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Neue Technologien: Chancen und Risiken
Warum ist die Nutzung der Kernenergie umstritten?
Ein Unfall in einem Kernkraftwerk wie 1986 in Tschernobyl kann viele Menschenleben kosten und ganze Landstriche verseuchen. Vor allem aber entsteht in Kernkraftwerken radioaktiver Abfall. Eine wirklich sichere Entsorgungsmethode für diesen Abfall gibt es nicht, da von verbrauchten Brennstoffen mehrere tausend Jahre lang schädigende Strahlung ausgehen kann. Die Wiederaufarbeitung ist zwar möglich, löst aber nicht das Problem der Entsorgung, weil dabei nur neues radioaktives Material erzeugt wird.
Bis in die 1980er Jahre galt die Kernenergie als Energiequelle der Zukunft. Im Vergleich zu Kohlekraftwerken erzeugen Kernkraftwerke relativ umweltschonend und mit wenig Aufwand eine große Menge an Energie. So liefert beispielsweise 1 g Uran dieselbe Energiemenge wie 2,7 t Steinkohle.
Was kann die Gentechnik leisten?
Der Medizin könnte die Gentechnik Heilungschancen für bislang unheilbare Krankheiten (z. B. Alzheimer) liefern. Die Untersuchung des Erbguts von Embryos vor dem Einpflanzen in die Gebärmutter (Präimplantationsdiagnostik, PID) könnte Paaren helfen, die befürchten, eine vererbbare Krankheit an ihre Kinder weiterzugeben.
Eingriffe in das Erbgut des Menschen verlangen aber zugleich ein großes Verantwortungsbewusstsein. Die Gentechnik wird uns vielleicht in die Lage versetzen, Kopien von Menschen (Klone) oder »maßgeschneiderte« Babys mit ganz bestimmten Eigenschaften (sog. Designer-Babys) herzustellen. Dieses Wissen könnte (z. B. zu politischen oder militärischen Zwecken) auch missbraucht werden.
In welchem Bereich ist Gentechnik an der Tagesordnung?
In der sog. grünen Gentechnik. Erklärtes Ziel ist hier, Organismen mit ganz bestimmten, erwünschten Eigenschaften zu produzieren, etwa Pflanzen, die besonders widerstandsfähig gegenüber Schädlingen sind. Um solche sog. transgenen Pflanzen zu erzeugen, werden bestimmte Gene aus anderen Pflanzen oder auch aus Bakterien in das Erbgut der Nutzpflanze eingeschleust.
Im Idealfall kann man beim Anbau transgener Pflanzen nicht nur auf chemische Pflanzenschutzmittel verzichten, sondern auch größere Ernteerträge erzielen und so das Problem der Nahrungsmittelknappheit wirkungsvoller als bisher bekämpfen. Kritiker befürchten jedoch, das Erbgut dieser Pflanzen könne sich auch in der natürlichen Pflanzenwelt ausbreiten. Eine solche Ausbreitung würde das empfindliche Gleichgewicht in der Natur stören und unabsehbare Folgen haben.
Bedroht jeder Fortschritt die Umwelt?
Nein, Technik kann auch eingesetzt werden, um die Umweltbelastung zu verringern. Diese sog. Umwelttechnik gilt angesichts drängender Umweltprobleme als Wachstumsbranche der Zukunft. Klassische Umwelttechnik bemüht sich vor allem darum, den Schadstoffausstoß von Fabriken und Müllverbrennungsanlagen durch entsprechende Filterverfahren zu verringern. Solchen Verfahren ist es zu verdanken, dass z. B. die Schadstoffbelastung der Luft in Deutschland seit Jahren abnimmt.
Schädlingsbekämpfung nach natürlichem Vorbild
Angesichts des steigenden Nahrungsbedarfs der wachsenden Weltbevölkerung kommen in der Landwirtschaft weltweit mehr und mehr chemische Pestizide zum Einsatz. Doch viele Pflanzenschädlinge werden mit der Zeit gegen die gängigen Mittel resistent. Forschende haben nun eine Alternative entwickelt, die sich an einem natürlichen...
News der Woche 23.08.2024
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