. Sie halten das erbeutete Tier mit ihren kräftigen Zehen fest und töten es durch kraftvolles Schließen der beiden Schnabelhälften; die scharfkantige Ausbuchtung des Oberschnabels wirkt dabei wie eine Schneide. Anders die sog. Grifftöter, zu denen unter anderem Bussard, Adler und Milan gehören: Sie töten ihre Beutetiere mithilfe der messerscharfen Krallen; der Schnabel wird lediglich eingesetzt, um die Beute in kleine Stücke zu zerreißen.

Wussten Sie, dass …

es in Australien keine Geier gibt? Ihre Rolle als Aasfresser übernehmen dort die Keilschwanzadler (Aquila audax).

Adler im alten Rom als Symbol der Macht galten? Deshalb trugen die Legionen Adlerstandarten als Heerzeichen voran.

der Weißkopfseeadler das Wappentier der USA ist, während der Bundesadler, das Wappentier Deutschlands, für keine spezielle Adlerart steht?

Wird heute noch mit Greifvögeln gejagt?

Ja, vor allem im arabischen Raum ist die Falknerei oder Beizjagd, wie die Jagd mit abgerichteten Greifvögeln heißt, ein prestigeträchtiger Sport. Dabei müssen etwa für einen gut ausgebildeten Falken bis zu 10 000 US-Dollar gezahlt werden. Die Beizjagd wird in Asien wahrscheinlich seit 4000 Jahren ausgeübt. Die europäischen Fürsten lernten erst durch die Araber den Umgang mit Greifvögeln und deren Einsatz bei der Jagd kennen. Ihre größte Blüte erlebte die Beizjagd, die Angehörigen des Adels und kirchlichen Würdenträgern vorbehalten war, jedoch im Mittelalter, wie viele Berichte und Bilder belegen.

Wussten Sie, dass …

es auch Falken gibt, die nicht jagen? Der Rotkehl-Karakara (Daptrius americanus) etwa frisst hauptsächlich Wespenlarven und -puppen.

der stärkste Greifvogel in Südamerika lebt? Es ist die Harpyie (Harpia harpyja), die bei einem Eigengewicht von etwa fünf Kilogramm Beutetiere von bis zu 30 Kilogramm über eine Strecke von bis zu 80 Kilometern transportieren kann.

Wo gelten Geier als Verkörperung der Unsterblichkeit?

In Indien. Noch heute überlässt man ihnen auf den Türmen des Schweigens in Mumbai die aufgebahrten Toten, die sich – so der Glaube – mit den Vögeln zu neuem Leben »aufschwingen«. Schon bei den alten Ägyptern wie auch bei Türken und Persern galten Geier als Symbol für Elternliebe, da sie ihre Brut liebevoll pflegen. Hierzulande werden sie gemeinhin als Totenvögel und Leichenfledderer verachtet – eine Haltung, die sich auch im Sprachgebrauch niedergeschlagen hat. So steckt etwa hinter der Redewendung »Wie die Geier!« keineswegs Bewunderung für die von vielen Menschen als abstoßend empfundenen Vögel, sondern sie bezieht sich auf ihre offensichtliche Gier, die sie beim Fressen an den Tag legen.

Wussten Sie, dass …

es unter Geiern auch Vegetarier gibt? Der Palmgeier (Gypohierax angolensis) frisst vor allem die Palmnüsse, aber auch Datteln und andere Früchte.

Bartgeier im Winter brüten? Wenn die Jungen dann im Frühling schlüpfen, legt die Schneeschmelze die im Winter umgekommenen toten Tiere frei, so dass ausreichend Nahrung für den Nachwuchs zur Verfügung steht.

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