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Passionsfrucht und Co.: Exotische Früchte

Tragen alle Feigen essbare Früchte?

Nein, lediglich die bis zu zehn Meter hohe, strauch- oder baumförmig wachsende Echte Feige (Ficus carica), die hierzulande auch in Weinbaugebieten gedeiht, wahrscheinlich aber aus Vorderasien stammt, liefert die als Feigen bekannten süßen Früchte, die frisch, getrocknet oder gegart verzehrt werden. Bei den Früchten der Echten Feige handelt es sich um sog. Scheinfrüchte, deren zahlreiche winzige Steinfrüchte in saftiges und süßes Fleisch eingebettet sind; umgeben werden sie von der krugartig hochgewachsenen Blütenstandshülle.

Übrigens: Archäologische Forschungen belegen, dass Feigen bereits vor mehr als 5000 Jahren in Assyrien als Nahrung dienten. Als Obstgehölze werden die Pflanzen schon seit dem Altertum in vielen Mittelmeerländern kultiviert.

Wozu brauchen Feigen Gallwespen?

Zur Fortpflanzung, denn der Bestäubungsmechanismus der Feigen ist im Pflanzenreich einzigartig. Sie nutzen den Brutinstinkt von kleinen Gallwespen aus, denen sie Schutz und besondere Blüten für ihren Nachwuchs anbieten. Sozusagen ganz nebenbei sorgen die Gallwespen im Gegenzug für eine Bestäubung. Jede Feigenart hat im Laufe der Zeit eine ganz spezielle, sehr innige Beziehung zu einer bestimmten Wespenart aufgebaut. Die Echte Feige liefert ein besonders anschauliches Beispiel für diese komplexe Symbiose.

Der anfangs flache Blütenstand mit Hunderten winziger Blüten wölbt sich bald krugförmig auf, so dass die Blüten in einem flaschenartigen Gebilde eingeschlossen stehen, von außen allein durch eine kleine Öffnung zugänglich. Bei den Ess- oder Hausfeigen (Ficus carica var. domestica) sind in den Blütenständen nur fruchtbare weibliche Blüten mit langen Griffeln zu finden. Holz-, Bocks- oder Caprifeigen (Ficus carica var. caprificus) dagegen haben in ihren »Krügen« sowohl kurzgrifflige, sterile weibliche Blüten, sog. Gallblüten, als auch männliche Blüten nahe der Öffnung. Um die Bestäubung der Essfeigen zu fördern, werden Holzfeigen entweder in ihrer Nähe angepflanzt oder ihre Zweige in die Kronen der Essfeigen hineingebunden. Die kleine Feigengallwespe Blastophaga psenes kann ihre Eier ausschließlich in die sterilen Gallblüten der Holzfeigen legen, da ihr Legestachel zu kurz ist, um die langgriffligen Blüten anzustechen. Die Larven entwickeln sich in den sterilen Fruchtknoten. Noch innerhalb der Fruchtverbände begatten die frisch geschlüpften Männchen die Weibchen. Letztere fliegen aus und beladen sich dabei mit Blütenstaub. Dringen sie dann in andere Feigen ein, darunter natürlich auch Essfeigen, bestäuben sie die weiblichen Blüten.

Seit wann sind Bananen eine beliebte Frucht?

Das ist von Region zu Region unterschiedlich. Die etwa 35 Arten der Gattung Banane (Musa) stammen ursprünglich aus Indien und Südostasien, wo sie im feuchten Klima lichter Tropenwälder gedeihen. So verwundert nicht, dass Bananen in Asien, wo sie zuerst in Ostasien nachgewiesen werden konnten, bereits seit Tausenden von Jahren ein begehrtes Nahrungsmittel sind. Bananen finden sich auf zahlreichen bildlichen Darstellungen früher Hochkulturen. Schon Assyrer und Ägypter kannten die gelben Früchte. Soldaten Alexanders des Großen (356–323 v. Chr.) entdeckten Bananen bei der am Indus lebenden Bevölkerung. Nach Südamerika gelangte die Pflanze wahrscheinlich um 1516 mit den Spaniern, die sie von den Kanarischen Inseln nach Santo Domingo brachten. Von dort aus fand sie schnell ihren Weg nach Brasilien und das übrige Südamerika. Ihren weltweiten Siegeszug als Obst traten Bananen allerdings erst an, als man sie in Kühlschiffen und Flugzeugen schnell über die Weltmeere transportieren konnte.

Übrigens: Obst- und Mehlbananen, die meistens als Essbananen unter Musa x paradisiaca zusammengefasst werden, sind offenbar Bastarde der beiden Wildarten Musa acuminata und Musa balbisiana. Ihren botanischen Namen Musa, der sich vom arabischen Wort für Finger ableitet, verdanken sie ihren fingerförmigen Früchten, die sich auch ohne Bestäubung entwickeln.

Was essen wir von der Ananas?

Den sog. Beerenfruchtverband. Bis die süße, saftige, leckere und gesunde Frucht der Ananas geerntet werden kann, vergeht geraume Zeit: Die Ananaspflanze bildet zunächst einen stark gestauchten Haupttrieb, um den sich zahlreiche, armlange und meist stark bestachelte Blätter zu einer Rosette reihen. Nach mindestens einem Jahr Wachstum treibt aus der Mitte dieser Blätter ein locker beblätterter Spross, der in einer 30 Zentimeter langen Blütenachse endet. In ihr sind weiße oder violette Blüten schraubig verteilt, jeweils von einem spitzen, oft rötlich gefärbten Hochblatt getragen. Die obersten Hochblätter bleiben steril und grün, sie bilden den Kronschopf. Nach der Bestäubung, die bei den Kultursorten gar nicht erforderlich ist, entwickeln sich die meist samenlosen, fleischigen und saftigen Beeren, die samt der Blütenstandsachse und den Tragblättern zu einem Fruchtverband verwachsen. Die Spitzen der Tragblätter kann man an der reifen Ananas noch immer als kleine Zipfel auf der Außenhaut erkennen, beim Aufschneiden wird dann auch die Blütenstandsachse als holziger Strunk sichtbar.

Übrigens: Die Ananas enthält das Enzym Bromelain, das medizinisch genutzt wird. Es wirkt entzündungshemmend, hilft beim Abbau von Fibrin, einem Eiweißstoff, der die Blutzirkulation hemmen kann, und stärkt das Immunsystem. Bromelain wird darüber hinaus eingesetzt, um Fleisch zart zu machen, außerdem verhindert es das Gelieren.

Welche Frucht wächst am »Baum der Gesundheit«?

Die Papaya. Bei den Indianern Süd- und Mittelamerikas ist die heilende Wirkung der Papaya schon seit langem bekannt. Vermutlich ist der Name »Papaya« auf das karibische Wort »ababai« zurückzuführen, das so viel wie »Baum der Gesundheit« bedeutet. Bereits die Inka sollen ihre Speisen mit den fünf Millimeter großen, schwarzen und scharfen Papayakernen gewürzt haben, die sich im Inneren der Beerenfrüchte befinden und dank eines ätherischen Senföls kresseartig scharf schmecken. Die Ureinwohner Costa Ricas und Mexikos betrachten die Pflanze als Heilmittel gegen fast alle Krankheiten.

Übrigens: Das weiche orangefarbene Fruchtfleisch besteht zu 90 Prozent aus Wasser, einigen Prozent Zucker und besitzt kaum Fruchtsäuren. Dadurch schmeckt es aromatisch süß, aber wenig erfrischend. Tatsächlich enthält die Frucht der Papaya u. a. viele Antioxidantien, mehr Betakarotin als Karotten und mehr Vitamin C als Kiwis, darüber hinaus wichtige Mineralien wie Kalium und Magnesium. Sie ist außerdem kalorienarm und fördert die Verdauung. Daher ist die Papaya ein wertvolles Nahrungsmittel zur Stärkung der Immunabwehr.

Warum trägt nicht jeder Papayabaum Früchte?

Weil die Papaya meist zweihäusig ist, d. h., die Pflanzen tragen entweder männliche oder weibliche Blüten, die beide zur Fruchtbildung nötig sind. Die gelblich weißen Blüten der weiblichen Bäume erscheinen das ganze Jahr über. In den Blattachseln stehen an kurzen Stielen je ein bis vier Blüten. Männliche Pflanzen tragen dagegen Rispen mit vielen schmalen, trichterförmigen Röhrenblüten. Die Geschlechtsausprägung ist jedoch nicht streng. Einige männliche Blüten besitzen verkümmerte Fruchtknoten, die sich bei Befruchtung zu kleinen, flaschenförmigen, aber minderwertigen Früchten an langen Stielen entwickeln. Insekten bestäuben die Pflanze, bei Zwittern ist auch Selbstbefruchtung möglich.

Die runden, birnen- oder eiförmigen Früchte reifen innerhalb von fünf bis sechs Monaten heran. Sie hängen unterhalb der Blätter direkt am Stamm der weiblichen Pflanzen und sind erst grün und später gelb bis orange. Je nach Sorte erreichen sie ein Gewicht von bis zu zehn Kilogramm.

Weshalb heißt die Karambole auch Sternfrucht?

Weil dekorative, fünfzackige Sterne entstehen, wenn man ihre Früchte – einzigartige, faustgroße Beeren, die meist orange, manchmal auch eher grünlich gefärbt sind – in Scheiben schneidet. Unter der wachsig glänzenden, dünnen Schale der Karambole (Averrhoa carambola), die zu den wenigen verholzenden Sauerkleearten gehört, verbirgt sich ein knackiges, saftiges Fruchtfleisch, das leicht säuerlich und erfrischend schmeckt. Vom Aroma erinnert es ein wenig an Stachelbeeren, daher nennt man die Früchte manchmal auch Baumstachelbeeren.

Übrigens: Die hierzulande vor allem in den Wintermonaten erhältlichen Kultursorten zeichnen sich durch besonders große, süßere und aromatischere Früchte aus und haben auch einen geringeren Gehalt an Oxalsäure. Diese, für Sauerkleegewächse typische organische Säure ist in hohen Dosen giftig, aber auch in niedrigerer Dosierung hauptsächlich deshalb unerwünscht, weil sie die Aufnahme von Calcium hemmt. Zu hohe Oxalsäurekonzentrationen fördern außerdem die Bildung von Blasen- und Nierensteinen, der allerdings der Säuregehalt der Früchte wieder entgegenwirkt.

Was macht die Avocado zu einer »Wunderfrucht«?

Es sind ihre gesunden Inhaltsstoffe. Avocados tragen beträchtlich zur Versorgung mit Vitamin E und B, Eisen, Calcium, Magnesium und Kalium bei. Wegen ihres hohen Fettgehalts (bis 25 Prozent) sind sie ausgesprochen nahrhaft. Allerdings ist ihr leicht verdauliches Fett reich an gesunden ungesättigten Fettsäuren, die u. a. auch den Cholesterinspiegel senken. Ihr weiches, grünliches Fruchtfleisch, das nussartig schmeckt und cremig auf der Zunge zergeht, mundet z. B. als Ersatz für Fleisch und Käse oder in der Guacamole, einer kalt servierten mexikanischen Sauce.

Die Avocado stammt aus Zentralamerika und wird heute in vielen tropischen Gebieten, etwa in den Tropenregionen Kaliforniens, angebaut. Obwohl die Pflanze sehr schnell an Höhe gewinnt, beginnt sie erst nach etwa zehn Jahren, Früchte zu tragen.

Übrigens: Die Avocado findet auch in der Kosmetik Verwendung. Schon die alten Völker Amerikas strichen sich das Fruchtfleisch als kühlende, nährende Gesichtspackung auf die Haut oder als Haarwuchsmittel auf den Kopf. Heute mixt die Kosmetikindustrie das Avocadoöl als hautstraffenden und feuchtigkeitsspendenden Zusatz in Cremes und Seifen. Es wirkt sich günstig auf trockene, schuppige Haut aus.

Was ist das Besondere bei der Gattung Annona?

Die Pflanzen bilden Sammelbeeren, die wie eine Einzelfrucht wirken. Aus den Blüten der drei bis zehn Meter hohen immergrünen Bäume, die einzeln oder zu wenigen in den Blattachseln erscheinen, entstehen rundliche oder längliche Sammelbeeren, die oft apfelgroß, im Falle des Sauersacks sogar melonengroß werden und bis über zwei Kilogramm auf die Waage bringen können. Wenngleich die Frucht wie eine Einzelfrucht aussieht, verrät die Oberfläche der meisten Arten noch deutlich, dass es sich um Sammelbeeren handelt: Die Teilfrüchte sind als schuppen-, warzen- oder stachelartige Gebilde sichtbar. Von der gemeinsamen Fruchtschale umhüllt, sind sie mitsamt den dunkel glänzenden, ungenießbaren Samen in ein weiches Fruchtfleisch eingebettet, dessen Geschmack sich als cremig und süß aromatisch mit milder Säure charakterisieren lässt. Die Früchte werden roh gegessen oder z. B. zu Eis, Saft, Milchshakes oder Marmelade verarbeitet.

Übrigens: Wir kennen etwa 140 Annona-Arten, die hauptsächlich aus Mittel- und Südamerika stammen. Von ihnen werden u. a. der Rahmapfel (Annona cherimola) und die köstliche Tropenfrucht Cherimoya, die bereits von den Inkas kultiviert wurde, geschätzt; des Weiteren beliebt sind Sauersack (Annona muricata), der auch als Stachelannone, Guanábana oder Graviola bekannt ist, Zimtapfel oder Süßsack (Annona squamosa) sowie die Netz- oder Ochsenherzannone (Annona reticulata).

Was haben Maracuja, Grenadille und Eierfrucht gemeinsam?

Es handelt sich bei allen dreien um Früchte der Passionsblumen (Gattung Passiflora), die nach der spanischen Bezeichnung als Maracujas bekannt sind. Aus den Blüten von ca. 50 verschiedenen Passionsblumenarten entwickeln sich nach Bestäubung durch Bienen, Hummeln oder Kolibris oft sehr stattliche, hühnerei- bis faustgroße Früchte, die unter einer ledrigen Schale ein höchst aromatisches, saftiges, leicht säuerlich schmeckendes Fruchtfleisch bergen. Man genießt sie frisch, indem man sie auslöffelt oder in Stücke schneidet. Viel häufiger allerdings presst man Saft, der Mixgetränken eine exotische Note verleiht.

Der wichtigste Fruchtlieferant ist die brasilianische Purpurgrenadille (Passiflora edulis), auch Eierfrucht genannt, die mittlerweile weltweit in den Tropen angebaut wird. Pro Pflanze kann man jährlich rund 100 hühnereigroße, purpurfarbene Früchte ernten. Die Süße Grenadille (Passiflora ligularis) aus dem nördlichen Südamerika trägt mandarinengroße, sehr süß schmeckende Lederbeeren. Curuba oder »Banana Passion Fruits« werden die aus den roten Blüten der Bananen-Passionsblume (Passiflora tripartita var. molissima) hervorgehenden, gelben, bananenförmigen Früchte genannt. Die größten Früchte produziert die Königs- oder Riesengrenadille (Passiflora quadrangularis): Sie werden bis zu 30 Zentimeter lang und erreichen 15 Zentimeter im Durchmesser. Ihr weißes Fruchtfleisch ist weniger aromatisch, in ihrer Heimat in Mittelamerika kocht man sie wie Zucchini.

Was zeichnet reife Mangos aus?

Reife Mangos bestechen hauptsächlich durch ihr sehr saftiges, süßes und Vitamin-C-reiches Fruchtmark, das herrlich duftet und gern zu Getränken, Curry, Saucen und Süßspeisen verarbeitet wird. Zugleich ist das gelbe bis orangerote Fruchtfleisch unter der ledrigen, gelbgrünen Schale der nierenförmigen Steinfrüchte gut geschützt. Es wird um einen großen, flachen Steinkern herum gebildet und gibt, wenn es reif ist, auf Druck ein wenig nach. Mangos können bis zu zwei Kilogramnm schwer werden.

Übrigens: Der Mangobaum geht sehr verschwenderisch mit seinen Blüten um. Sie erscheinen zu vielen Tausenden in Rispen zwischen den schmal lanzettlichen Blättern, als teils zwittrige, teils männliche Blüten – doch letztlich entwickelt sich an einem Baum nur gut ein Dutzend Früchte.

Welchen Eigenschaften verdanken Kokospalmen ihre Verbreitung?

Ihre Samen, die Kokosnüsse, können hervorragend schwimmen und sind außerdem sehr lange keimfähig. Die etwa kopfgroßen Steinfrüchte der Kokospalme (Cocos nucifera) sind von der Natur geradezu genial präpariert, um sich auf lange Seefahrten zu begeben: Das dicke, faserige Mesokarp – die mittlere Schicht der Fruchtwand – enthält reichlich Luft und wirkt wie ein Schwimmreifen, das lederhäutige Exokarp – die äußere Schicht der Fruchtwand – schützt die Frucht wirksam vor Wasser und Wind. Bis zu 4500 Kilometer und mehrere Monate dauernde Reisen im Meerwasser können dem Keimling deshalb nichts anhaben. Auf diese Weise eroberte die Kokospalme – wahrscheinlich von Polynesien aus – Insel um Insel und Kontinent um Kontinent.

Übrigens: Bei jungen Kokospalmen ist frühestens ab dem sechsten Lebensjahr mit den ersten Blüten und, in deren Folge, auch mit Früchten zu rechnen. In den nächsten 30 bis 60 Jahren liefert die Palme je Blütenstand bis zu zehn Kokosnüsse und kann etwa viermal im Jahr beerntet werden. Danach nimmt die Ertragsfähigkeit der gut 100 Jahre alt werdenden Bäume merklich ab.

Ist die Kokosnuss eine Nuss?

Im botanischen Sinne nein, denn die »Nuss« ist eigentlich eine Steinfrucht. Obwohl der botanische Artname nucifera übersetzt nichts anders bedeutet als »Nuss tragend«, handelt es sich bei der »eigentlichen« Kokosnuss nur um den Samen, der von einer äußerst harten, holzigen, inneren Fruchtwand (Endokarp) umschlossen wird. Die fransigen Anhängsel der Kokosnuss sind Überreste des faserigen Mesokarps, das den Samen umhüllt. Dieses wiederum wird von einem glatten, grüngelben Abschlussgewebe umschlossen.

Wussten Sie, dass …

Bananen nicht auf Bäumen wachsen? Obwohl sie wegen ihres dicken Scheinstamms und der gigantischen Blattschöpfe sogar als Palmen angesehen werden, bleiben sie ihr Leben lang unverholzt, sind also echte Kräuter.

Granatäpfel Farbstoffe liefern? Mit der Schale und dem Saft der Früchte werden seit Jahrhunderten Orientteppiche gefärbt; kocht man Granatäpfel, erhält man pechschwarze Tinte.

Warum ist die Banane krumm?

Der Grund für die typische Krümmung der länglichen Beerenfrüchte liegt im besonderen Verlauf ihrer Reife. Die einzelnen Bananen entwickeln sich unter den derben Tragblättern aus den Blüten, die ringförmig und in Etagen an der Blütenachse angeordnet sind. Solange die Früchte noch vom Tragblatt wie von einem schweren Umhang umgeben sind, wachsen sie von der Blütenachse nach außen, mit einer leichten Tendenz zum Boden, also zur Schwerkraft hin. Doch sobald das Tragblatt abfällt und die Sonne auf sie scheint, bestimmt das Licht ihr weiteres Wachstum. Jetzt orientieren sie sich nach oben, der Sonne entgegen.

Wussten Sie, dass …

sich der Name »Passionsblume« auf die Passion Christi bezieht? So sieht man die auffällig hervorstehenden drei Narben mit den verdickten Enden als die Nägel an, mit denen Jesus ans Kreuz geschlagen wurde. Die fünf Staubblätter stehen für die Wundmale, der fransige Strahlenkranz beschreibt die Dornenkrone, die blutgetränkten Enden der Geißel oder auch die durch die Geißelung zerrissenen Kleider Jesu. Der gestielte Fruchtknoten wird entweder als die Säule angesehen, an die Jesus zur Folter gebunden wurde, oder aber als der mit Essig getränkte Schwamm, den man Jesus am Kreuze reichte.

Warum ist die Papaya ein Zartmacher für Fleisch?

Weil die Pflanze die Eiweiß spaltenden Enzyme Papain und Chymopapain enthält, die bewirken, dass Fleisch zarter wird. Den Milchsaft, auch Papaya-Latex genannt, der diese Enzyme enthält, gewinnt man, indem man unreife Früchte oder den Stamm der Pflanze anritzt. Er kommt getrocknet als Pulver in den Handel. Papain wird, wie das Verdauungsenzym Pepsin, als »Zartmacher« für Fleisch verwendet.

Übrigens: Die Indianer wussten um diese Wirkung; im 19. Jahrhundert beobachtete man, wie sie Fleisch vor dem Kochen mit Papayablättern umwickelten, um es mürbe zu machen.

Wie nutzt der Mensch die Kokospalme?

Fast alle Bestandteile lassen sich verwerten: der Stamm zum Bau von Hütten, Booten und Möbeln, die Blätter zum Abdecken der Häuser und Hütten oder zum Flechten von Matten und Körben. Aus den Fasern der mittleren Fruchtwand (des Mesokarps) lassen sich Seile, Teppiche und Textilien fertigen. Die Endknospen landen als schmackhafte Palmherzen auf dem Speiseteller und aus dem Saft in Stamm und Blütenständen gewinnt man Sirup, der zu Palmwein oder Arrak, dem Palmschnaps, vergoren bzw. destilliert werden kann. Die harte Schale (die innere Fruchtwand, das Endokarp) wird zu hauswirtschaftlichem Gerät verarbeitet oder man nutzt sie als Brennmaterial.

Wussten Sie, dass …

Autos auch mit Kokosöl fahren können? Genau wie Rapsöl kann Kokosöl nach dem Durchlaufen eines chemischen Prozesses (Veresterung) als Biodiesel genutzt werden.

es einen Krebs gibt, der Kokosnüsse knacken kann? Der Palmendieb (Birgus latro) ist das größte bekannte an Land lebende Krebstier.

Kokospalmen 30 Meter hoch werden können und ihre Blätter eine Länge von bis zu fünf Metern erreichen?

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