Lexikon

Nil

arabisch Bahr an-Nil
längster Fluss der Erde, 6671 km, über 2,8 Mio. km2 Einzugsgebiet. Der schon von R. Kandt (1898) als Oberlauf erkannte Kagera-Nil entspringt in Rwanda und Burundi, durchströmt den Victoriasee und fließt als Victoria-Nil über den Kyogasee und die Kabelegafälle in den Albertsee. Als Albert-Nil, im Sudan Bahr al-Jabal, strömt er Richtung Norden in die Sumpflandschaft des Sud, nimmt den Gazellenfluss (Bahr al-Ghazal) von links und den Sobat von rechts auf, trifft bei Khartum als Weißer Nil (Nil al-Abyadh) mit dem Blauen Nil (Nil al-Azraq) zusammen, nimmt bei Atbara noch den Atbara auf und fließt dann nordwärts über 5 große Katarakte (der 6. ist unterhalb von Khartum) durch die Wüste nach Kairo, ohne durch weitere Zuflüsse gespeist zu werden (Fremdlingsfluss). Unweit von Kairo bildet er sein rund 24 000 km2 umfassendes Delta und mündet in mehreren Armen zwischen Alexandria und Damietta ins Mittelmeer.
Nildelta
Nildelta
Das Bild zeigt das Nildelta unterhalb von Kairo und den Mohammed-Ali-Staudamm. Aufnahme von 1925
Seit der Zeit der Pharaonen bestimmte der Wasserstand des Nil die Landwirtschaft. Die jährliche Überschwemmung begann im Juni und erreichte im September und Oktober ihren Hochstand. Die Ablagerung des Nilschlamms bedingte die Fruchtbarkeit der ägyptischen Stromoase. Um die Anbauflächen auszuweiten und die Anbauzeit zu verlängern, so dass mehrere Ernten im Jahr möglich waren, entwickelten schon die alten Ägypter komplexe Bewässerungsanlagen.
Von den vielen Stauwerken der heutigen Zeit zwischen Uganda und Unterägypten sind die beiden großen Dämme bei Assuan die wichtigsten. Am 1. Katarakt wurde 18991902 der Staudamm mit Straße und Kraftwerk gebaut. 7 km oberhalb entstand 19601970 der neue Hochdamm, der den Nil zu einem der größten Stauseen der Welt, dem Nasser-Stausee, aufstaut. Neben der Erhöhung der landwirtschaftlichen Erträge dienen die Stauanlagen der Energiegewinnung und der ganzjährigen Schiffbarkeit des Nil. Inzwischen haben sich jedoch auch negative Auswirkungen eingestellt: Da die alljährliche Nilflut, die den fruchtbaren Nilschlamm brachte, ausbleibt, müssen die Felder jetzt künstlich gedüngt werden, außerdem verschlammt der Nasser-Stausee zunehmend, das Grundwasser sinkt ab, und der Boden versalzt.
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