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Skelett: Vollendeter Leichtbau

Auf wie viele Knochen stützt sich der Mensch?

Auf insgesamt 206 Knochen. Das Skelett oder Knochengerüst eines Erwachsenen macht etwa zehn Prozent seines Gesamtgewichts aus. Üblicherweise wird das Skelett in zwei Abschnitte geteilt. Das Skelett des Körperstamms umfasst mit Schädelknochen, Wirbelsäule, Brustbein und Rippen die zentralen Körperregionen, während die Knochen der Gliedmaßen sowie der Schulter- und Beckengürtel zu den oberen und unteren Extremitäten gezählt werden.

Wie ist unser Schädel aufgebaut?

Acht Schädelknochen bilden die Schädeldecke, die das Gehirn und das Innenohr wie eine Schale umgibt und vor äußeren Einflüssen schützt. Sie treffen an den Schädelnähten (Sutura) aufeinander, wo sie durch dichtes, faseriges Bindegewebe zusammengehalten werden. Durch diese Konstruktion wird die Schädeldecke äußerst widerstandsfähig. Die große Öffnung in der Schädelbasis ist das Hinterhauptsloch. Hier tritt das verlängerte Mark des Gehirns durch, das sich anschließend mit dem Rückenmark verbindet.

Die 14 Knochen des Gesichtsschädels formen die schützenden Augenhöhlen, bilden weitere Aushöhlungen für die Geschmacks- und Geruchsorgane und bieten Platz und Halt für die Zähne. Diese Knochen dienen auch als Befestigungspunkte für die winzigen Muskeln, die unsere Mimik bestimmen. Kleine luftgefüllte Höhlen im Gesichtsschädel, die so genannten Nebenhöhlen, verringern das Schädelgewicht und verbessern daneben die Stimmresonanz.

Was ist das Besondere des Zungenbeins?

Es ist der einzige Knochen, der keine Gelenkverbindung hat. Nur durch Bänder und Muskeln an seinem Platz gehalten, sitzt das Zungenbein (Os hyoideum) im oberen Bereich des Rachens, wo es als Befestigung für den Zungenmuskel dient. Das Zungenbein erleichtert den Kauvorgang sowie das Sprechen.

Was unterscheidet »echte« und »falsche« Rippen?

Von den insgesamt zwölf Rippenpaaren des Menschen sind nur die sieben oberen Rippenpaare auch mit dem Brustbein verbunden. Sie werden »echte Rippen« genannt. Die folgenden drei Rippenpaare, die so genannten falschen Rippen, sind nur mit den »echten Rippen« verbunden. Die zwei untersten Rippenpaare, die »kurzen Rippen«, enden sogar frei. Die zwölf Rippenpaare bilden gemeinsam mit den zwölf Brustwirbeln und dem Brustbein den Brustkorb (Thorax), der Herz und Lungen schützt.

Wussten Sie, dass …

das menschliche Skelett die gleiche Anzahl Knochen hat wie das der Pferde?

der kleinste Knochen als Steigbügel bezeichnet wird? Er befindet sich im Mittelohr und ist an der Weiterleitung des Schalls beteiligt.

der Adamsapfel nicht dazu taugt, beispielsweise bei Ausgrabungen ein männliches von einem weiblichen Skelett zu unterscheiden? Der Adamsapfel wird vom Schildknorpel gebildet. Wie andere Gewebe verwest auch Knorpel im Lauf der Zeit.

die Knochen der Finger, Handgelenke und Arme am häufigsten brechen?

Goethe den Mittelkieferknochen entdeckt hat? Dieser Knochen gehört zu den 22 Knochen des menschlichen Schädels.

Welche Funktionen hat die Wirbelsäule?

Sie stützt den Schädel, schützt das Rückenmark vor Verletzungen und verlegt das Körpergewicht vom Rumpf auf die Beine. Die Wirbelsäule (Columna vertebralis) wird aus 24 Wirbeln sowie dem Kreuz- und Steißbein geformt. Hals und Schädel werden von sieben Halswirbeln gestützt. Die zwölf Brustwirbel sind durch Gelenke mit den Rippen verbunden. Die größten Wirbel sind die fünf Lendenwirbel. Die zweifache S-Form der Wirbelsäule erlaubt dem Menschen die aufrechte Körperhaltung. Die vier Wölbungen der Wirbelsäule tragen dazu bei, dass wir das Gleichgewicht halten können, dienen zur Stärkung des Rückgrats und helfen außerdem beim Abfedern von Stößen.

Jeder Wirbel (Corpus vertebra) besteht aus dem tragenden Wirbelkörper und dem Wirbelbogen. Die verbleibende Öffnung zwischen Wirbelkörper und Wirbelbogen wird Wirbelloch genannt. Zwischen den einzelnen Wirbelkörpern liegen die aus Faserknorpel bestehenden Zwischenwirbelscheiben, auch Bandscheiben (Disci intervertebrales) genannt. Diese bestehen zu 75 Prozent aus Wasser, was sie äußerst elastisch macht, so dass sie ihre Aufgabe als Puffer und Stoßfänger gut wahrnehmen können. Die Zwischenwirbelscheiben erlauben auch eine begrenzte Beweglichkeit der Wirbel untereinander. Alle durch die Wirbelbögen geformten Wirbellöcher bilden in ihrer Gesamtheit den Wirbelkanal (Canalis vertebralis), durch den das empfindliche Rückenmark verläuft. Wirbelfortsätze bilden die Zwischenwirbelgelenke, an denen die Muskeln und Bänder angeheftet sind, die für die aufrechte Stellung der Wirbelsäule sorgen.

Wie viele Gürtel braucht der Mensch?

Zwei. Einen im Schulter- und den anderen im Beckenbereich. Der Schultergürtel stellt eine leichtgewichtige, flexible Struktur dar, an die die starken Oberarmmuskeln angeheftet sind. Er besteht aus zwei Schlüsselbeinen (Claviculae) auf der Körpervorderseite und zwei Schulterblättern (Scapulae) auf der Rückseite. Zusammen mit den sie bedeckenden Muskeln bilden diese Knochen die Schultern. Das Schulterblatt ist ein platter Knochen von dreieckiger Form, der die Gelenkpfanne für den Kopf des Oberarmknochens sowie die so genannte Schultergräte für die Anheftung von Muskeln trägt.

Im Gegensatz zum beweglichen Schultergürtel ist der Beckengürtel eine starke und starre Konstruktion, die zur Verankerung der unteren Gliedmaßen und zur Übertragung des Körpergewichts vom Oberkörper auf den Unterkörper dient. Außerdem schützt er die inneren Geschlechtsorgane, die Harnblase und Teile des Darms. Der Beckengürtel setzt sich zusammen aus zwei Hüftbeinen, die jeweils aus drei miteinander verschmolzenen Knochen bestehen, nämlich aus Darmbein, Sitzbein und Schambein. An dem Punkt, wo diese drei Knochen aufeinanderstoßen, befindet sich die Gelenkpfanne für den Kopf des Oberschenkelknochens. Die Hüftbeine stoßen vorne an der Schambeinfuge (Symphyse) aufeinander, auf der Körperrückseite sind sie mit dem Kreuzbein verbunden. Zusammen mit dem Kreuzbein bildet der Beckengürtel ein schalenförmiges Gebilde, das folgerichtig als Becken (Pelvis) bezeichnet wird.

Welcher Knochen ist am größten?

Es ist der Oberschenkelknochen. Beine werden wie die Arme Extremitäten genannt. Der Arm besteht aus dem Oberarmknochen (Humerus) sowie aus Elle (Ulna) und Speiche (Radius). Dazu kommen noch 27 Handknochen, nämlich Handwurzelknochen, Mittelhandknochen und Fingerknochen. Die überaus zahlreichen kleinen Handknochen sorgen für optimale Beweglichkeit und befähigen die Hand zur Ausführung einer Fülle von Aufgaben.

Das Bein ist zusammengesetzt aus dem Oberschenkelknochen (Femur) und den Unterschenkelknochen Schienbein (Tibia) und Wadenbein (Fibula). Oberschenkel und Schienbein bilden mit der Kniescheibe (Patella) gemeinsam das Knie. Die 26 Fußknochen bestehen aus den Fußwurzelknochen – darunter das Sprung- und Fersenbein (Talus und Calcaneus) –, den Mittelfußknochen und den Zehenknochen. Auf Beinen und Füßen ruht das gesamte Körpergewicht, was sich in der Stärke der Beinknochen und der sie bewegenden Muskeln widerspiegelt. Die Fußknochen helfen beim Ausbalancieren des Körpers und unterstützen beim Gehen oder Laufen die Vor- und Aufwärtsbewegung des Körpers.

Was bezeichnet der Orthopäde als …

Diskushernie? Bei einem »Bandscheibenvorfall« kommt es zur Verlagerung des Bandscheibenkerns durch Risse im Bandscheibenring. Dies führt zum Druck auf den Rückenmarksnerv und zu Schmerzen, Sensibilitätsstörungen bis hin zu Lähmungen.

Fraktur? Dies ist die Bezeichnung für einen »Knochenbruch« (z. B. Oberschenkelfraktur), der meist durch äußere Gewalteinwirkungen oder durch Erkrankungen des Knochens entsteht. Bei einer »Trümmerfraktur« ist der Knochen in mehrere (mehr als sechs) Teilstücke zerbrochen.

Osteoporose? Der »Knochenschwund« ist eine häufige, vor allem im Alter auftretende Knochenerkrankung, die auf einer Verminderung der Knochensubstanz beruht und zu vermehrten Knochenbrüchen führt.

Bechterew-Krankheit? Bei dieser auch »Spondylitis ankylosans« genannten rheumatischen Krankheit handelt es sich um eine chronische Entzündung im Bereich der Wirbelsäule.

Osteomyelitis? Die eitrige, hochfieberhafte »Knochenmarkentzündung« entsteht meist nach einer offenen, verschmutzten Knochenfraktur oder durch Streuung von Erregern aus Infektionsherden im Körper.

Osteom? Dies ist ein gutartiger Knochentumor, der meist im Bereich der Schädelknochen auftritt.

Osteonekrose? Hierbei stirbt Knochengewebe meist infolge eines Knochentumors oder einer Osteomyelitis ab, seltener durch Bestrahlung oder Erfrierung.

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