Lexikon
Schauspielhaus Zürich
aus einem Varieté 1901 zu einem Sprechtheater umgewandelt, das 1903 als „Theater AG“ von der „Genossenschaft zum Pfauen“ in Pacht genommen wurde. 1926 übernahm der Weinhändler u. Aktienmehrheitsinhaber der „Pfauengenossenschaft“ Ferdinand Rieser das Theater, trennte es mit der Gründung der „Zürcher Schauspiel AG“ von der „Theater AG“ und gestaltete den Spielplan nach kommerziellen Gesichtspunkten. Ab 1933 wurde das Schauspielhaus zum Zufluchtsort einiger der wichtigsten Regisseure und Schauspieler aus Dtschld., u. a. L. Lindtberg, T. Giehse, K. Paryla, W. Langhoff. Sie führten vor allem Klassiker und zeitgenössische Dramatiker auf. Unter der Intendanz O. Wälterlins (1938–1961) war der Spielplan in den Jahren des sog. Dritten Reichs eindeutig anti-nationalsozialistisch ausgerichtet (u. a. standen Shakespeares Antikriegsstück „Troilus u. Cressida“ und Lessings „Nathan der Weise“ auf dem Programm); dazu wurden B. Brechts während der Exilzeit entstandenen Dramen „Mutter Courage u. ihre Kinder“, „Der gute Mensch von Sezuan“ und „Galileo Galilei“ in exemplarischen Uraufführungen inszeniert. Bis in die 1960er Jahre galt das Zürcher Schauspielhaus als eine der bedeutendsten deutschsprachigen Bühnen und wichtigsten Theater in der Schweiz. Regisseure wie H. Buckwitz (1970–1977) und Gerhard Klingenberg (1978–1982) richteten ihre Spielpläne vor allem an den Klassikern aus. Unter der Intendanz C. Marthalers (2000–2004) wurde das Schauspielhaus mehrfach zum „Theater des Jahres“ gewählt; Intendant 2005–2009 M. Hartmann, seit 2009 B. Frey.
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